Unterbringung steht im Mittelpunkt
Ukraine-Krise: Geflüchtete erhalten Zugang zum Arbeitsmarkt
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In der aktuellen Situation steht humanitäre Hilfe im Vordergrund.
Bergisches Land. Die Remscheider Wirtschaftsjunioren haben den Auftakt gemacht. Sie haben eine Jobhilfe für Geflüchtete ins Leben gerufen. Konkret bieten die Jungunternehmer an, Menschen aus der Ukraine über ihr Netzwerk in eine konkrete Beschäftigung zu bringen sowie ihnen Praktika oder Weiterbildungsangebote zu vermitteln. Es ist die erste Initiative dieser Art in der Region.
In vielen Fällen ist bei den Betroffenen noch nicht an Beschäftigung zu denken. „Im Augenblick geht es primär um die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen sowie um die Unterstützung der Menschen vor Ort in der Ukraine“, erklärt Thomas Wängler, Sprecher der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Diesbezüglich seien nicht nur zahlreiche freiwillige Helfer aus der Region, sondern auch bergische Unternehmen im Einsatz.
Das plant die Stadt für geflüchtete Kinder und Frauen
Viele Geflüchtete hoffen, schnell in ihre Heimat zurückkehren zu können
Bei vielen Geflüchteten bestehe die Hoffnung, relativ zeitnah in ihre Heimat zurückkehren können. Wann das sein wird, könne derzeit niemand sagen. Angesichts der Tatsache, dass vornehmlich Frauen mit Kindern Deutschland erreichen, geht die IHK davon aus, dass zunächst die Unterbringung sowie die Betreuung in Schulen und Kitas im Mittelpunkt stehen. Erst wenn diese grundlegenden Fragen geklärt seien, werde es verstärkt um die Ausbildung und Beschäftigung Geflüchteter gehen, vermutet Wängler.
Zwei Cousinen flüchten vor dem Krieg nach Solingen
Ganz ähnlich schätzt die auch für Remscheid zuständige Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal die Lage ein. „Die Menschen flüchten vor den Auswirkungen einer Invasion. Deshalb steht aktuell vor allem die humanitäre Hilfe im Vordergrund“, heißt es von der dortigen Pressestelle auf Anfrage. Ob und wie sich die aktuelle Situation mittel- bis langfristig auf den Arbeitsmarkt in der Region auswirkt, lasse sich nicht abschätzen.
Rechtlich ist die Lage hingegen klar. Bis zu 90 Tage lang dürfen sich Ukrainer ohne Visum in der Europäischen Union aufhalten. Dabei haben sie keinen Zugang zum Arbeitsmarkt. Das ändert sich, sobald Geflüchtete beim Ausländeramt eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Mit diesem Schritt ist eine Beschäftigungserlaubnis verbunden, auch wenn noch kein konkretes Arbeitsverhältnis in Aussicht steht. „Weitere Voraussetzungen sind nicht zu erfüllen. Sie können genauso Arbeit suchen, wie Unternehmen sie auch einstellen können“, führt die Agentur für Arbeit aus. Mit der Aufenthaltserlaubnis sei es möglich, sich arbeitssuchend sowie arbeitslos zu melden.
Weitere Infos zur Jobhilfe der Remscheider Wirtschaftsjunioren gibt es unter
www.wjremscheid.de
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