Bühne
Was Bill Mockridge und Sean Connery verbindet
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Kabarettist nimmt das Älterwerden mit Humor.
Von Holger Hoeck
Jedes Alter hat seine Reize, und auch das Ältersein birgt so manche Vorteile, auch wenn der Körper und der Geist bisweilen nicht mehr so wollen wie früher. Wie man es dennoch schafft, im Kopf jung und frisch zu bleiben sowie das Leben bestmöglich zu genießen, schilderte Autor, Schauspieler und Kabarettist Bill Mockridge, der mit seinem Programm „Je oller, je doller – so vergreisen Sie richtig“ im Kleinen Konzertsaal des Theater und Konzerthauses vorbeischaute.
Wegen seiner 75 Lebensjahre sind dem gebürtigen Kanadier, der Anfang der 1980er Jahre das Improvisationstheater Springmaus in Bonn gründete, viele Themen zum Älterwerden wahrlich nicht fremd, und so konnte er die rund 100 Besucher mit amüsanten Geschichten und unterhalten.
Zunächst wollte der sechsfache Vater aber mehr über das Alter seines Publikums erfahren und war doch überrascht, dass sich auch 14-bis 18-Jährige eingefunden hatten. „Oder hattet ihr eigentlich meinen Sohn Luke erwartet?“, vergewisserte er sich.
„Altern findet im Kopf statt und ist eine Einstellungssache. Und wenn man schon alt wird, sollte der Spaß auf keinen Fall zu kurz kommen“, riet er insbesondere den überwiegend älteren Zuhörern, stellte dabei indes Unterschiede zwischen Mann und Frau fest.
„Frauen altern eindeutig anders als Männer. Sie fangen früher an, sich im Spiegel zu betrachten und Veränderungen festzustellen. Männer blicken mit 20 Jahren in den Spiegel, finden sich attraktiv und behalten diesen Selbsteindruck bis ins hohe Alter. Gleichzeitig ärgern sie sich aber als alter Mann, wenn sich junge Frauen nicht mehr nach ihnen umdrehen. Das ist der Grund, warum ältere Männer so viel husten.“
Auch seine Frau Margie trüge wenig zur Steigerung seines Selbstwertgefühls bei. „Zuletzt erinnerte sie mich daran, dass ich als junger Schauspieler immer wie Sean Connery aussehen wollte. Das hätte ich nun auch geschafft.“
Vergesslichkeit, vermeintliche Hörprobleme („Beim Tatort reden die jetzt immer so leise und nuscheln. Ich versteh immer weniger“) und Gedankenlosigkeit seien weitere Begleiterscheinungen des Alterns. Um das Motto „Oben Licht und unten dicht“ auch zukünftig zu gewährleisten („Schön, wenn beides noch funktioniert“), empfiehlt Mockridge fünf „L“. Dahinter verbirgt sich Laufen (also Bewegung), Laben (gutes Essen), Lieben (physische Nähe), Lachen und Lernen.
„Eigentlich gibt’s noch ein sechstes ‚L‘: Leben. Das steht für neugierig bleiben. Und solange man das ist, ist die Fete noch in vollem Gange.“