Meteorologe moderiert wieder „Riverboat“
„Heuchelsender“: So krass pöbelte Kachelmann über die Öffentlich-Rechtlichen - jetzt kehrt er zurück
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Jörg Kachelmann kehrt nach mehr als zehn Jahren zum MDR-“Riverboat“ zurück. Verwunderlich, teilt er doch seit Jahren gegen zahlreiche Medien, darunter besonders die Öffentlich-Rechtlichen, massiv aus.
Leipzig - Die ARD, der BR, Vox, HNA.de oder Merkur.de: Die Liste an Medien, gegen die Jörg Kachelmann schon ausgeteilt und via Twitter bepöbelt hat, ist lang.
Kachelmann: Schwere Vorwürfe gegen die ARD
Im Jahr 2016 etwa machte der Meteorologe der ARD schwere Vorwürfe. Im Zusammenhang mit Todesopfern, die schwere Unwetter in Süddeutschland forderten, warf der 60-Jährige dem Sender vor, die Bevölkerung nicht ausreichend gewarnt zu haben, wie Stern.de berichtete. "Es ist unglaublich. Wenn es Tote gibt, haben auch @DasErste @SWRdirekt und @BR_Presse diese auf dem Gewissen", schrieb er damals in einem Post auf Twitter.
Die Heuchler @DasErste senden 1 #Brennpunkt über die Leute, die sie auf dem Gewissen haben https://t.co/zMNthW3aHM https://t.co/VPooXiQ6sy
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 30. Mai 2016
Heftige Worte, die die Öffentlich-Rechtlichen nicht auf sich sitzen lassen wollten. Die ARD wies die Vorwürfe damals zurück und betonte, man habe bereits in der Tagesschau vor der Wetterlage gewarnt.
Doch Kachelmann setzte noch einen drauf. "Die Heuchler @DasErste senden 1 #Brennpunkt über die Leute, die sie auf dem Gewissen haben", bekräftigte er daraufhin seine Vorwürfe erneut via Twitter.
Es ist unglaublich. Wenn es Tote gibt haben auch @DasErste @SWRdirekt und @BR_Presse diese auf dem Gewissen. https://t.co/R8hXpZd4g2
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 29. Mai 2016
Nicht das erste Mal, dass Kachelmann Das Erste als Heuchelsender bezeichnete:
Das Verständnis des Heuchelsenders @DasErste über den Begriff Solidarität hat sich seit 2010 nicht geändert. So dumm, so ekelhaft.
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 21. November 2015
Auch von einer „peinlichen Verquickung der Schmuddelmedien“ sprach er im Jahr 2015:
Mich interessiert Laienschauspiel nicht. Zeigt nur die peinliche Verquickung der Schmuddelmedien @bild und @DasErste https://t.co/FNMkjKvnCu
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 22. November 2015
Kachelmanns Karriere bei den öffentlich-rechtlichen Sendern
Dabei hat Kachelmanns Karriere bei den Öffentlich-Rechtlichen ihren Ursprung. „Das Wetter im Ersten“ oder das MDR-“Riverboat“ moderierte der Meteorologe mehrere Jahre lang. Nach den Vergewaltigungsvorwürfen im Jahr 2010, von denen der Meteorologe freigesprochen wurde, war Kachelmann, in der deutschen Fernsehlandschaft erst einmal nicht mehr zu sehen. Von einem „De-facto-Berufsverbot durch den MDR und die ARD“, spricht er in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung.
Auch zu den Unwettern im Mittelmeerraum, durch die in Italien zwei Männer starben, äußerte sich Jörg Kachelmann auf Twitter.
Kachelmanns Rückkehr zum MDR-“Riverboat“
Nach all diesen Vorwürfen, verwundert es umso mehr, dass Kachelmann jetzt ausgerechnet zu den Öffentlich-Rechtlichen zurückkehrt. Nach mehr als zehn Jahren wird der 60-Jährige ab kommendem Jahr wieder das MDR-“Riverboat“ an der Seite von Kim Fisher moderieren.
Kachelmann beschimpft Redaktion als „Deppenkollektiv“
Aber nicht nur gegen ARD und Co. wetterte der Wettermann in den sozialen Medien. Im Jahr 2015 nahm er einen Bericht auf Merkur.de* über die Aussichten auf weiße Weihnachten zum Anlass, die Redaktion als „Deppenkollektiv“ und deren Arbeit als „Vollpfostenjournalismus“ zu beschimpfen:
Das Deppenkollektiv @merkuronline verknackt eine Praktikantin dazu, Sammelgeschichte zum Weihnachtswetter zu machen #vollpfostenjournalismus
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 24. November 2015
Der Begriff „Deppenkollektiv“ scheint es dem Moderator ohnehin angetan zu haben. So bezeichnete er auch schon die Redaktion des Senders Vox...
Huhu #Deppenkollektiv bei @VOXde Ich bin 56, nicht 57. #prominent #vollpfostenjournalismus
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 25. Februar 2015
... und die Mitarbeiter von blick.ch:
Wie man so bebildert und textet als #deppenkollektiv mit der Herzensbildung eines abgetauten Kühlschranks @Blickch pic.twitter.com/1RzFMFEeq6
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 23. November 2015
Die jüngste Pöbelei ließ er im Mai diesen Jahres ab, also er die Wettervorhersage von HNA.de* kritisierte und von „klickschlampesken Wurstblättern“ sprach.
Wie klickschlampeske Wurstblätter in ihrer Verzweiflung für Klicks "Hitze" (eigentlich ab 30,0 Grad) neu definieren https://t.co/amnyOTUEjE via @HNA_online https://t.co/rTews441o8
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 19. Mai 2018
Natürlich lässt Kachelmann auch seine Rückkehr zum Riverboat auf Twitter nicht unkommentiert. Zu seiner damaligen Abkehr vom Öffentlich-Rechtlichen schreibt er: „Ich weiss, dass ichs früher ausgeschlossen habe. (...) Aber nur ein Depp ändert seine Meinung nie (...)“.
Ich weiss, dass ichs früher ausgeschlossen habe. Das hat mir immerhin die Illusion gegeben, dass ich etwas selbst entscheiden könnte (was sich besser anfühlte als die Fremdbestimmtheit). Aber nur ein Depp ändert seine Meinung nie und deshalb https://t.co/kFLZ6tbiPI via @szonline
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 22. Oktober 2018
*Merkur.de und HNA.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.