Waldverjüngung
Wiederbewaldung und Aufforstung: 3000 Jungbuchen für Solingen
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Stadt-Sparkasse hatte für jedes neue Privatkonto und jedes neue elektronische Postfach einen Baum versprochen. Nun packten Azubis im Friedenstal bei Gräfrath an.
Von Holger Hoeck
Solingen. Das Gelände war aufgrund seiner Steillage alles andere als leicht zugänglich und begehbar. Dennoch trotzten die Azubis der Stadt-Sparkasse im Hang eines Waldstücks am Flockertsberg den Gegebenheiten und hatten sichtlich Spaß bei ungewöhnlicher Tätigkeit: der Wiederbewaldung. „
Sicherheitshalber noch zwei-, dreimal schaufeln, dann sollten wir tief genug sein, um den Setzling platzieren zu können“, gibt einer der 13 Nachwuchskräfte seine Einschätzung an die Gruppenkollegen weiter.
Für mehrere Stunden hatten die angehenden Bankkaufleute des dritten Ausbildungsjahres ihre Schreibtische verlassen und zur Schaufel gegriffen. Unter der Aufsicht und Hilfe von Revierförster Benjamin Klask leisteten sie einen kleinen Beitrag zur Wiederbewaldung im Friedenstal bei Gräfrath.
„Wir lösen damit ein Versprechen aus dem vergangenen Jahr ein. Seinerzeit hatten wir unsere Kunden, die noch kein elektronisches Postfach hatten, aufgerufen, gemeinsam den Papierverbrauch bei alltäglichen Bankgeschäften zu reduzieren. Für jedes neue elektronische Postfach wie auch neues Privatgirokonto wollten wir dann je einen neuen Baum pflanzen“, sagt Andreas Tangemann, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Stadt-Sparkasse, den Hintergrund der Aktion.
Wie viele Bäume werden in Solingen gepflanzt?
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn in den kommenden vier Wochen werden 3000 Jungbuchen in Kooperation mit dem Stadtdienst Natur und Umwelt gepflanzt. „Für uns ist die Nachhaltigkeit in der Region von besonderer Bedeutung. Wir freuen uns daher sehr, dass unsere Kunden uns bei dieser Aktion so tatkräftig unterstützt haben. Auf diesem Erfolg möchten wir uns aber nicht ausruhen und werden auch in Zukunft einen Beitrag zur Wiederbewaldung in Solingen leisten.“
Unter den 13 Azubis war auch die 23-jährige Jelena Baum, der das Gebiet durch Spaziergänge vertraut war. „Zunächst haben wir Pfähle in den Boden gestemmt, um zu markieren, wo wir anbauen, damit man die Bäume später auch wiederfindet. Danach haben wir zwei Erdschichten ausgehoben, damit die Wurzel vom Mineralboden bedeckt ist“, schildert sie die anstrengenden Arbeitsschritte.
Der Abhang macht es nicht einfach, aber ich mache gerne mit.
„Der Abhang macht es nicht einfach, und auch der Boden mitsamt Altwurzeln und Steinen ist eine Herausforderung. Aber ich mache dennoch gerne mit“, betont Baum, die im Januar 2024 ihre Abschlussprüfungen hinter sich gebracht haben wird.
Zufrieden beobachtete Revierförster Benjamin Klask die Arbeiten der Auszubildenden und der fünf Bankbegleiter, denen Handschuhe von den Technischen Betrieben und Schaufeln vom Stadtdienst Natur bereitgestellt wurden.
„Hier waren vorher Fichten und Lerchen, doch da sich die Borkenkäfer im Zuge der letzten drei Dürre- und heißen Jahre so verbreitet hatten, wurden auch diese von ihnen angegriffen und haben sie zum Absterben gebracht“, blickt der Fachmann zurück. Nach der Ernte der auf einer Fläche von 180 Hektar abgestorbenen Bäume, deren Holz auch als Baumaterial geeignet ist, ist das Waldstück nun für einen Neustart bereit. Um dessen weitere Bewaldung wird sich ein Fachunternehmen kümmern.
Klask ist dankbar für das beabsichtigte langfristige Engagement des Bankinstituts. „Das ist eine super Sache. Ich freue mich vor allem für den Wald und auch für unseren Stadtdienst. Und für alle Beteiligten ist es toll zu sehen, was sie vollbracht haben. Gerade die Azubis können in den nächsten Jahren beobachten, was aus ‚ihren‘ Bäumen wird.“
Wiederaufforstung
Der Bedarf an Wiederbewaldungen ist riesig. Etliche Hektar Wald liegen stadtweit brach. In den vergangenen anderthalb Jahren wurden, auch mit Hilfe von Schulklassen und Kindergärten, schon neuen Bäume gepflanzt. Um den jungen Bäumen eine bestmögliche Ausbreitung zu ermöglichen, werden die Setzlinge im Abstand von rund 18 Metern gepflanzt. Nur die stärksten Bäume werden sich in den folgenden Jahrzehnten am Ende durchsetzen.