Nach plötzlichem Hopfen-Abschied

„Sollte man schon dem FC Bayern überlassen“: Kahn mit vielsagender Antwort auf Watzke-Idee

Herbert Hainer machte sich für Oliver Kahn in der DFL-Führung stark, auch Aki Watzke wünscht sich eine Kandidatur des FC-Bayern-Vorstandes. Doch dieser reagierte nur zaghaft auf den Vorstoß.

Update vom 9. Dezember, 14.52 Uhr: Im Zuge der Vertragsauflösung der bisherigen DFL-Chefin Donata hopfen brachte der FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer seinen Kollegen Oliver Kahn für eine Führungsposition ins Spiel. Auch DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke zeigte sich am Donnerstag offen, was eine Zusammenarbeit mit dem Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern betrifft. Kahn selbst reagierte nur zurückhaltend auf den Vorschlag.

DFL-Kandidatur nach Hopfen-Aus? Kahn reagiert schwammig auf Hainer-Vorstoß

„Ich habe zu Aki Watzke einen sehr guten Draht, wir tauschen uns zu allen wichtigen Themen aus“, sagte der ehemalige Nationalkeeper gegenüber Bild. Der FC Bayern werde „in dieser nicht einfachen Phase Verantwortung für den deutschen Fußball übernehmen. Um nichts anderes darf es jetzt gehen“.

Allerdings äußerte sich Kahn weder zu Plänen für ein konkretes Engagement noch zu der von Watzke erwünschten Kandidatur. „Wie das am Ende ausschaut, sollte man aber schon dem FC Bayern überlassen“, fügte der 53-Jährige hinzu.

DFL-Chaos: Hainer bringt Kahn ins Spiel - Watzke würde sich über Kandidatur freuen

München - Während der Weltmeisterschaft in Katar ist nicht allzu viel von den Verantwortlichen des FC Bayern zu hören. Am spielfreien Mittwoch stand Präsident Herbert Hainer beim Champions-League-Duell zwischen den FCB-Frauen und dem FC Barcelona jedoch wieder für Interviews bereit. Der 68-Jährige reagierte beim Streamingdienst DAZN auf die jüngsten Geschehnisse im deutschen Fußball und machte dabei eine interessante Ankündigung.

FC Bayern München
Gründung: 27. Februar 1900
Präsident: Herbert Hainer
Vorstandsvorsitzender: Oliver Kahn
Mitglieder: rund 295.000

FC Bayern: Herbert Hainer unterstützt Flick-Entscheidung und hofft auf „Schulterschluss“

Hainer wurde wenig überraschend auf die jüngsten Entscheidungen beim DFB angesprochen und stützte dabei den Beschluss, weiter an Bundestrainer Hansi Flick festzuhalten. „Ich finde das gut. Hansi Flick hat beim FC Bayern bewiesen, dass er eine Mannschaft erfolgreich trainieren kann, hat mit uns viele Titel gewonnen“, meinte der Dingolfinger.

Er sei „überzeugt davon, dass er das auch bei der Nationalmannschaft schaffen kann“, und wünscht sich nun mit Blick auf das nächste Turnier ein einheitliches Vorgehen. „Wir haben die Heim-EM vor der Nase 2024 und da heißt es jetzt: Schulterschluss, alle zusammen alle Kräfte bündeln, dass wir da nach vorne kommen und eine tolle Heim-EM spielen“.

DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen beendet ihre Tätigkeit vorzeitig

Auch den vorzeitigen Abschied der bisherigen DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, die am Mittwoch ihren Rückzug nach einjähriger Amtszeit offiziell machte, kommentierte der Funktionär – und brachte einen unmittelbaren Kollegen ins Spiel.

Die Interessenvertretung Deutsche Fußball-Liga (DFL) besteht aus allen 36 Erst- und Zweitligisten und hat einen großen Einfluss auf den deutschen Profifußball. Eine besondere Verantwortung genießt die DFL, da sie die Verteilung der TV-Gelder an die 36 Mitglieder festlegt.

Die Rekord-Torjäger des FC Bayern München

Platz 9: Claudio Pizarro - 87 Tore zwischen 2001 und 2007, sowie zwischen 2012 und 2014. Der Peruaner hält einige Rekorde. Mit 490 Spielen ist er der am häufigsten eingesetzte, ausländische Spieler in der Fußball-Bundesliga. Mit 40 Jahren wurde er bei Werder Bremen zum ältesten Bundesliga-Torschützen aller Zeiten. Pizarro traf in der Bundesliga in 21 Kalenderjahren in Folge!
Platz 9: Claudio Pizarro - 87 Tore zwischen 2001 und 2007, sowie zwischen 2012 und 2014. Der Peruaner hält einige Rekorde. Mit 490 Spielen ist er der am häufigsten eingesetzte, ausländische Spieler in der Fußball-Bundesliga. Mit 40 Jahren wurde er bei Werder Bremen zum ältesten Bundesliga-Torschützen aller Zeiten. Pizarro traf in der Bundesliga in 21 Kalenderjahren in Folge! © imago sportfotodienst
Platzt 9: Mehmet Scholl - 87 Tore zwischen 1990 und 2007. Neben Thomas Müller ist Scholl der einzige Mittelfeldspieler in der Liste. Der ehemalige TV-Experte prägte eine Ära beim FC Bayern, gewann die Champions League 2001, sowie achtmal die Meisterschaft und fünfmal den Pokal.
Platzt 9: Mehmet Scholl - 87 Tore zwischen 1990 und 2007. Neben Thomas Müller ist Scholl der einzige Mittelfeldspieler in der Liste. Der ehemalige TV-Experte prägte eine Ära beim FC Bayern, gewann die Champions League 2001 sowie achtmal die Meisterschaft und fünfmal den Pokal. © Thomas Exler via www.imago-images.de
Aus 1 BL Saison 2002 03 VfL Wolfsburg Grün Weiß gegen Bayern München 0 2 am 26 04 2003 in der VW
Platz 8: Giovane Elber - 92 Tore zwischen 1997 und 2003. Bildete beim VfB Stuttgart zusammen mit Fredi Bobi und Krassimir Balakow das „magische Dreieck“. Beim FC Bayern unvergessen ist unter anderem sein Tor von der Eckfahne 1999 gegen Hansa Rostock. © via www.imago-images.de
Platz 7: Arjen Robben - 99 Tore zwischen 2009 und 2019. Der Rechtsaußen schoss den FC Bayern zum Champions-League-Titel 2013 und war maßgeblich am Aufbau der neuerlichen Bayern-Dominanz beteiligt. Der Groninger gewann mit dem FCB acht deutsche Meisterschaften!
Platz 7: Arjen Robben - 99 Tore zwischen 2009 und 2019. Der Rechtsaußen schoss den FC Bayern zum Champions-League-Titel 2013 und war maßgeblich am Aufbau der neuerlichen Bayern-Dominanz beteiligt. Der Niederländer gewann mit dem FCB acht deutsche Meisterschaften! © Michael Kolvenbach via www.imago
17.06.87 FC Bayern München - FC Schalke 04 Deutschland, München, 17.06.1987, Fussball, Bundesliga, FC Bayern München -
Platz 6: Dieter Hoeneß - 102 Tore zwischen 1979 und 1987. Dieter Hoeneß ging 1982 in die Geschichte ein, als er trotz Platzwunde, mit Turban, das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Nürnberg per Kopf entschied. Der Vize-Weltmeister von 1986 war nach seiner überaus erfolgreichen Fußballer-Karriere als Manager des VfB Stuttgart und von Hertha BSC aktiv. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel via www.imago-images.de
Platz 5: Roland Wohlfahrt - 119 Tore zwischen 1984 und 1993. Wohlfahrt konnte mit dem FC Bayern fünf deutsche Meisterschaften gewinnen, 1989 und 1991 wurde er Torschützenkönig der Bundesliga.
Platz 5: Roland Wohlfahrt - 119 Tore zwischen 1984 und 1993. Wohlfahrt konnte mit dem FC Bayern fünf deutsche Meisterschaften gewinnen, 1989 und 1991 wurde er Torschützenkönig der Bundesliga. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel via www.imago-images.de
Platz 4: Thomas Müller - 137 Tore zwischen 2009 und dem Ende der Saison 2021/2022. Kein Feldspieler hat beim FC Bayern jemals mehr Spiele absolviert als Thomas Müller! Als Torjäger fiel Müller besonders in der Saison 2015/2016 auf, als er 20 Treffer erzielt. Der Publikumsliebling gewann bis 2022 elfmal die Meisterschale und zweimal den Henkelpott.
Platz 4: Thomas Müller - 137 Tore (Stand: Juni 2022) zwischen 2009 und dem Ende der Saison 2021/2022. Kein Feldspieler hat beim FC Bayern jemals mehr Spiele absolviert als Thomas Müller! Als Torjäger fiel Müller besonders in der Saison 2015/2016 auf, als er 20 Treffer erzielte. Der Publikumsliebling gewann bis 2022 elfmal die Meisterschale und zweimal den Henkelpott. © IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel
09.12.79 FC Bayern München - Cosmos New York Deutschland, München, 09.12.1979, Fussball, Testspiel, FC Bayern München -
Platz 3: Karl-Heinz Rummenigge - 162 Tore zwischen 1974 und 1984. „Das wird nie einer“, sagte Franz Beckenbauer nachdem Rummenigge aus NRW zum FC Bayern kam. Beckenbauer sollte sich täuschen, Rummenigge führte den FC Bayern nach einigen schwierigen Jahren zurück an die nationale Spitze. Bei der EM 1980 bereitete er den Siegtreffer von Horst Hrubesch gegen Belgien vor. Rummenigge war zwischen 2002 und 2021 Vorstandsvorsitzender des FC Bayern. © Pressefoto Rudel/Herbert Rudel via www.imago-images.de
Platz 2: Robert Lewandowski - 238 Tore zwischen 2014 und dem Ende der Saison 2021/2022. Lewandowski hat einen absurden Torschnitt, erzielt pro Partie fast einen Treffer. Der FIFA-Weltfußballer der Jahre 2020 und 2021 stellte mit 41 Toren einen historischen Torrekord für eine einzelne Bundesliga-Saison auf.
Platz 2: Robert Lewandowski - 238 Tore zwischen 2014 und dem Ende der Saison 2021/2022. Lewandowski hat einen absurden Torschnitt, erzielt pro Partie fast einen Treffer. Der FIFA-Weltfußballer der Jahre 2020 und 2021 stellte in der Spielzeit 2020/21 mit 41 Toren einen historischen Torrekord für eine einzelne Bundesliga-Saison auf - und egalisierte den Uralt-Rekord von Gerd Müller. © IMAGO
Platz 1: Gerd Müller - 365 Tore zwischen 1964 und 1978. Der „Bomber der Nation“ ging am 15. August 2021 von uns. Seine Karriere wird in Erinnerung bleiben. Müller kam aus der schwäbischen Provinz nach München, Trainer Zlatko Čajkovski gab ihm erst auf Druck des Präsidenten eine Chance. Es folgte eine Weltkarriere mit WM- und EM-Titel, drei Siegen im Europapokal der Landesmeister und zahlreichen Toren. Müller wurde Torschützenkönig in 18 Wettbewerben, siebenmal in der Bundesliga.
Platz 1: Gerd Müller - 365 Tore zwischen 1964 und 1978. Der „Bomber der Nation“ ging am 15. August 2021 von uns. Seine Karriere wird in Erinnerung bleiben. Müller kam aus der schwäbischen Provinz nach München, Trainer Zlatko Cajkovski gab ihm erst auf Druck des Präsidenten eine Chance. Es folgte eine Weltkarriere mit WM- und EM-Titel, drei Siegen im Europapokal der Landesmeister und zahlreichen Toren. Müller wurde Torschützenkönig in 18 Wettbewerben, siebenmal in der Bundesliga - und insgesamt 365 Treffer für den FC Bayern. ©  via www.imago-images.de

Nach Hopfen-Aus: Hainer bringt Kahn für DFL ins Spiel - „Sehr aktiv einbringen“

Wie Hainer betonte, sei eine starke DFL für den FC Bayern sowie die gesamte Liga „sehr, sehr wichtig“. Immerhin generierte der Rekordmeister im letzten Jahr 90 Millionen Euro aus Fernsehgeldern, was etwa 9 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht.

„Da müssen wir uns alle zusammenschließen, und der FC Bayern wird sich da sehr aktiv, vor allem Oliver Kahn in der Person als Vorstandsvorsitzender, einbringen in den Prozess, die DFL weiter zu stärken“, sagte Hainer am Mittwochabend. Inwieweit sich Kahn künftig engagieren soll, ließ der ehemalige Adidas-Chef jedoch offen.

Die Führungsriege des FC Bayern: Herbert Hainer (r.) und Oliver Kahn (l.).

Dortmund-Boss Aki Watzke würde sich über Kahn-Kandidatur „persönlich freuen“

Ob der ehemalige Nationaltorhüter Kahn künftig wirklich eine feste Rolle in der DFL einnehmen wird, ist nach aktuellem Stand jedoch noch nicht bekannt. Erst am Donnerstagmittag gab BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim „Aki“ Watzke in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der DFL die Nachfolger von Donata Hopfen bekannt.

Axel Hellmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt, sowie Oliver Leki, Finanzvorstand des SC Freiburg, übernehmen bis Saisonende interimsweise die DFL-Führung. Beide Funktionäre bekleideten bislang schon Positionen innerhalb der DFL.

Dass sich Oliver Kahn möglicherweise in der Zukunft im Ligen-Zusammenschluss engagieren wird, ist laut Watzke durchaus denkbar. „Das einfachste, direkteste und unkomplizierteste wäre, wenn Oliver Kahn für das Präsidium kandidiert. Ich würde mich persönlich freuen“, meinte der 63-Jährige bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

„Hinweis hätten wir nicht gebraucht“: Watzke mit Seitenhieb gegen FCB-Präsident Herbert Hainer

„Wir sitzen zusammen im Bord der ECA (Europäische Klub-Vereinigung; Kahn sitzt hier im Vorstand, Anm. d. Red.) und wir haben diesen Austausch immer und ich halte viel davon, ein paar Vorstandsvorsitzende ins Gremium zu kriegen“, meinte Watzke mit Blick auf ein mögliches Kahn-Engagement. „Es wäre fahrlässig, wenn wir nicht mit den Protagonisten des FC Bayern im Kontakt wären“, merkte er an.

„Herbert Hainer hat mich nicht angerufen, ich rede in der Regel mit der operativen Ebene, also mit dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn, oder mit Karl-Heinz Rummenigge, aber ich werde mich bald bei ihm (Hainer; Anm) melden“, meinte Watzke in Richtung des FCB-Präsidenten und fügte etwas süffisant hinzu: „Den Hinweis hätten wir nicht gebraucht“. (ajr)

Rubriklistenbild: © Frank Hoermann/imago

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