Kommentator-Legende über Beschwerden

„Bayern-Schwein“: Was Béla Réthy einst beim ZDF-Zuschauertelefon zu hören bekam

Béla Réthy kassierte beim ZDF-Zuschauertelefon von 166 Menschen eine negative Bewertung. Warum sich die Kommentator-Legende trotzdem über jeden einzelnen Anruf freuen konnte.

München - Béla Réthy hat das Mikro nach der WM 2022 an den Nagel gehängt. Die Kommentator-Legende musste nach 35 Jahren beim ZDF in Rente. Mittlerweile genießt Réthy den Ruhestand und erzählt Anekdoten aus seinem großen Erfahrungsschatz. Mit Hass von Fans auf Twitter oder am ZDF-Zuschauertelefon muss sich der 66-Jährige glücklicherweise nicht mehr herumschlagen.

Béla-Andreas Réthy
Geboren: 14. Dezember 1956 (Alter: 66 Jahre), Wien, Österreich
Sportjournalist
Kinder: Laura Réthy, Paul Réthy

Béla Réthy kommentiert Bayern gegen BVB: Beschwerde-Anrufe beim ZDF-Zuschauertelefon

Als Fußball-Kommentator hat man bei den Zuhörern oft schnell den Ruf weg, für einen der beiden Klubs, die sich gerade duellieren, zu sympathisieren. Nicht anders erging es auch Béla Réthy, der dank seines prägnanten Stimmorgans und seiner Expertise als einer der besten seiner Zunft galt, auf der anderen Seite jedoch nicht bei jedem Fan beliebt war.

Bei einem DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund waren die Fans beider Lager mit seinem Kommentar nicht einverstanden. Die Leitungen des ZDF-Zuschauertelefons liefen offenbar heiß.

Béla Réthy musste einst negative Kommentare beim ZDF-Zuschauertelefon ertragen.

„Bayern-Schwein“: Béla Réthy freut sich über 166 Anrufer beim ZDF-Zuschauertelefon

„Es gab ja Beschwerde-Anrufe, die habe ich mir mal ausgeschnitten. Es gab ein sogenanntes Telefon-Protokoll mit 166 Anrufen. Das ist eigentlich gar nicht viel für ein Pokal-Endspiel Bayern gegen Dortmund“, sagte Réthy im Bild-Podcast „Phrasenmäher“, ohne sich jedoch genau zu erinnern, um welches Pokal-Finale es sich genau gehandelt hat. Auf Nachfrage des Moderators ging es jedoch vermutlich um das Endspiel 2014, das die Bayern mit 2:0 nach Verlängerung für sich entscheiden konnten.

„166 Anrufe, alle negativ. Aber: Und zwar mathematisch genau, 83 ich sei ein Bayern-Schwein und 83 ich hätte die schwarz-gelbe Brille auf“, führte Réthy auf. „Das muss die beste Reportage meines Lebens gewesen sein, so objektiv war ich noch nie“ lachte der gebürtige Wiener.

Zwei Schweinis, Ballack, Javi Martinez: Das sind die WM-Experten in Katar

Bastian Schweinsteiger am ARD-Mikrofon - ein gewohntes Bild. Auch bei der WM in Katar ist der Weltmeister von 2014 wieder dabei.
ARD: Bastian Schweinsteiger am ARD-Mikrofon - ein gewohntes Bild. Auch bei der WM in Katar ist der Weltmeister von 2014 wieder dabei. Sein Duett mit Jessy Wellmer sorgte bei der EM 2021 für Kritik - gibt er dieses Mal eine bessere Figur ab? © IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch
Almuth Schult fasst sich an den Kopf.
ARD: Almuth Schult ist noch ein relativ neues Gesicht in der Fußball-Expertenlandschaft. Für ihre Analysen bei der EM 2021 bekam die Ex-Nationaltorhüterin viel Lob. Deshalb setzt die ARD auch bei der WM auf sie. © IMAGO/Michael Taeger
Thomas Hitzlsperger am ARD-Mikrofon.
ARD: Seinen ersten Einsatz als Experte hatte Thomas Hitzlsperger bei der WM 2014. Seitdem ist „The Hammer“ regelmäßig am Expertenmikrofon zu sehen. Auch 2022. © Michael Weber/imago
Thomas Broich am ARD-Mikrofon.
ARD: Auch Thomas Broich ist kein neues Gesicht im Ersten. Der Ex-Profi ist bekannt für seinen fachmännischen Blick und geht bei Taktik-Analysen gerne mal in die Tiefe.  © Werner Schmitt/imago
Sami Khedira diskutiert angeregt mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra.
ARD: Neben Schweinsteiger komplettiert mit Sami Khedira ein weiterer 2014-Weltmeister das Expertenteam der ARD. Für DAZN sammelte er bereits Erfahrungen am Mikrofon. Sein Credo: Mehr Tiefe. „Ich habe es selbst nie gut gefunden, wenn in Expertenrunden nur Sprüche geklopft und Spieler fertig gemacht werden“, sagte er in einem Interview mit „t-online“. © IMAGO/Anke Waelischmiller
Per Mertesacker am ZDF-Mikro.
ZDF: Und der nächste Weltmeister: Per Mertesacker ist inzwischen eine feste Größe beim ZDF. Er löste 2020 Oliver Kahn ab, der ins Management des FC Bayern wechselte. Er ist kein Dampfplauderer, hält sich auch gerne mal kurz. Norddeutsch eben. © IMAGO/Nico Herbertz
Christoph Kramer am ZDF-Mikrofon.
ZDF: Der Gladbach-Profi hoffte noch auf einen Anruf von Hansi Flick, beendete die Spekulationen dann aber selbst: „Wir können das jetzt abhaken, ich bin nur als TV-Experte dabei.“ Er lieferte schon bei der WM 2018 und der EM 2021 Analysen. © IMAGO/Gladys Chai von der Laage
Michael Ballack am DAZN-Mikrofon.
Magenta: Für den Streamingdienst läuft Michael Ballack als Star-Experte auf. Schon 2021 kommentierte er die EM bei Magenta, zwischenzeitlich hatte sich auch DAZN die Dienste des „Capitano“ gesichert. © IMAGO/Gladys Chai von der Laage
Manuel Baum.
Magenta: Manuel Baum kommt bei der WM 2022 als Taktik-Experte zum Einsatz. Gemeinsam mit Jan Henkel soll der Ex-Schalke-Coach Spiele analysieren. © IMAGO/Eibner-Pressefoto
Tobias Schweinsteiger am Magenta-Mikrofon.
Magenta: Auch der Bruder des Rio-Helden darf bei der WM 2022 fachsimpeln. Tobias Schweinsteiger wurde von Magenta als Analyst ins Boot geholt. Er trainiert aktuell den VfL Osnabrück. © IMAGO/Kirchner/Marco Steinbrenner
Tabea Kemme lacht.
Magenta: Tabea Kemme behauptet sich bei ihren Champions-League-Einsätzen für Amazon Prime regelmäßig in einer wortstarken Männerrunde. Die Ex-Nationalspielerin ist, wenn man so will, das Top-Talent unter den Experten und Expertinnen. © Markus Fischer/imago
Fredi Bobic am DAZN-Mikrofon.
Magenta: Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic gehört wie Ballack seit 2021 zum Team des Streamingdienstes der Telekom. Durch seine 37 Länderspiele für Deutschland und seine Erfahrung im Fußball-Business qualifiziert er sich als WM-Experte. © IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch
Javi Martinez im Trikot des Qatar SC.
Magenta: Er ist der wohl überraschendste WM-Experte: Ex-Bayern-Star Javi Martinez spielt seit 2021 für den Qatar SC und kann dadurch fundierte Einschätzungen über die Lage im Emirat geben. Sein Deutsch dürfte er auch noch nicht ganz verlernt haben. © Simon Holmes/imago
Lars Stindl im Aufwärm-Dress von Borussia Mönchengladbach.
Magenta: Lars Stindl macht es seinem Gladbacher Teamkollegen Christoph Kramer nach und gibt als Bundesliga-Profi seine Einschätzungen zur WM ab. Als TV-Experte ist er bisher noch nicht in Erscheinung getreten. © IMAGO/Norbert Jansen
Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich im Einsatz.
Magenta: Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich vertritt den Stand der Unparteiischen bei Magenta und soll bei der WM strittige Szenen aufklären. Von denen es auch mit Video-Assistent viele geben wird, wie die Erfahrung gezeigt hat. © IMAGO/Gerrit van Keulen
Martin Demichelis als Trainer der Bayern-Amateure.
Magenta: Martin Demichelis soll laut „Sky" ein Job-Angebot des argentinischen Erstligisten River Plate angenommen haben. Seinen Job beim FC Bayern als Trainer der zweiten Mannschaft wird aller Voraussicht nach Holger Seitz übernehmen. Bei der WM in Katar kommt der 41-Jährige als Südamerika-Experte zum Einsatz. © IMAGO/Sven Leifer

Ex-ZDF-Kommentator Béla Réthy versteht Zuschauer-Reaktionen: „Haben ihre Brille auf“

„So ist das manchmal und ich verstehe die Zuschauer auch, die haben ihre Brille auf und wenn sie einmal das Gefühl haben, das einer gegen ihre Mannschaft spricht, obwohl er gar nicht gegen ihre Mannschaft spricht, sondern nur eine Kritik an etwas hat, dann spitzen sie die Ohren besonders, wenn du sagst ‚Das war aber kein Foul‘“, erklärte der langjährige ZDF-Reporter. „Es gehört zur Dienstleistung dazu, sich beleidigen zu lassen.“

Im Gegensatz zum ZDF-Zuschauertelefon liest sich Réhty die teils heftigen Reaktionen auf Twitter nicht durch. „Ich verderbe mir doch nicht die Laune“, meinte der Pensionär süffisant und verwies auf die geringe Nutzung des Nachrichten-Dienstes im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Bei der WM-Eröffnungsfeier flippten die Fans wegen ZDF-Kommentator Béla Réthy aus und beleidigten die Reporter-Legende auf übelste Weise. (ck)

Rubriklistenbild: © Robert Michael/dpa

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