Fachkräftemangel

Botschafter wollen junge Menschen für Ausbildung begeistern

IHK-Vizepräsident Dr. Andreas Groß lobte die Ausbildungsbotschafter für ihr Engagement.
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IHK-Vizepräsident Dr. Andreas Groß lobte die Ausbildungsbotschafter für ihr Engagement.

Bereits heute fehlen viele Fachkräfte: Die Zahl könnte sich in den kommenden Jahren verdreifachen.

Von Johanna Christoph

Bergisches Land. Junge Menschen von der Ausbildung zu überzeugen und sie dafür zu begeistern – diese Aufgabe haben sich die Ausbildungsbotschafter der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) auf die Fahne geschrieben. Unlängst wurden 73 Ausbildungsbotschafter und 30 Ausbildungsunternehmen aus dem Bergischen Städtedreieck für ihr Engagement geehrt.

„Es ist einfach unglaublich wichtig für uns, für unsere Betriebe, junge Menschen zu begeistern“, sagte IHK-Vizepräsident Dr. Andreas Groß bei der Ehrung im Plenarsaal der IHK. Ausbildungsbotschafter sind oftmals selbst Auszubildende, die in Schulen von ihren persönlichen Erfahrungen erzählen, die dem potenziellen Nachwuchs einen Überblick über Gehalt, Arbeitsalltag und Herausforderungen geben.

Förderung des Projektes läuft aus – doch es soll weitergehen

Susanne Abu Jumha ist Ausbildungsbotschafterin von Edeka Billstein in Wuppertal. Sie hat dort selbst ihre Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel absolviert, seit rund fünf Jahren engagiert sie sich dafür, Nachwuchskräfte zu einer Ausbildung zu motivieren. So hatte sie schon mehrfach Einsätze als Ausbildungsbotschafterin in Schulen. „In der Schule wird meistens eingetrichtert, erst das Abitur zu machen und dann am besten direkt zu studieren“, erzählte sie. „Daher finde ich es sehr wichtig, dass Lehrlinge zeigen, wie cool eine Ausbildung sein kann, dass man Weiterbildungsmöglichkeiten hat und sogar am Ende vielleicht mehr verdienen kann als nach einem Studium.“

Doch nicht nur die Ausbildungsbotschafter seien wichtig – auch die Unternehmen. „Die Betriebe müssen den Botschaftern auch die Zeit einräumen“, sagte Carmen Bartl-Zorn vom IHK-Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung. Deshalb wurden auch Unternehmen wie die Vaillant GmbH aus Remscheid, die Stadtsparkasse Wuppertal, die Wuppertaler Stadtwerke GmbH oder die Brangs + Heinrich GmbH aus Solingen geehrt.

„Wir brauchen viele qualifizierte Nachwuchskräfte“, betonte Bartl-Zorn. Über alle Branchen und Qualifizierungen im Städtedreieck würden aktuell bereits 11 000 Fachkräfte fehlen. Laut Prognose werde sich diese Lücke verdreifachen. Daher gelte: „Wir müssen viele junge Menschen davon überzeugen, eine Ausbildung zu machen.“

Seit 2019 haben sich 73 Ausbildungsbotschafter engagiert. Ende 2023 läuft die finanzielle Förderung des Projektes aus, sagte Andreas Groß. Man werde sich für eine Weiterführung einsetzen. „Wenn wir das nicht fortsetzen würden, wäre das ein großer Verlust. Seien Sie versichert, wir werden vom Präsidium der IHK eine Möglichkeit finden, das hier weiterzumachen.“

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