Tarifstreit
Streik in Solingen: Busse und Bahnen stehen still - Verkehrschaos bleibt aus
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Der Tarifstreit spitzt sich weiter zu: Heute werden große Teile Deutschlands mehr oder minder lahmgelegt. Im Nah- und Fernverkehr sowie an den Flughäfen wird gestreikt.
Solingen. Gähnende Leere herrschte am Montag den ganzen Tag am Solinger Hauptbahnhof, wo das Ticket- und Informationsbüro des VRR geschlossen blieb, sowie am Busbahnhof in der Innenstadt. Die Busse des Verkehrsbetriebs blieben in ihrem Depot an der Weidenstraße.
Grund war ein erneuter Warnstreik der Gewerkschaft Verdi, die für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Gehalt und ein Plus von mindestens 500 Euro mehr im Monat fordert. Viele Solinger waren dementsprechend gezwungen, Fahrgemeinschaften zu bilden oder im Homeoffice zu arbeiten.
Die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit hat heute begonnen und dauert noch bis morgen – eine Einigung ist bislang nicht in Sicht. KDow
+++ Update 10.30 Uhr +++ Während weder Busse noch Bahnen fahren, reinigt die Stadt den Graf-Wilhelm-Platz.
+++ Update 7.50 Uhr +++ Der Berufsverkehr fließt relativ normal. Das befürchtete Chaos ist bisher ausgeblieben. Die Autobahnen sind deutlich leerer als üblich.
Solingen/ Bergisches Land. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck auf die Arbeitgeberseite weiter und ruft für Montag erneut zum Warnstreik auf.
Von dem Streik ist auch der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Solingen betroffen. In der Region werden außerdem die Beschäftigten der Stadtwerke Remscheid Verkehr, der Rheinbahn AG, der WSW mobil, der Bahnen der Stadt Monheim und der Regiobahn (RE 47 und S28) die Arbeit niederlegen. Ebenfalls aufgerufen sind die Mitarbeiter des Düsseldorfer Flughafen-Konzerns. Die Streiks am Flughafen betreffen auch die Beschäftigten der Luftsicherheit, die ebenfalls bundesweit in einer Tarifauseinandersetzung sind.
Hintergrund: Am Montag beginnt die dritte Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den öffentlichen Arbeitgebern. Im Tarifstreit fordert Verdi 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro, mehr Geld.
In der zweiten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent zum 1. Oktober 2023 und zwei Prozent zum 1. Juni 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro.
„Das vorliegende Angebot der öffentlichen Arbeitgeber lässt leider keine andere Antwort zu, denn es ist respektlos und schürt damit den Tarifkonflikt. Der Unmut der Beschäftigten ist enorm und die Streikbereitschaft steigt von Tag zu Tag. Die Arbeitgeberseite hat in der dritten Verhandlungsrunde die Chance, dauerhafte Streikmaßnahmen durch ein einigungsfähiges Angebot zu verhindern“, sagt Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. „Aber die bisherigen Signale der Arbeitgeberseite zeigen, dass sie den Ernst der Lage noch nicht verstanden haben!“
Verkehrsbetrieb weist auf Streik am Montag hin
Es ist davon auszugehen, dass die Belegschaft in Solingen dem Aufruf zum Streik folgen wird. Somit werden am Montag keine Busse ausfahren. Es werden auch keine Schülerwagen im Einsatz sein. Zudem werden die beiden Kundencenter ebenfalls geschlossen bleiben, teilt der Verkehrsbetrieb mit.
Fahrgäste werden gebeten, sich – wenn möglich – in Fahrgemeinschaften zu organisieren oder auf andere Alternativen auszuweichen (z. B. Taxi, CarSharing oder E-Scooter).
Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) streikt am 27. März. Dadurch wird es bundesweit zu Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr kommen, heißt es bei zuginfo.nrw. Die S1, die S7, die RB 48, der RE 49 sowie der RE7 werden von den Auswirkungen betroffen sein. red