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Unser Wasser wird immer knapper
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Die Auswirkungen der Umweltkrise sind auch in Solingen zu spüren.
Von Leni Friend, 8f, Friedrich-Albert-Lange-Schule
Der Grundwasserspiegel in Solingen sinkt immer weiter. Innerhalb eines Jahres ist er an manchen Stellen Solingens über einen Meter zurückgegangen. Abhilfe können bereits bestehende und neu zu errichtende Versickerungsanlagen, sowie der Rückbau versiegelter Flächen schaffen.
Das Grundwasser ist ein natürliches Wasser, welches unterhalb der Oberfläche in Hohlräumen fließt. Die Bodenschicht, in der sich das Grundwasser befindet, wird als Grundwasserleiter bezeichnet. Es wird jedoch hauptsächlich durch das Versickern von Niederschlägen beziehungsweise von versickerndem Oberflächenwasser gespeist.
Dabei kann es Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis das versickernde Wasser den Grundwasserpegel erreicht. Generell gilt, dass trockene Böden weniger Wasser aufnehmen können als feuchte Böden. Somit wird das anfallende Niederschlagswasser auf trockenen Böden nicht versickern, sondern oberflächlich abfließen.
In Solingen, das mitten im regenverwöhnten Bergischen Land liegt, brauchte man sich in der Vergangenheit nicht um den Grundwasserspiegel zu sorgen. Ein Gespräch mit Denis Streich von der Unteren Wasserbehörde zeigt, dass diese Zeiten vorbei sind. Zunächst erklärt er, dass aufgrund unterschiedlicher Gesteinsformationen der Grundwasserpegel innerhalb des Solinger Stadtgebietes stark variiere. Gesunken sei er aber in den letzten Jahren überall.
Das Kabellichtlot liefert auch für Solingen warnende Zahlen
Um den Pegel zu messen, benutzt man ein sogenanntes Kabellichtlot. Die Ergebnisse dieser Methode beschreibt Denis Streich beispielhaft anhand von drei unterschiedlichen Standorten in Solingen. Im Bereich der Ohligser Heide ist innerhalb eines Jahres ein Rückgang von 20 bis 40 Zentimeter gemessen worden. Für ein Feuchtgebiet und dessen Flora und Fauna stellt dies bereits eine große Gefahr dar.
Am Gleisdreieck beim ehemaligen Solinger Hauptbahnhof wurde im Januar 2021 ein Grundwasserstand von 9,42 Metern unter der Erdoberfläche gemessen, im Herbst dieses Jahres lag er bei 10,82 Metern. Ein weiterer Standort in einem Waldgebiet in der Nähe der Krahenhöhe am Windfelner Bach verzeichnete ebenfalls einen Rückgang des Grundwasserspiegels von mehr als einem Meter.
Eine Möglichkeit, den Grundwasserrückgang in den kommenden Jahren aufzuhalten, liegt im Bau von Versickerungsanlagen, Baumrigolen und wasserdurchlässigem Straßenoberbaumaterial. Dafür müsste allerdings die Entwässerungssatzung geändert werden. Ein Rückbau versiegelter Flächen zu Grünanlagen würde ebenfalls helfen. Bürger können ihren Beitrag leisten, indem sie kein Wasser aus Bächen entnehmen.