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Schikane oder notwendiges Übel?
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Der Radweg an der Baustelle an den Schwarzen Pfählen sorgt für geteilte Meinungen.
Von Cedric Hennig, 8c, Humboldtgymnasium
Quälend langsam rollen die Autos vorwärts. Ganz am Anfang eine Ampel, die regelmäßig nur wenige Fahrzeuge durchlässt. Der Stau wird länger und die Leute in den Autos bekommen Stress. Es entsteht Chaos. Kein Wunder, denn eine einzige Spur reicht für eine so stark befahrene Straße nicht.
Die Rede ist von der Straße Schwarze Pfähle. Sie verbindet die beiden Stadtteile Solingen-Aufderhöhe und Solingen-Merscheid. Zur Aufregung vieler Autofahrer sind seit Herbst 2021 zwei Fahrspuren gesperrt. Der gesamte Verkehr wurde auf die andere Straßenseite umgeleitet, wodurch jede Fahrtrichtung nur noch eine einzige Spur zur Verfügung hat.
Doch wozu die ganzen Umstände? Grund für diesen Aufwand ist eine Baustelle, die hier seit etwa einem Jahr mitten auf der Fahrbahn liegt. Trotz allen Unmuts der Autofahrer ist das Bauprojekt keinesfalls unnötig. Es handelt sich nämlich um den letzten Abschnitt des sogenannten „Viehbachsammlers“. Dies ist eine viereinhalb Kilometer lange Abwasseranlage, welche sich, wie der Namen schon sagt, entlang der Viehbachtalstraße durch den Boden erstreckt.
Die Anlage wird seit 2009 in drei Abschnitten gebaut, wovon die ersten beiden bereits fertig gestellt sind. Schon 2005 begann die Planung, da die alte Abwasseranlage, welche aus den 60er Jahren stammt, den heutigen Vorschriften aus ökologischen Gründen nicht mehr entspricht. Das Großprojekt ist notwendig, damit auch in Zukunft Abwässer von circa 25 000 Menschen aus Ohligs und Teilen Höhscheids zur Abwasserbehandlungsanlage geleitet werden.
Statt teuer zu sanieren wird nun neu gebaut
Da eine Sanierung zu teuer gewesen wäre, beschloss man, ganz neu zu bauen. Hinzu kommt, dass seit April 2021 auf den Schwarzen Pfählen ein Pop-Up-Radweg eine Spur blockiert. Da ein Koexistieren der Baustelle und des Radwegs nicht möglich ist, wurde dieser zu Beginn des Bauprojekts teilweise entfernt.
Unter den Autofahrern ist der Pop-Up-Radweg umstritten. Manche sagen, es sei wichtig, ein Zeichen für die Zukunft zu setzen und auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Jedoch werden ihre Stimmen nahezu übertönt von all den Genervten, die sich eine entspanntere Verkehrslage wünschen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bau einer neuen Abwasseranlage und die damit verbundenen Verkehrskomplikationen unvermeidlich sind.