16.000 davon gibt es in Solingen
Verstopfte Gullys sorgen für Ärger
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Geparkte Fahrzeuge stellen laut Technischen Betrieben ein Hindernis für die Reinigung dar. Die Gullys können durch die Verschmutzung kaum mehr Regenwasser aufnehmen.
Von Kristin Dowe
Solingen. Diesen Anblick hat Heiner Scherle in den vergangenen Monaten schon häufig erlebt: Vielerorts im Stadtgebiet, unter anderem an der Wuppertaler Straße und im Bereich des Gewerbegebiets Piebersberg sowie in der Nähe des Kunstmuseums, sind zahlreiche Gullys randvoll verstopft. Zwischen den Gittern quillen Schlamm, Blätter und Zigarettenstummel hervor, so dass die betroffenen Gullys ihre eigentliche Funktion, das Ableiten von Regenwasser, kaum noch erfüllen können. Der Solinger ärgert sich schon lange über diesen Zustand. „Der nächste Starkregen kommt bestimmt – und dann werden wieder die Schuldigen gesucht.“
Eine ähnliche Situation beschreibt Peter Kaszemek im Bereich der Liebermannstraße, wo zuletzt 25 Gullys – seiner Vermutung nach auch in Zusammenhang mit der nahe gelegenen Baustelle von Kondor Wessels – ebenfalls verstopft waren. Nur ein kleiner Teil davon sei inzwischen gereinigt worden. Auf entsprechende Hinweise habe die Stadt lange nicht reagiert. „Die Liebermannstraße ist als Risikogebiet für Starkregen ausgewiesen. Da bekommt man schon Bauchschmerzen.“
Jeder Gully wird turnusmäßig einmal im Jahr gereinigt
Generell sei den Technischen Betrieben das Problem verstopfter Gullys bekannt, sagt Rathaussprecher Daniel Hadrys auf Nachfrage. „Häufig können die betroffenen Sinkkästen im Stadtgebiet nicht sofort angefahren und gereinigt werden, da diese durch Fahrzeuge zugeparkt sind.“
Falls der Gully frei zugänglich ist, würden bei der Reinigung Prioritäten gesetzt. „Liegt der Gully an einem sogenannten Tiefpunkt oder besteht die Gefahr, bei Starkregen überzulaufen, wird dieser innerhalb eines Tages gesäubert. Besteht keine erhöhte Gefahr, wird er innerhalb einer Woche gesäubert“, erläutert Hadrys. Steigender Parkdruck führe dazu, dass Sinkkästen vermehrt schlechter erreichbar seien. Insgesamt gibt es 16 000 Gullys in Solingen, von denen laut TBS-Angaben jeder turnusmäßig einmal im Jahr gereinigt wird.
Um diesen Rhythmus gewährleisten zu können, gebe es einen Tourenplan, auf dem jeder Sinkkasten mit Reinigungstermin vermerkt sei. Für Exemplare, die an einem Tiefpunkt liegen oder bei denen Überschwemmungsgefahr besteht, sehe der Plan einen erhöhten Reinigungsrhythmus von vier bis sechs Wochen vor, heißt es.
Die Stadt appelliert an Bürgerinnen und Bürger, verstopfte Gullys im Stadtgebiet über den Mängelmelder der Stadt zu melden. Über das Online-Tool können auch andere Missstände wie Schlaglöcher oder wilde Müllkippen mitgeteilt werden. Auf der Starkregengefahrenkarte können außerdem Informationen über Gebiete mit potenzieller Hochwassergefahr abgerufen werden.