Gründer und Gründerinnen
Führen diese Geschäftsideen zum Erfolg?
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Sechs Start-ups durchlaufen das Förderprogramm „Bergsteiger“.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Ihre Geschäftsideen unterscheiden sich zum Teil stark voneinander, doch ihr Ziel ist identisch: Sie möchten ihr Unternehmen zum Erfolg führen. Seit wenigen Wochen nehmen sechs Gründerinnen und Gründer am Förderprogramm „Bergsteiger“ der Solinger Wirtschaftsförderung teil. Sechs Monate lang besuchen sie Workshops und Coachings, knüpfen Kontakte zu Unternehmen sowie Investoren. Darauf freuen sich nicht nur die Start-ups. „Das ist eine sehr erwachsene, abwechslungsreiche Runde“, sagt Phil Derichs. Er leitet das Gründer- und Technologiezentrum in der Klingenstadt.
Die Teilnehmer:
Nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus dem Bergischen. Dr. Franziska Melanie Collmann ist beispielsweise Kölnerin. Die Molekularbiologin kündigte ihren unbefristeten Job bei einem internationalen Großunternehmen, um sich auf die „ganzheitliche Begleitung junger Menschen“ zu fokussieren. Die 34-Jährige durchlief eine Ausbildung in systemischem Coaching und Change-Management, ist zudem zertifizierte Yogalehrerin. Mit diesem Wissen möchte sie Oberstufenschülerinnen und -schüler, Studierende und Auszubildende auf ihrem Weg unterstützen. „Am Ende soll ein ganzheitliches Programm stehen“, erläutert sie. Teil davon soll eine Smartphone-App sein.
Der 31-jährige Mike Stoeck nimmt ebenfalls eine junge Zielgruppe in den Blick. Im August 2021 haben der gelernte Mechatroniker und sein Mitstreiter Patrick Nekola mit „Nest“ eine Bildungsbar in Wuppertal eröffnet, in der Berufsorientierung im Fokus steht. Mit Kommunikation auf Augenhöhe möchte das Team die Stärken, Interessen und Eigenschaften der Gäste kennenlernen, um für sie den passenden Weg in die Zukunft zu finden. Das Angebot soll dazu beitragen, dem anhaltenden Trend zur Akademisierung entgegenzuwirken und die Ausbildungsberufe zu stärken.
Ein weiterer Gründer, der am „Bergsteiger“ teilnimmt, möchte Schülern und ihren Lehrern helfen. Die Idee des Kölners: die Inhalte der umfangreichen Lehrpläne auf das Wesentliche zu reduzieren, um die Prüfungsvorbereitung zu erleichtern. In einer App sollen diese basalen Inhalte gesammelt und auf Wunsch spielerisch abgefragt werden.
In einem ganz anderen Feld ist Jonas Kobabe unterwegs. Mit der FFS – futureforsolar GmbH möchte er Solarenergie mit Nahrungsmittelproduktion verbinden. Gelingen soll das mit Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Solarmodule auf Stelzen zu errichten, ermögliche, darunter Halb- oder Vollschattengewächse anzupflanzen. „Landwirte haben großen Strombedarf. Wir gehen nun auf sie zu und möchten zeitnah unser erstes Projekt in Solingen umsetzen“, gibt der 33-jährige Gründer aus Wuppertal das Ziel aus.
Nachhaltigkeit ist ebenfalls das Thema von Dr. Bartholomäus Winkler. Mit seiner Heaven & Hell Werbeartikel GmbH mit Sitz an der Ohligser Prinzenstraße ist er darauf bedacht, kleine und mittlere Unternehmen mit hochwertigen, „grünen“ Werbeartikeln zu versorgen. „Für einen geringfügig höheren Kaufpreis können Firmen Kugelschreiber aus recyceltem Material bestellen“, nennt er ein Beispiel. Er berät zu Möglichkeiten wie dieser.
Bereits ein fünfköpfiges Team vorweisen kann Miriam Merks. Im Sommer 2021 hat sich die gelernte Hotelfachfrau in Hilden mit Merks Media Marketing selbstständig gemacht. Sie möchte ihre Online-Marketing-Expertise nutzen, um dem Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie entgegenzuwirken. „Ich möchte die komplette Branche auf den Kopf stellen“, sagt die 42-Jährige. Mit einem innovativen Bewerbungsprozess sollen Arbeitgeber und Bewerber binnen kurzer Zeit herausfinden, ob sie zueinander passen. Zudem erhalten Hotels oder Gaststätten Unterstützung, die eigene Arbeitgebermarke zu stärken.
Die Hoffnungen:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer starten die Bergsteiger-Tour mit ähnlichen Erwartungen. Allesamt hoffen sie, vom Netzwerk der Wirtschaftsförderung sowie des Gründer- und Technologiezentrums profitieren zu können. Kontakt zu Investoren wünscht sich Jonas Kobabe für sein Solarprojekt. Franziska Melanie Collmann möchte ihre IT-Kenntnisse sowie ihre Vertriebskompetenzen erweitern, Mike Stoeck neue Ideen aufsaugen. Ebenso wie Miriam Merks: „Keiner sollte zu stolz sein, Hilfe anzunehmen, die einem frische Impulse geben kann.“
Bergsteiger
Es ist der sechste Durchlauf des Accelerator-Programms Bergsteiger. In einem begrenzten Zeitraum wird die Entwicklung einer Firma mit unterschiedlichen Angeboten angetrieben. Die Förderung unterstützt Start-ups in einer frühen Phase. Sie erhalten Hilfe, ihre Idee in Richtung Marktreife zu bringen.
www.accelerator-solingen.de