Hofläden aus der Region
Hofladen: Das ist Kirschbaum in Aufderhöhe
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Das ST stellt Hofläden im Bergischen vor. Angebot, Besonderheiten, Öffnungszeiten und Kontakt. Diesmal: Hofladen mit Tradition.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Kühlvitrinen mit Fleisch und Käse aus dem Oberbergischen, Stiegen mit Erdbeeren und Spargel sowie Kartoffeln aus Leichlingen. Frische Eier aus eigener Freiland-Erzeugung auf einem überdimensionalen Karren, Regale mit Marmeladen, Säften, Likören und vielem mehr: Das alles gehört zum Sortiment von Tiernahrung Kirschbaum, einem Unternehmen, das 1899 in Aufderhöhe mit dem Mischen von Tierfutter gestartet ist und nach und nach seine Angebotspalette um Eier, eine Tankstelle und schließlich Hofladen-Produkte erweitert hat.
„Wir sind ein gewachsener Familienbetrieb“, erzählt Susanne Kirschbaum, die zum 1. Januar 2022 die Geschäftsleitung an Sohn Kai weitergegeben hat. „Entsprechend hatten wir den Hofladen zunächst unbedarft einfach größer werden lassen: Mal hier ein Regal dazu gestellt, mal dort eine Kühltruhe.“
Kirschbaum setzt seit jeher auf regionale Produkte
Kai Kirschbaum war es, der seinen offiziellen Einstieg in die Unternehmensleitung zum Anlass genommen hat, „mal durchzustrukturieren“, wie er sagt. Zwei Wochen lang haben nun Handwerker die Verkaufsfläche bearbeitet: Eine Wand mit Durchgang trennt nun deutlicher Tierfutterabteilung und regionale Lebensmittel voneinander. Außerdem hat er die Produktpalette noch mal erweitert, zum Beispiel um mehr Gemüse. So sind zu den Äpfeln von Höfen der Umgebung Tomaten aus der Grenzregion zu den Niederlanden hinzugekommen.
„Wir haben ein großes Netzwerk von Kunden und Lieferanten“, so der Inhaber. Jüngst ist etwa das Kuh-Eis dazugekommen: „Eine Landwirtin unseres Netzwerks hat begonnen, für ihre drei Kinder selbst Eis aus der hofeigenen Milch herzustellen. Jetzt bieten wir das auch an, in Sorten wie ,Weißer Kaffee’, ,Stracciatella’, ,Erdbeer’ und anderen.“
Seit jeher setzt Kirschbaum auf regionale Produkte. Keine weiten Transportwege und damit ein kleiner CO2-Abdruck, die Stärkung der regionalen Wirtschaft und ein geringer Verpackungsaufwand waren schon lange Leitlinien. „Natürlich versuchen wir, noch nachhaltiger zu werden, zum Beispiel mit Mehrweg-Behältern, in die Eier abgezählt werden“, sagt Susanne Kirschbaum. „Bei so etwas muss man einen langen Atem haben. Viele finden die Idee gut, vergessen aber oftmals ihr Gefäß für den Einkauf zu Hause und greifen doch wieder zu den traditionellen Kartons. Neue Gewohnheiten müssen sich einschleifen.“
95 Prozent ihrer Umsätze macht Kirschbaum mit Stammkundschaft. „Viele ältere Leute kennen noch meine Mutter und erinnern sich an die Zeiten, an denen sie freitags die Eier auslieferte“, sagt Susanne Kirschbaum. Tradition und Innovation zusammenzuführen, ist die Devise auch der nun aktuellen Generation. „Wir profitieren vom sich wandelnden Bewusstsein der Konsumenten, was Frische, Regionalität und Qualität angeht“, sagt Kirschbaum. „Denn wir haben ja nie auf billige Massenware gesetzt, sondern sind uns immer treu geblieben.“
Kirschbaum Tiernahrung, An den Eichen 5, kirschbaum-tiernahrung.de
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Buch: Hofläden in der Region
Zu Hofläden in der Region gibt es ein neues Buch: „Hofläden & Manufakturen Bergisches Land“, Herausgeber Rheinland Presse Service, ist im Wartburg Verlag in Kooperation mit der B. Boll Mediengruppe erschienen. Das Buch ist für 16,90 Euro unter anderem beim Tageblatt und online erhältlich: bergisch-bestes.de