Ex-Nationalspieler und Experte
Hamann attackiert Flick: „Hat einen Vertrag mit dem DFB und nicht mit Oliver Bierhoff“
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Dass Hansi Flick trotz des frühen Ausscheidens nach der WM-Vorrunde weiterhin Bundestrainer bleibt, stößt bei Ex-Nationalspieler Didi Hamann auf Unverständnis.
München - Sechs Tage lagen zwischen dem blamablen WM-Aus der deutschen Nationalelf und dem Krisengipfel beim DFB. Am Mittwoch entschieden Präsident Bernd Neuendorf und sein Vertreter Hans-Joachim Watzke, auch künftig an Bundestrainer Hansi Flick festzuhalten. Der Beschluss sorgte besonders bei den Kritikern für Aufsehen, Sky-Experte und Ex-Nationalspieler Dietmar „Didi“ Hamann hätte sich einen Personalwechsel gewünscht.
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Hamann kritisiert DFB-Entscheidung pro Flick - „Hätte mir einen kompletten Neustart gewünscht“
Hamann äußerte zwei Tage nach der Entscheidung des DFB seinen Unmut im Interview mit ran. „Ich hätte mir tatsächlich einen kompletten Neustart gewünscht“, sagte der Fernsehexperte angesichts der teils mangelhaften Leistungen bei der WM in Katar. Der 49-Jährige macht sich offenbar ernsthafte Sorgen um das Abschneiden bei der Heim-EM im übernächsten Jahr.
„Im Nachhinein kommt jetzt unter anderem heraus, dass es offenbar Differenzen zwischen dem Bayern-Block und dem Rest gegeben haben soll - und genau all diese Spieler werden auch in den nächsten Monaten und Jahren noch dieselben sein“, kommentierte er die Berichte über eine angebliche Spaltung innerhalb der Mannschaft. „Somit wüsste ich nicht, warum sich das Klima innerhalb der Mannschaft bis zur Heim-EM 2024 nachhaltig verbessern sollte“.
Nach WM-Aus: Didi Hamann „verwundert“ von Flick-Aussagen nach DFB-Entscheidung
Auch die Aussagen von Hansi Flick nach der Vertragsauflösung von Oliver Bierhoff kann Hamann nicht nachvollziehen, Flick hatte den langjährigen DFB-Manager als „ersten Ansprechpartner und Freund“ bezeichnet. „Flick hat einen Vertrag mit dem DFB und nicht mit Oliver Bierhoff“, kommentierte der ehemalige FC-Bayern-Profi die Reaktion des Bundestrainers.
Hamann habe es außerdem „schon stark gewundert“, dass sich Flick nach dem frühen Ausscheiden „hinstellt und sagt, dass er nun erstmal schauen müsse, wie das im Verband jetzt alles so weitergeht, wer vielleicht auf Bierhoff folgt und somit letztlich auch noch Ansprüche anmeldet, bei solchen Entscheidungen womöglich ein Mitspracherecht zu bekommen“.
Didi Hamann fordert Bundestrainer, der „harte Entscheidungen“ trifft - doch hat keinen Kandidaten im Kopf
Trotz der vielen Mängel, die Hamann beim DFB sieht, kann der frühere Premier-League-Profi jedoch keinen geeigneten Kandidaten für den Bundestrainerjob nennen. Dennoch fordert er einen Chefcoach, der auch „harte Entscheidungen“ treffen kann. „Dabei kannst du es nicht jedem Recht machen“, meint der ehemalige Nationalspieler, der befürchtet, dass im DFB „trotzdem einfach weiter verwaltet wird“.
Hamann absolvierte während seiner Karriere 59 Länderspiele im DFB-Dress und nahm selbst an zwei Weltmeisterschaften teil, 2002 stand er als Stammspieler auch bei der Finalniederlage gegen Brasilien auf dem Platz. Bei seinen beiden EM-Turnieren 2000 und 2004 schied er mit der deutschen Mannschaft jeweils in der Vorrunde aus. (ajr)
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