Von Hannes, Michel und einer ganz großen Fußball-Liebe
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ST-Newsdesk-Leiter Gunnar Freudenberg las im „Bücherwald“ Geschichten über sein Leben als Papa vor
Von Jutta Schreiber-Lenz
Gunnar Freudenberg, Leiter des Newsdesks beim Solinger Tageblatt, hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen wöchentlichen Geschichten auf der Seite Familienzeit über seinen Alltag als Papa von Hannes (inzwischen 6 Jahre) und Michel (3) eine regelrechte Fan-Gemeinde erobert. Jüngst erschien dazu passend das Buch „Mein Leben als Papa“.
30 Fans kamen am Donnerstagabend in den Genuss, eine Auswahl der Storys vom Autor vorgelesen zu bekommen: Stefan Decken und Rainer Francke vom „Bücherwald“ hatten nach langer Zeit erstmalig wieder zu einer Lesung eingeladen. Der gesamte Erlös geht an die ST-Wohltätigkeitsaktion Kette der helfenden Hände.
Schnell war das Band zwischen Auditorium und Autor geknüpft. Gutgelaunt und mit einer Prise Selbstironie ließ Freudenberg das Publikum am Alltag mit seinen Sprösslingen teilhaben: Zum Beispiel an seinen mehr oder weniger heimlichen, aber schließlich erfolgreichen Bemühungen, zumindest seinem Ältesten mit dem Werder-Bremen-Fan-Virus zu infizieren und sich damit gegen die schwarz-gelbe Borussia-Dortmund-Vorliebe „der Mama“ durchzusetzen.
Wenn es an handwerklichem Talent mangelt
Oder seinem mangelnden Talent für handwerkliches Werkeln: Das im Lockdown im Briefkasten vorgefundene Bastelset aus dem Kindergarten fürs Muttertags-Geschenk musste sich „die Mama“ am Ende selbst zusammenbauen.
Auch die Erläuterungen, warum es „am Ende immer fünf vor neun“ ist und Hannes und Michel schon wieder erst auf den letzten Drücker in der Kita ankommen, hatten hohen Unterhaltungswert. Vielfaches breites Schmunzeln war die geringste Reaktion der Zuhörenden; öfter wurden die Anekdoten mit herzhaftem Gelächter quittiert.
Homeoffice und Video- Konferenzen mit Spielgeräuschen im Nebenzimmer, Elternabend auf Stühlen, die gerade mal für eine Pobacke reichen, abendliche Zubettgeh- Rituale und immer wieder die Frage, warum man sich selbst bei pädagogisch fragwürdigen Sprüchen ertappt, die man noch aus eigenen Kindheitstagen kennt, hatten großen Amüsier- und Unterhaltungs-wert. Kaum einer im Raum, der sich nicht in irgendeiner Weise bei dem Gehörten wiederfand, sei es aus der Eltern- oder Kinderperspektive.
Gut anderthalb Stunden lang las und grinste sich Gunnar Freudenberg durch seinen vorbereiteten Papierstapel und nicht einen Moment davon ließen Stimmung und Lust auf mehr nach – weder bei ihm, noch bei den Zuhörern.
Das „Bergische Heimatlied“ kommt noch vor den Toten Hosen
Was sicherlich auch an Thomas Koll lag, der den Abend am Keyboard begleitete und zwischen den Geschichten improvisierte. Sogar das „Bergische Heimatlied“, das Hannes und Michel gefiel, bevor sie die Toten Hosen kennenlernten, wurde gemeinsam mit dem Publikum geschmettert. „Vielleicht sollte sich dieser neue Bücherwald-Chor ab sofort regelmäßig treffen“, scherzte Stefan Decken nach einem sehr kurzweiligen Abend.
|Die aktuelle Papa-Folge lesen Sie heute auf Seite 21