Immobilien

Zahl der Wohnungen in Solingen steigt

Auch auf dem ehemaligen Olbo-Gelände in Ohligs wird zugunsten von neuem Wohnraum gebaut. Archivfoto: Christian Beier
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Auch auf dem ehemaligen Olbo-Gelände in Ohligs wird zugunsten von neuem Wohnraum gebaut.

Vielerorts im Stadtgebiet wird fleißig gebaut. Dennoch benötigt die Klingenstadt perspektivisch deutlich mehr Wohnraum.

Von Kristin Dowe

Die im „Handlungskonzept Wohnen“ vorgestellten Berechnungen sprechen eine deutliche Sprache: Demnach benötigt Solingen bis zum Jahr 2040 nach einer großzügigen Schätzung circa 5000 neue Wohneinheiten. Diesem Ziel nähert sich die Klingenstadt in kleinen Schritten – so wurden nach Angaben der Stadt im vergangenen Jahr immerhin 351 Wohneinheiten bei der Bauaufsicht genehmigt. Im Vorjahr 2017 waren es nur 295. „Da ist eine gewollte und beachtliche, wenn auch keine sensationelle Steigerung“, gibt Stadtsprecher Thomas Kraft zu. „Sie ist durch einige größere Vorhaben bedingt.“

Denn neuer Wohnraum entsteht vielerorts im Stadtgebiet, wo in diesen Tagen fleißig gebaut wird: So wird die Siedlung, die auf dem ehemaligen Stadion-Gelände am Hermann-Löns-Weg in Ohligs entsteht, insgesamt 115 Wohneinheiten beherbergen, überwiegend in Reihen- und Doppelhäusern, aber auch in freistehenden Mehrfamilienhäusern.

Ein Mammutprojekt in Sachen Wohnungsbau stemmt sicherlich das Berliner Bauunternehmen Kondor Wessels, das auf dem ehemaligen Olbo-Gelände zwischen Aachener Straße und Heiligenstock einen Wohnkomplex mit rund 300 Einheiten errichten will. Von den ursprünglichen Plänen, dort ein Einkaufszentrum zu errichten, hatte sich die Stadt zugunsten von zusätzlichem Wohnraum verabschiedet.

Ebenfalls soll an der Maschinenstraße gebaut werden, wo laut Stadt 55 Wohneinheiten überwiegend in Doppel- und Reihenhäusern entstehen, an der Ellerstraße werden wohl noch im Laufe dieses Jahres 45 Wohnungen fertig. Mehrere Dutzend Wohnungen soll es an der Blumenstraße in Mitte geben, und auch an der Friedrich-Ebert-Straße in Wald entstehen 40 Wohneinheiten, die komplett öffentlich gefördert werden.

„Für die Zukunft ist sicherlich auch das Gelände zu berücksichtigen, auf dem heute die Hauptstelle der Stadt-Sparkasse in Mitte steht“, ergänzt Kraft. „Perspektivisch will die Sparkasse ja neu bauen und das jetzige Hauptstellen-Gelände zur Wohnbebauung freigeben.“ Insgesamt verfügt Solingen nach Angaben der Stadt über 60 Hektar Potenzialfläche, auf der in den kommenden Jahren Wohnungsbau erfolgen kann.

Generell seien die Wohnungsbau-Gesellschaften in Solingen sehr aktiv und modernisierten regelmäßig ihre Bestände, um „das Angebot an Wohnraum den Bedürfnissen anzupassen“, so Kraft. Mit gutem Beispiel gehe etwa der Spar- und Bauverein Solingen mit seinen über 13 600 Mitgliedern voran, der „traditionell auch preiswerte Wohnungen mit guter Qualität und Sicherheit vermittelt“.

Der Stadt fehlt es an bezahlbarem Wohnraum

Doch jenseits der schicken, höherpreisigen Domizile, die im Rahmen prestigeträchtiger Wohnungsbauprojekte entstehen, fehlt es in Solingen vor allem an bezahlbarem Wohnraum. Um den Bedarf gerade für Geringverdiener zu decken, hat die Stadt Solingen in ihrem Handlungskonzept Wohnen eine Quote von 30 Prozent für den sozialen Wohnungsbau festgesetzt. Diese unterliege von Jahr zu Jahr zwar stets leichten Schwankungen, sei aber grundsätzlich die Zielmarke der Stadt, um die kommunale Wohnungsmarktpolitik zu steuern, betont der Rathaussprecher.

Lesen Sie auch: Der Wohnungsbau-Boom hält weiter an

HANDLUNGSKONZEPT

STRATEGIE In ihrem kürzlich verabschiedeten Handlungskonzept Wohnen schreibt die Stadt ihre wesentlichen Ziele für den Wohnungsbau in den kommenden Jahren fest. Dabei muss sie viele Faktoren berücksichtigen wie etwa eine steigende Geburtenrate und eine Zunahme an Ein- und Zwei-Personen-Haushalten. Für das 2016 erstmals vorgestellte Konzept zeichnete das Forschungs- und Beratungsunternehmen InWis in Bochum verantwortlich. Auf der Homepage der Stadt Solingen liegt es zum Download bereit.

www.solingen.de

Denn Solingen sei in den vergangenen Jahren gewachsen, und auch jetzt sei von einer weiter steigenden Bevölkerungszahl auszugehen. So belief sich die Wachstumsrate zuletzt auf 2,8 Prozent. Kraft: „Es gibt Berechnungen, wonach die Zahl der Einwohner bis 2028 auf 166 000 Menschen wachsen wird. Der Wohnungsbau muss dementsprechend sozial ausgewogen gestaltet werden.“

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