Philharmonisches Konzert
Viel Applaus für selten aufgeführte Musik
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Mitte Wieder einmal fand der Schlussapplaus nach einem Konzert der Bergischen Symphoniker kaum ein Ende: Mehrfach bedankte sich Generalmusikdirektor Daniel Huppert mit seinen Musikern für die stehenden Ovationen, bevor die rund 600 Zuhörer allmählich vom Saal zur Garderobe wechselten.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Schon zur Pause gab es großen Beifall: Das Publikum feierte die Solistin Nareh Arghamanyan für ihre Interpretation des Klavierkonzertes Nr. 2 C-Dur von Johann Wilhelm Wilms so sehr, dass sie gleich zwei Zugaben obendrauf legte. Mit beeindruckender Ausdruckskraft und technischer Präzision hatte die international erfolgreiche Pianistin das Werk, das Wilms als Bewunderer von Mozart und Haydn offenbart, perlend leicht gespielt. Mal fröhlich und temperamentvoll, mal sanft und zart, bearbeiteten ihre Finger die Klaviatur, immer gut und sensibel von den Bergischen Symphonikern begleitet.
Für das achte Konzert der Saison hatten die Symphoniker drei Werke vorbereitet, die trotz ihrer beachtlichen Qualität selten gespielt werden. Dass sie häufigere Aufführungen verdient hätten, bewiesen die Musiker am Dienstag eindrucksvoll.
Vor dem bereits erwähnten Klavierkonzert von Wilms, einem vor 250 Jahren in Witzhelden geboren und aufgewachsenen Komponisten, der später in den Niederlande lebte und arbeitete, hatte Daniel Huppert die Spartacus-Ouvertüre von Camille Saint-Saëns gesetzt. Schnell schaffte es das Orchester, die Zuhörer mit der dieser symphonischen Dichtung zu fesseln, die klanglich Leben und Sterben des römischen Sklaven beschreibt. Düsterer Melancholie folgt heiterer Bläser-Schimmer, bevor es schließlich mit Pathos in Schlachten um Ruhm, Ehre und Tod geht.
Üppige Orchesterbesetzung bei Werk von César Franck
Die nach der Pause gespielte, einzige Sinfonie des französischen Meisters César Franck, wurde fürs Radio aufgezeichnet: Im Dezember wird die Aufnahme anlässlich seines 200. Geburtstag ausgestrahlt. Schnell erschloss sich den Konzertgästen das Besondere dieses Werkes, das bei seiner Uraufführung gnadenlos verrissen worden war. Man bescheinigte Franck, „am Zeitgeist vorbeigeschrieben“ zu haben. In der Tat beeindruckt die Komposition durch eigenwillige, aber deshalb umso fesselnder und faszinierendere Modellierungen. Reich an üppiger Harmonie, mit großer Orchesterbesetzung, hatten auch Blechbläser und Schlagwerk immer wieder gutzutun.
Das nächste Philharmonische Konzert der Bergischen Symphoniker ist am Dienstag, 3. Mai um 19.30 Uhr. Auf dem Programm stehen das Klavierkonzert Nr. 3 von Prokofjew und die Symphonie Nr. 10 von Schostakowitsch. Am Pult steht Daniel Huppert.