Zisch
Unverpackt einkaufen für eine bessere Zukunft
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Mit neuen Konzepten zu weniger Müll
Von Theresa Otto, 8c,
Humboldtgymnasium
Jeder kennt es: Die Nudelverpackung wird nach dem Einkauf in den Müll geschmissen und die Nudeln landen direkt im Topf. Ein neues Gericht, ein neues Gewürz – man kauft es und braucht es danach nicht wieder. Nach einigen Jahren findet man es und schmeißt es schließlich weg, weil es abgelaufen ist.
Im Unverpacktladen „groß & KLEIN“ in Ohligs ist das anders. Es ist Mittwochnachmittag. Ich komme in den Laden und werde dort von den Besitzern Stefanie und Patrick Leo sehr herzlich begrüßt und fühle mich direkt willkommen. Hier ist es ganz anders als in einem Supermarkt. Man riecht sofort die verschiedenen Gewürze und heute auch das frisch gebackene Mittwochsbrot.
Die verschiedenen, bunt gefüllten Gläser lassen keine Wünsche offen. Hülsenfrüchte, Reis, Getreideprodukte, Müsli, Gewürze, Kräuter, Nüsse, Kaffee, Tee, Kakao, Kosmetikartikel, Wasch- und Reinigungsmittel – nahezu 1000 Artikel stehen den Kunden zur Verfügung.
Seit 2021 gibt es den Unverpackt-Laden in Ohligs – coronabedingt mussten sich die beiden Inhaber beruflich neu orientieren und hatten die Idee, etwas gemeinsam zu machen. Sie hatte es schon seit langem gestört, dass große Mengen an Verpackungen und Essensresten im Müll landen, und so war der Laden für sie nicht nur eine gute, sondern auch eine nachhaltige Idee.
Biologischer und regionalerAnbau sind wichtig
Die meisten Produkte, die sich im Laden der Familie Leo befinden, sind Bioprodukte. Wichtig ist hier aber nicht nur die Bio-Auszeichnung für die Aufnahme in das Sortiment, sondern auch die Herkunft der Ware. Lange und unnötige Transportwege sollen möglichst vermieden werden. So findet zum Beispiel die Seife ihren Weg „zu Fuß“ zu Leos. Die Seifensiederin bringt ihre Ware auch gerne mal persönlich vorbei. Die Produkte beziehen sie aber auch bei (Bio)-Großhändlern, die ihnen die Ware entweder in großen Papiersäcken oder Kisten liefern. Bei „groß & KLEIN“ trifft man Leute jeden Alters. Patrick Leo sagt selbst: „Zu uns kommen alle – vom Kinderwagen bis zum Rollator.“
Auch wenn man oftmals denkt, dass das Einkaufen in einem Unverpackt-Laden deutlich teurer als in einem Supermarkt sei, kann man sich hier eines Besseren belehren lassen. Hier kauft man bedarfsgerecht ein und muss nicht die verpackte und mengenmäßig größere Ware im Supermarkt einkaufen. Aber auch den Vergleich mit Bio-Produkten aus dem Supermarkt verliert der Unverpacktladen nicht unbedingt.
Um mit dem Müllsparen anzufangen, gibt Stefanie Leo den Tipp: „Einfach anfangen! Ich habe lange vor der Eröffnung dieses Ladens im Bad gestartet und die Unmengen von Shampoo-Flaschen durch Haarseife ersetzt.“ Ich habe mich getraut und heute das erste Mal im Unverpackt-Laden eingekauft.