Umzug
Beschlaghersteller Breuer & Schmitz bezieht neuen Standort
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Familienunternehmen schließt Umzug ins Gewerbegebiet an der Monhofer Straße in Solingen ab.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Markus Müller wirft einen Blick auf die ausgerollte Skizze. Darauf ist genau verzeichnet, wo auf der mehr als 4000 Quadratmeter großen Produktionsfläche welche Maschine steht. „Ich weiß nicht, wie oft wir den Plan angepasst haben“, sagt der Geschäftsführer der Breuer & Schmitz GmbH & Co. KG lächelnd. Nun steht jedoch fast alles an seinem Platz, die Produktion läuft wieder. Fast 140 Jahre lang hat der Beschlaghersteller an der Locher Straße in Solingen-Wald gefertigt. Nun ist der Umzug des Betriebs ins Gewerbegebiet Monhofer Straße abgeschlossen.
„Der Schritt war freiwillig, aber zwingend“, sagt Patrick Müller. Was der zweite Geschäftsführer des Familienunternehmens meint: Der alte Standort genügte nicht mehr den Ansprüchen eines modernen Industrieunternehmens. Die Hallen waren zu groß, das Dach stellenweise undicht, das Klima im Sommer stickig, im Winter kühl. „Das Projekt war getrieben vom Wunsch nach verbesserten Prozessen und Energieeinsparung“, fasst Patrick Müller zusammen.
Damit waren die Verantwortlichen ihrer Zeit gewissermaßen voraus. Denn als die Planungen für das Vorhaben vor knapp fünf Jahren begannen, waren die derzeitigen Energiepreise noch nicht absehbar. Etwa 9 000 Quadratmeter Gebäudefläche wurden gegen 5000 eingetauscht, allein durch die Photovoltaik-Anlage erhofft sich Markus Müller jährliche CO2-Einsparungen von bis zu 700 Tonnen.
Auch mit Blick auf die Bauarbeiten hatte Breuer & Schmitz das Timing auf seiner Seite. Im April 2021 rollten die ersten Bagger, Richtfest wurde im Oktober gefeiert. „Wenn man hört, wie die Lage aktuell ist, muss man sagen, dass wir beim Bau kaum mit Lieferengpässen und Preissteigerungen zu kämpfen hatten“, sagt Patrick Müller.
Am alten Standort plant ein Investor Wohnungen
Lediglich der Umzug selbst entpuppte sich als Herausforderung. Ein Spezialunternehmen brachte die großen Maschinen an den neuen Standort. Speditionen für kleinere Anlagen, Möbel und Co. zu finden, sei vor allem wegen des Fahrermangels schwierig gewesen.
Inzwischen haben die etwa 65 Beschäftigten ihren Dienst an der Monhofer Straße aufgenommen. Vorteile wie kürzere Wege und optimierte Abläufe machen sich bemerkbar. „Einige Dinge brauchen aber noch Zeit, bis sie sich eingespielt haben“, sagt Patrick Müller.
Das alte Grundstück an der Locher Straße wurde in dieser Woche endgültig an Kondor Wessels übergeben. Der Investor plant, auf der Fläche rund 170 Wohnungen zu errichten. Durchaus sei es mit Wehmut verbunden gewesen, dieses lange Kapitel der Firmengeschichte abzuschließen, bekennt Markus Müller. Doch er ist sich mit seinem Bruder Patrick einig: „Der Schritt war absolut notwendig. Bei diesen Ausgaben für Energie hätte die Firma dort keine Zukunft gehabt.“