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„Ohne uns läuft nichts“
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Der Alltag als Kraftfahrer.
Von Connor Preis, Klasse 10,
Geschwister-Scholl-Schule
Heizen und Energie, ein heikles Thema, wenn man die momentane Krise in Betracht zieht. Die Preise steigen, aber das Einkommen bleibt gleich. Warum sich vor der Kälte zu schützen, immer schwieriger wird, und wer überhaupt den Job hat, die ganze Welt mit Brennmaterial zu versorgen, wollte ich von einem gestandenen Kraftfahrer für Brennmaterial wissen.
Wir treffen den Kraftfahrer Ralf Schollmeyer (56) vor seinem Lkw, mit dem er fünf Tage die Woche Endkunden mit Heizstoff versorgt. Der Tag startet mit dem Erhalt der Auftragsdaten. Kurze Zeit später beginnt die Fahrt zu dem Pelletlager. Die Pellets dienen als Brennmaterial. Nach Befüllung des Tanks beginnt die Fahrt zu den ersten Kunden.
„Beim Kunden angekommen, wird der Lkw mit dem Pelletlager des Kunden verbunden und kurze Zeit später befüllt“, erzählt Ralf Schollmeyer. Auf die Frage, warum er sich die Anschlüsse so genau anschaut, erwiderte er: „Ich bin dazu verpflichtet, zu gucken, ob die Heizung aus ist.“ Nach der Befüllung wird alles wieder abgebaut und der Kunde erhält seinen Lieferschein, der die Pelletanzahl preisgibt und als Quittung dient. „Dies wiederholt sich dann, bis der Wagen leer ist.“
Auch über die Auswirkungen der Inflation auf seine Arbeit befrage ich Ralf Schollmeyer. „Das Kaufverhalten der Kunden ist deutlich zurückgegangen, aber vom Aufwand ist es dasselbe. Viele meiner Kunden sagen mir, dass Heizen eine teure Angelegenheit geworden ist – der Preis einer Tonne hat sich vervielfacht“, sagt er mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
Meine nächste Frage bezieht sich auf die Möglichkeit eines Preisstopps: „Nein, was den Pelletpreis betrifft, ist der schon gesunken. Wir werden ihn nicht mehr zum ,Normalpreis' erfahren“, sagt der Lkw-Fahrer.
Zum Abschluss frage ich ihn, ob er stolz auf seinen Job sei. „Ja, sehr stolz, ohne uns läuft nichts. Leere Geschäfte, kein Brennmaterial für die Heizungen und viele Waren wären nicht erhältlich. Wir werden auch noch in Zukunft von Relevanz sein.“