IM Guard Security
Securityfirma wächst in einem boomenden Markt
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Von Vieringhausen in die Innenstadt: Remscheider Unternehmen mit 250 Mitarbeitern bündelt seine Kräfte an einem Standort.
Von Andreas Weber
Remscheid. Milo ist ein kleiner, schwarzer Wachhund, der auf der Internetseite der IM Guard Security GmbH für die Team-Porträts in Positur gesetzt wurde. Auf der Gehaltsliste des Sicherheitsfirma steht der Vierbeiner nicht, wird aber ab 1. Mai wie 250 weitere Mitarbeiter umziehen. Von der Losenbücheler Straße 39 geht es ins MyViertel. Die IM Guard Security vergrößert sich deutlich.
Sicherheit ist gefragt, der Markt boomt. Ob beim Objekt- oder Personenschutz, Baustellenüberwachung, VIP-Fahrdiensten, bei Massenveranstaltungen. In den ehemaligen Räumlichkeiten der Diakonie an der Ecke Alte Bismarckstraße 5 und Kirchhofstraße 2 trägt Geschäftsführer Mustafa Özgan einer erfreulichen Entwicklung Rechnung: Sein Unternehmen floriert, das Objekt in Vieringhausen ist viel zu eng. Der neue Standort bietet Platz, auch für die zweite Firma, die Özgan aufgemacht hat, die IM Facility, mit Blick Richtung Gebäudemanagement, zum Beispiel Reinigung. Von außen kaum zu vermuten, werden im MyViertel auf 1200 Quadratmetern 35 Büros bezogen. Und ein Innenhof erlaubt, die meisten der 25 Fahrzeuge unterzubringen.
Es ist ein gewaltiger Sprung nach vorne. Vor sechs Jahren machte sich Mustafa Özgan selbstständig. Seit 2013 hatte er Erfahrungen im Sicherheitsbereich gesammelt, um in der Büchelstraße 7 mit drei Mitarbeitern und vier Räumen auf eigene Faust zu beginnen. „Ich wollte groß werden“, blickt er zurück: „Aber Schritt für Schritt und mit einem gesunden Wachstum.“
Die Losenbücheler Straße war die nächste Stufe im April 2019, eine Niederlassung in Leverkusen-Wiesdorf folgte kurz vor der Pandemie in 2020. „Dadurch wollte ich näher an den Kunden im Rheinland sein“, sagt der 32-Jährige. Durch den Umzug ins MyViertel hat die Verwaltung jetzt genügend Platz. Özgan behält aber sein Büro in Leverkusen. Obwohl er zwischendurch vier Jahre in Köln gewohnt hat, Remscheid bleibt Heimat und Verwaltungsstandort für ihn.
Mit Betriebsleiter Kevin Ginsberg (32), seit Oktober 2017 dabei, ging es für Özgan unbeschadet durch die für viele Branchen quälende Corona-Zeit. „Mehrere Türen sind zugeschlagen, andere haben sich für uns geöffnet“, meint Ginsberg. Der Einzelhandel bescherte IM Guard Security zwei sichere Standbeine in stürmischen Zeiten. Mit einem Penny fing es an, am Ende waren es über 400 Discounter-Filialen in NRW bis nach Koblenz, die die Sicherheitsfirma bestückte, um Maskenpflicht, Abstände durch Einkaufswagen oder Abgabemengen (gerade bei den knapp gewordenen Artikeln wie Toilettenpapier und Hefe) zu checken, Streitigkeiten mit Kunden zu schlichten. Bei Rewe, Aldi, Penny und DM waren die Dienste gefragt.
Die größte Veranstaltung, die IM besetzte, war 2019 das Elektronik-Musikfestival „Parookaville“. 165 Mitarbeiter betreuten den Campingplatz B des Geländes am Flughafen Weeze. „Bei 35 Grad im Hochsommer ein Knochenjob rund um die Uhr“, erinnern sich Ginsberg und Özgan, Ein einstündiger Platzregen sorgte dafür, dass alle Zelte inklusive die der IM-Mitarbeiter im Matsch absoffen. „Kurzfristig mussten wir dann drei Studio-Lkw auftreiben, um unser Personal unterzubringen.“
Die schwarz gekleideten Mitarbeiter mit goldenem IM- Logo auf der Brust werden für kulturelle Großevents, aber auch für Fußballstadien gebucht, Hauptgeschäft ist jedoch der Objektschutz. „Pfortendienst, Einsatz am Empfang, Revier- und Interventionsfahrten“, zählt Mustafa Özgan auf. IM arbeitet für Kommunen, kontrolliert in Dortmund zum Beispiel Schulen nach den Schließungszeiten auf, steht in Bürgerbüro und Ausländerbehörde der Stadt Solingen bereit, um deeskalierend zu wirken, falls sich die Gemüter erregen.
Die 250 Mitarbeiter verteilen sich auf Voll- und Teilzeit sowie Mini-Jobber. Breite Schultern, hünenhafte Statur und Muskelkraft ist keine Voraussetzung. Security ist ein Job, der nicht von den körperlichen Voraussetzung abhängt. Um in der Sicherheitsbranche zu arbeiten, ist der Security-Schein Pflicht. Den Erwerb schreibt § 34 a der Gewerbeordnung vor. Der Sicherheitsschein belegt die fachliche und menschliche Eignung für eine Tätigkeit im Sicherheitsgewerbe und wird von der IHK nach Bestehen der Sachkundeprüfung ausgestellt.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Sachkundeprüfung gemäß § 34 a ist, dass der Teilnehmer 18 Jahre alt ist, die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrscht, um den schriftlichen und mündlichen Teil der Prüfung absolvieren zu können und ein einwandfreies Führungszeugnis vorlegt. Nach dem Umzug hat IM Guard Security die Fläche, um Inhouse-Schulungen mit der IHK anzubieten. Kompakt in einer Woche, 40 Stunden für 15 bis 20 zukünftige Mitarbeiter.