Bühne

Zum Auftakt der Theatertage gibt es ein Feuerwerk an Klängen und Rhythmen

Das Ensemble Fis Füz brachte auf beeindruckende Weise Klänge, Rhythmen und damit auch Sehnsüchte der Musik der Schwarzmeerküste nach Wald.
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Das Ensemble Fis Füz brachte auf beeindruckende Weise Klänge, Rhythmen und damit auch Sehnsüchte der Musik der Schwarzmeerküste nach Wald.

Ensemble Fis Füz begeisterte in der evangelischen Kirche.

Von Wolfgang Günther

Einen fulminanten Auftakt hatten die 26. Walder Theatertage am Samstagabend. In Kooperation mit der evangelischen Gemeinde Wald gab es in der Kirche orientalischen Jazz mit dem Ensemble Fis Füz. Bereits mehrmals zu Gast bei den Kulturtagen in Wald, waren die vielseitige Musikerin Annette Maye und der Perkussionist Murat Coskun wieder nach Solingen gekommen. Die beiden begeisternden Virtuosen haben bereits viele Alben veröffentlicht.

Zum Konzert in Wald allerdings kamen drei weitere Musiker hinzu, aus dem Duo der Klarinettistin und des international anerkannten Perkussionisten wurde ein Quintett. Muhittin Kemal stellte sein Instrument Kanun vor. Dieses orientalische Zupfinstrument ist aus Holz gebaut, hat bis zu 84 Saiten und ähnelt einer europäischen Kastenzither. Der Musiker beherrscht dieses Instrument meisterhaft, er brachte eigene Kompositionen für sein Instrument zu Gehör und sang auch dazu.

Instrumente imitierten Tierlaute und Wasserklänge

Murat Coskun ist hauptberuflich als Perkussionist und Dozent unterwegs, er hat auch seine Kinder zu hervorragenden Instrumentalisten ausgebildet. Sein Sohn Yaschar Coskun beherrscht die Rahmentrommel in diversen Größen so virtuos wie sein Vater, und die Tochter Malika Coskun begeisterte mit ihrer Beherrschung von Akkordeon und Trommeln. Überhaupt stand am Samstagabend den fünf Solisten in der Kirche ein großes Arsenal an Instrumenten zur Verfügung. Zu den Trommeln erklang ein Glockenspiel, wenn es passte, und schnell greifbar waren auch lustige Instrumente, die Tierlaute imitieren können.

Das Konzert des deutsch-türkischen Ensembles in Wald war der Schlusspunkt einer großen Tournee unter dem Titel „Traces of the Black Sea“ (Spuren des Schwarzen Meeres), mit mehr als 30 Konzerten, in denen das Quintett Musik aus den Ländern der Schwarzmeerküste interpretierte. „Wir haben nach der Musik in Ländern wie der Türkei, Georgien, Russland und der Ukraine mit der Krim geforscht“, erklärte Murat Coskun. Das seien herkömmliche Klänge der Menschen dort; aber keine unechte, fröhliche Folklore, sondern überkommene urwüchsige Gesänge jener Bewohner, die am Schwarzen Meer leben.

Die Lieder erklingen meist anfangs melancholisch, kommen sogar manchmal schwermütig daher. Aber das Ende der ausgedehnten Musikstücke wird fast immer beschwingt und fordert zum Mitklatschen und zum Tanz auf. Die von Annette Maye virtuos gespielten Klarinetten geben ein Zeichen, Malika Coskun ändert in der Musik ihres Akkordeons den Rhythmus, die Trommeln von Vater und Sohn werden in kürzeren Intervallen geschlagen, und auch das Saiteninstrument wird von Muhittin Kemal rasanter gezupft – und schon wird aus der getragenen Melodie eine fröhliche Tanzweise. Die Besucher in der ausverkauften Walder Kirche waren begeistert und dankten immer wieder mit starkem Beifall.

Peter Wirtz, Vorsitzender des Vereins der Theatertage, brachte am Samstagabend Grüße von Oberbürgermeister Tim Kurzbach. „Die Walder Theatertage zeichnen sich durch ihren künstlerischen Anspruch und ihre überregionale Strahlkraft aus“, zitierte er Kurzbach, der als Schirmherr der Theatertage fungiert.

Theatertage

Programm: Beim nächsten Konzert der Theatertage in der Walder Kirche steht Jazz auf dem Programm. Julian und Roman Wasserfuhr spielen zusammen mit Jörg Brinkmann Stücke aus ihrem neuen Album „Mosaik“, sowie Musik aus ihren früheren Alben, Freitag, 17. März, 20 Uhr, Eintritt 30 Euro, ermäßigt 22 Euro.

Das gesamte Programm der Theatertage unter: walder-theatertage.de

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