Projekt
Wie schon die Jüngsten die Natur schützen
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Dreijähriges Nachhaltigkeitsprojekt in den städtischen Kitas startet.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Der Song „Fair ist gar nicht schwer“ der Kinder aus der Kita Quintino brachte das Motto klar und deutlich auf den Punkt: In allen 18 städtischen Kitas startet ab sofort ein Projekt zur Nachhaltigkeitsbildung. Nun schickten die Organisatoren der Stadtverwaltung gemeinsam mit den Kooperationspartnern Faire Kita, Verbraucherzentrale, Kleine Forscher und Stadtbibliothek das Prämienmodell „Solinger Kitas für Klimaschutz und eine faire Zukunft“ an den Start.
Zunächst auf drei Jahre begrenzt, sollen die Kindertagesstätten für bestimmte umweltfreundliche Aktivitäten Punkte sammeln. Ziel sei es, im Kita-Alltag auf kindgerechte Weise nachhaltiges, klimabewusstes Wissen und Verhalten zu erlernen und damit die Weichen für eine funktionierende Zukunft zu stellen, erklärt Ariane Bischoff, Leiterin der Stabstelle Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung. „Wir möchten die Stichworte Faire Zukunft und Klimaschutz über dieses Prämien-Projekt dauerhaft in die pädagogische Arbeit der Kindertagesstätten integrieren“, sagt Ariane Bischoff.
Für Oberbürgermeister Tim Kurzbach ist es essenziell, schon bei den Kleinsten ein Bewusstsein für diese lebenswichtigen Themen zu schaffen. „In diesem frühen Alter werden Verhaltensweichen fürs Leben gestellt“, betonte er. „Wenn Dreijährige zum Beispiel lernen, warum regionale Lebensmittel besser sind als aus Übersee eingeflogene oder dass man das Licht in den Räumen löscht, die man verlässt, sitzt das für immer fest.“ In die frühkindliche Bildung und Prägung zu investieren, sei beim Klimaschutz ebenso wichtig wie etwa das konkrete Umrüsten auf neue Heizenergie-Formen oder die Mobilitätswende voranzutreiben.
Nachhaltigkeit in Solingen
Konkret geschieht diese Bildung nun, indem beispielsweise die Kinder zu „Klima-, Heizungs- oder Stromfresser-Detektiven“ ausgebildet werden. Zum Beispiel durch Aktionstage und Ausflüge, in denen sie unmittelbar Umwelt und Natur erleben. Oder indem sie sich ganz haptisch mit Müll beschäftigen, ihn draußen aufsammeln, auf Wiederverwertbarkeit überprüfen und vielleicht Weggeworfenem durch kreativ Ideen zu einem zweiten Leben verhelfen.
Das ist etwas, was in der Kita Sonnenblume bereits ausprobiert worden ist, sagt Justine Michalak, die stellvertretende Leiterin. Patricia Langhammer berichtete für die Kita Croen-chen von einem anderen Beispiel, „der Anlage eines Gemüsebeetes, das dort auf der Agenda für den nun beginnenden Frühling steht“. Gemüse-Pflanzen säen, sie pflegen, ernten und schließlich Gerichte aus ihnen kochen, sei der Plan.
Jede Einrichtung erhält zum Start bis zu 6000 Euro
Konkret bedeutet das nun, dass alle Kitas ein finanziell definiertes Starterpaket von bis zu 6000 Euro für nachhaltige Aktionen bekommen. Je nach Planung können dafür Material oder Hilfsmittel bezahlt werden, seien es spezielle Heizungsventile, Saatgut oder das Ausrichten von Aktionstagen oder Ausflügen. Die Einrichtungen müssen jährlich sogenannte Pflicht-, Basis- und Zusatzaktivitäten nachweisen, für die es nach Punktekatalog unterschiedliche Bewertungen gibt.