Diskussion

Wie könnte Bildung der Zukunft in Solingen aussehen?

Unter anderem (v. l.) die Schulleiter Andreas Tempel (Alexander-Coppel-Gesamtschule), Michael Becker (Technisches Berufskolleg), Sabine Riffi (Grundschule Uhlandstraße) und Petra Ehrenfeld (Grundschule Meigen) machten sich Gedanken über die Schule der Zukunft.
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Unter anderem (v. l.) die Schulleiter Andreas Tempel (Alexander-Coppel-Gesamtschule), Michael Becker (Technisches Berufskolleg), Sabine Riffi (Grundschule Uhlandstraße) und Petra Ehrenfeld (Grundschule Meigen) machten sich Gedanken über die Schule der Zukunft.

Jahresempfang der Schulen: Diskussion über die Schule von morgen. Ein Thema: Könnten Leerstände in der Innenstadt genutzt werden?

Von Ann-Christin Stosberg

Solingen. Lange Flure, von denen Klassenzimmer abgehen. Hinter verschlossenen Türen sitzen rund 30 Schülerinnen und Schüler, die einer Lehrkraft an der Tafel zuhören und mitschreiben. Dieses Bild von Schulunterricht haben viele im Kopf – es ist aber überholt.

Im Fokus stehen heute offene Lernräume, mehr selbstständige Arbeit der Kinder und Jugendlichen und die flexible Nutzung von Klassenräumen für Aktivitäten jenseits des regulären Unterrichts. Dieser Wandel, Reaktionen darauf und die Möglichkeiten für die Zukunft waren Thema beim Jahresempfang der Solinger Schulen.

Eingeladen hatte der Sprecherrat der Solinger Schulen. Zum fünften Mal fand der Empfang statt, bei jeder Ausgabe gibt es ein festgelegtes Oberthema. Zu „Schulraumgestaltung – was nötig und möglich ist“ war Architekt Urs Walter als Experte eingeladen. Bei der Montag-Stiftung arbeitet er an verschiedenen Schulprojekten mit. Einige stellte er Vertreterinnen und Vertretern von Schulen und Stadt vor. Darunter waren Lernecken mit Sofas. Bibliotheken, offen und mitten im Schulgebäude. Sowie kleine Teeküchen, die für Pausen und gemeinsames Lernen genutzt werden können.

Viele der Beispiele zeigten Schulen in den Niederlanden und Dänemark, aber auch Projekte aus deutschen Städten. Dazu diskutierte Walter mit einem bunt gemischten Podium, moderiert von Radio-RSG-Chefredakteur Thorsten Kabitz.

Bei den Schülerinnen der Runde kamen Walters Ideen super an. Rosalie Erdmann, Schulsprecherin des Gymnasiums Schwertstraße, berichtete, dass die Schülerschaft viel Einfluss bei der Gestaltung hat – das Gymnasium wird aktuell umfassend saniert. „Da mitbestimmen zu können, beispielsweise bei der Fliesenfarbe in den Toiletten, ist einfach klasse“, sagte sie.

Oliver Vogt, Leiter der Schulverwaltung, sagte, dass Schulleitungen bei Bauprojekten einbezogen werden. Das ginge aber erst, wenn es schon erste Pläne gebe, betonte er mit Blick auf das Bauprojekt am Schulzentrum Vogelsang.

Solingen: Wo wenig finanzieller Spielraum ist, braucht es mehr Kreativität

Urs Walter stellte Ideen einer Nutzung von Leerständen in der Innenstadt vor. Das Podium war sich einig: In der Klingenstadt gibt es da eine Fülle an Möglichkeiten. Dino Berghaus von der Stadt-Elternpflegschaft und Désirée Barretta (Stadt-Schülervertretung) sprudelten vor Ideen, wie Gebäude in der Innenstadt für schulische Zwecke genutzt werden könnten. So wie es aktuell in Lübeck mit einem ehemaligen Karstadt-Gebäude geschieht. „Das würde die Innenstadt enorm aufwerten und gegen den Angstraum dort wirken“, sagte Berghaus.

Bestehende Gebäude zu nutzen, das sei auch im Sinne des Gebäudemanagements, so die technische Leiterin Julia Bodenstein. Vor allem im Sinne der Nachhaltigkeit. „Jeder nicht neu bebaute Quadratmeter ist ein guter Quadratmeter“, merkte sie an.

Räume müssten künftig so konzipiert werden, dass sie den ganzen Tag über genutzt werden können, erklärte die Leiterin der Grundschule Schützenstraße, Kathrin Pütt: „Wo bis zum Mittag unterrichtet wird, sollte danach die Betreuung im offenen Ganztag möglich sein.“

Konsens war: In den Schulen muss sich was tun. Auch im Kleinen. „Wo wenig finanzieller Spielraum ist, braucht es dann eben mehr Kreativität“, appellierte Michael Becker, Schulleiter des Technischen Berufskollegs.

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