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„Ich fand Jets schon immer cool“

Jan bereist durch seinen Beruf viele Länder und kann Erfahrungen sammeln.
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Jan bereist durch seinen Beruf viele Länder und kann Erfahrungen sammeln.

Hauptmann Jan erzählt im Interview von seinem Beruf bei der Bundeswehr.

Von Celina Kraft, 8d,
Friedrich-Albert-Lange-Schule

Du bist Soldat bei der Bundeswehr. In welchem Bereich bist du da tätig und was sind deine täglichen Aufgaben?

Hauptmann Jan: Ich arbeite als sogenannter „Luftfahrzeugtechnischer Offizier“ bei der Luftwaffe – einer Teilstreitkraft der Bundeswehr, die sich auf die Verteidigung des Luftraumes spezialisiert hat. Im Moment kümmere ich mich um das Management bei dem Betrieb von ausländischen Jets auf deutschen Flugplätzen. Meine Aufgabe ist es unter anderem, dafür zu sorgen, dass jeder Flugplatz genug ausgebildete Techniker und Feuerwehrleute hat, die das Landen und Starten ausländischer Jets hier möglich machen können. Anders herum gehört es auch zu meiner Aufgabe, dafür zu sorgen, dass deutsche Jets auf ausländischen Plätzen starten und landen können.

Warum hast du dich für diesen Beruf entscheiden?

Hauptmann Jan: Weil ich Jets schon immer cool fand und schon sehr früh in meiner Kindheit Ingenieur werden wollte. Als Kind hat es mich fasziniert, dass diese Flugzeuge schneller, wendiger und lauter sind als jedes Linienflugzeug. Dabei ging es mir aber immer nur um die Technik dahinter. Selbst fliegen wollte ich nie und will es auch jetzt nicht. Nur die Bundeswehr konnte mir eine Kombination dieser beiden Interessen bieten. Also habe ich mich für den Beruf des „Luftfahrzeugtechnischen Offiziers“ entschieden und bin seitdem sehr zufrieden damit.

Wie lange dauert es, um diesen Beruf auszuüben?

Hauptmann Jan: Um diesen Beruf auszuüben, muss man sich im Regelfall für zwölf Jahre bei der Bundeswehr „verpflichten“. Das heißt, dass man in dieser Zeit nicht kündigen kann. Innerhalb dieser zwölf Jahre muss man ein technisches Studium absolvieren, wofür man – wie in einem normalen Job – bezahlt wird. Hier wird erwartet, dass man innerhalb von vier Jahren einen Master an einer Universität erlangt. Ebenso muss man eine einjährige Offiziersausbildung machen, in der man lernt, strategisch zu denken und die Funktion einer Führungskraft zu übernehmen. Wenn man diese beiden Ausbildungsabschnitte besteht, kann man die Fachausbildung zum „Luftfahrzeugtechnischen Offizier“ antreten. Wenn alles den gewohnten Gang geht, braucht man circa sechs Jahre, um überhaupt als „Luftfahrzeugtechnischer Offizier“ arbeiten zu können. Somit bleiben noch weitere sechs Jahre, um den Beruf aktiv auszuüben. Seine Verpflichtungszeit kann man in vielen Fällen auch verlängern oder auch für immer in der Bundeswehr bleiben.

Kannst du mir Vor- und Nachteile von deinem Beruf nennen?

Hauptmann Jan: Die Vorteile sind ganz klar – durch mein Tätigkeitsfeld habe ich viel Kontakt zu „Luftfahrzeugtechnischen Offizieren“ aus anderen Nato-Staaten und arbeite mit diesen auch im Bereich der Ausbildungs- und Übungsplanung zusammen. Durch die Dienstreisen, die dadurch entstehen, komme ich viel in Europa rum und kann auch Orte bereisen, die ich privat niemals bereisen würde. Diese Reisen sind natürlich mit viel Arbeit verbunden, aber wenn man nach einem anstrengenden Tagungstag in einer italienischen Pizzeria am Gardasee zu Abend essen kann, gleicht sich das sehr gut aus. Die Reisen sind auch der erste Nachteil. Ich hasse es, zu warten. Ob am Flughafen, am Bahnhof oder in einem Stau auf der Autobahn. Obwohl ich bei der Luftwaffe arbeite, kann ich nicht überall mit Bundeswehr-Flugzeugen hinfliegen. Das wäre unverhältnismäßig teuer für nur eine Person. Außerdem liebe ich, dass ich meinen Tätigkeitsbereich nach eigenen Vorstellungen weiterentwickeln und verbessern kann. Als Manager für diese Thematik bringe ich das Fachwissen mit, das notwendig ist, um einen reibungslosen und vor allem effektiven Flugbetrieb zu gestalten. Leider ist die Bundeswehr – ähnlich wie eine Behörde – in ihren Beantragungsverfahren sehr akribisch und das frisst manchmal viel Zeit. Aber an sich ist das schon okay so. Das verhindert, dass Steuergelder verschwendet oder unnötig ausgegeben werden.

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