Wenn der Kiefer schmerzt
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Von Dr. Dr. Markus Martini
Das Kiefergelenk ist ein besonderes unter den etwa 100 menschlichen Gelenken. Als kompliziertestes Gelenk unseres Bewegungsapparates besteht es aus zwei Drehgleit-Gelenken – rechts und links – die aber nur als Einheit funktionieren. Jedes Gelenk für sich besteht aus zwei Teilen, zwischen die ein Diskus geschaltet ist. Es wird beim Sprechen, Schlucken und Kauen ständig beansprucht – nicht nur die Knochen, sondern auch die Muskeln, Sehnen und Bänder, die eine funktionelle Einheit bilden und neuromuskulär gesteuert werden. Entsprechend komplex ist die Suche nach Ursachen für Beschwerden. Erste Diagnosen sind oft beschreibend wie Kiefergelenkschmerzen oder Craniomandibuläre Dysfunktion CMD. Häufige Ursachen sind die Hyperaktivität der Muskulatur, die Verlagerung der Gelenkscheibe, Arthrose, Rheuma, Unfälle, Fehlbildungen oder Tumoren. Ist eine OP erforderlich – was häufig nicht der Fall ist – reichen die Möglichkeiten von der Gelenkspülung über die -spiegelung bis in seltenen Fällen zum Kiefergelenksersatz. Die offene Gelenkchirurgie kann bei ausgeprägten und fortschreitenden Veränderungen, bei Rheuma, Fehlbildungen oder Verwachsungen nötig sein.