Gesunde Ernährung
Start-up fairmischt: So wird Hafermilch nachhaltiger
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Weniger Verpackungsmüll und geringer CO2-Verbrauch kennzeichnen „fairmischt“.
Von Nina Mützelburg
Wuppertal. Gesunde Ernährung war im Hause Petersen schon immer ein Thema. Die Mutter ernährt sich seit Jahren vegan, der Rest der Familie besteht aus überzeugten Vegetariern. Damit die von allen präferierte Hafermilch nicht ständig vom Supermarkt nach Hause geschleppt werden muss, gab es für die Mutter zum Geburtstag eine Maschine, die Haferflocken in Hafermilch umwandelt. Nicht nur das Geburtstagskind war von der Maschine angetan, sondern auch die Kinder Melissa und Dimitri.
„Ich trinke seit sechs Jahren nur noch Hafermilch und fand diese so gut, dass ich sie immer von Köln mit zum Studium nach Wuppertal genommen habe“, sagt Dimitri Petersen. Bei der Herstellung kam ihm dann ein Gedanke: Wenn bei der Produktion weniger Wasser zugefügt wird, und daraus bestehen Haferdrinks zum Großteil, dann könnten beim Transport Volumen und entsprechend Gewicht eingespart werden. Das wäre für alle Hafermilch-Konsumenten interessant – und die Umwelt.
Mit ihrem Freund Mario Fluck machten sich die Geschwister Melissa und Dimitri Petersen an die Entwicklung eines Hafermilch-Konzentrats – und das Start-up „fairmischt“ war geboren. Bedingungen bei der Entwicklung: maximaler Geschmack, minimaler Abfall und CO2-Verbrauch. Das Ergebnis ist ein Konzentrat, das der Endverbraucher mit Wasser auffüllt. 200 Milliliter Konzentrat werden zu einem Liter Milch.
„So erhält man eine handelsübliche Menge. Nur eben auf eine nachhaltigere Weise, weil durch die komprimierte Größe weniger Verpackungsmaterial und Emissionen beim Transport anfallen“, erklärt Dimitri Petersen. Als Rohstoff beziehen sie Hafer aus biologischem Anbau aus der EU. Mit einem deutschen Unternehmen wird das Konzentrat hergestellt und verpackt.
Hafermilch nachhaltig: Weniger CO2, weniger Verpackungsmüll
Im Gegensatz zu fertig gemischten Drinks werden bei dem Konzentrat 65 Prozent Verpackungsmüll gespart. Außerdem sinkt der CO2-Ausstoß beim Transport um bis zu 76 Prozent und die Gründer unterstützen mit jeder Bestellung das Projekt CleanHub. Sie versprechen, dass dabei genauso viele Kilos Plastik aus dem Meer gefischt werden wie für die Produktion ihrer Konzentrate anfallen.
Die ersten 15.000 Getränkekartons sind nun in Wuppertal angekommen. Zu haben sind sie bisher über die Internetseite des Start-ups, über den Wuppertaler Lieferdienst Local Life und in einem Edeka-Supermarkt in Bonn. Preislich liegen sie auf einer Ebene mit vergleichbaren Bioprodukten. Momentan klappern die Gründer Super- und Biomärkte in Wuppertal ab.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Denn während der Entwicklungsphase war auch die Konkurrenz nicht untätig. Eine große Drogeriemarktkette hat unter ihrer Eigenmarke ein ähnliches Getränk herausgebracht. Davon wollen sich die Wuppertaler aber nicht entmutigen lassen. „Wir haben bisher auf unserer Akquisetour sehr gute Resonanzen bekommen“, sagt der 27-jährige Dimitri Petersen. Während Melissa Petersen noch studiert, wollen sich die beiden Gründerkollegen Vollzeit beim Aufbau des Start-ups engagieren.
Spezielle Maschine für Barista geplant
Momentan stecken sie mitten in der Entwicklung einer Barista-Variante des Hafermilch-Konzentrats. Ausschließlich bei Hafermilchprodukten soll es auch nicht bleiben. Denn das Prinzip könnte auch für Mandel- und Sojamilch adaptiert werden.
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