Unesco-Welterbe
Six Bridges Rally: Mit dem E-Bike von Müngsten nach Portugal
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Zum dritten Mal gehen im September Oldtimer und Motorräder an den Start, um 6000 Kilometer durch Europa zu fahren. Sie sind unterwegs zu den sechs Brücken, die sich gemeinsam als Welterbe bewerben. Diesmal ist auch ein Fahrradfahrer dabei.
Von Daniela Neumann
Solingen. Wenn am 9. September wieder die „Six Bridges Rally“ im Brückenpark Müngsten startet, gibt es diesmal eine Premiere: Mit Stefan Knopp aus Duisburg wird erstmals ein Teilnehmer weite Teile der Strecke mit dem E-Bike fahren. Bereits ab 12. August wird er sich auf einen 3600 Kilometer langen Weg von Brücke zu Brücke durch die Alpen, die Pyrenäen und spanische Wüstenlandschaft begeben. 42 000 Höhenmeter gilt es zu überwinden
Zum dritten Mal fahren dann ab 9. September Abenteuerlustige jene sechs Brücken ab, die sich gemeinsam als Unesco-Welterbe bewerben. Sie sind unterwegs in Autos und Motorrädern, die älter als Baujahr 2007 sind, in Elektroautos – und nun eben auch auf einem E-Bike. Mit ihrer Teilnahme machen sie auf den Bewerbungsprozess aufmerksam und sammeln außerdem Spenden. E-Biker Stefan Knopp sammelt Geld für SOS-Kinderdörfer. „Die Herausforderung der Strecke ist, dass es teilweise eine dünnere Besiedlung als hier gibt und ich gucken muss, wo ich laden kann“, berichtet der Fahrradfan aus dem Ruhrgebiet. Am 17. September möchte er auf die anderen Teams treffen – und wird sein Bike dann auf den Landrover von Mike und Tristan Brailey aus Köln laden, um mit ihnen zurückzufahren.
Rund 130 000 Euro Spendengeld sind zusammengekommen
Mitorganisator Marc Baehr berichtet: „Wir haben uns auch in die anderen Brücken verliebt.“ Gemeinsam mit Initiator Timm Kronenberg regelt er alles rund um die Tour ab der Müngstener Brücke. Langsames Reisen, Land und Leute kennenlernen und natürlich die fünf anderen europäischen Bogenbrücken, die sich auf dem Weg zum Welterbe befinden. Kronenberg betont: „Wir verstehen uns als verbindendes Element.“
Bei den beiden ersten Rundfahrten sind rund 130 000 Euro Spendengeld zusammengekommen für Projekte, die die Teilnehmenden auswählten. Darunter die Arbeit des Fördervereins Welterbe Müngstener Brücke. Dass Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke vor der Tür liegt, sei Menschen auch aus der Region mitunter gar nicht präsent.
Bisher sind neben dem E-Bike-Neuzugang zehn Teams aus je zwei Personen angemeldet. Sie fahren vom 9. bis 24. September je rund 6000 Kilometer durch neun Länder. Ihre Ziele: Die Brücken Ponte San Michele in Italien, Viaduc du Viaur und Viaduc de Garabit in Frankreich, Ponte Dom Luis I und Ponte Maria Pia in Portugal und zu Beginn und am Ende die Müngstener Brücke.
Nachdem Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach Schirmherr der Tour geworden war, fand das Orga-Team noch vor der ersten Runde auch eine Schirmherrin: Myriam Larnaudie-Eiffel, die Ururenkelin von Gustave Eiffel. Sein Eiffel-Turm beschert Frankreichs Hauptstadt Paris nicht nur unzählige Touristen: Dessen Architektur steht als hochaufragendes Zeichen für den Wettbewerb der Ingenieure seiner Zeit um Konstruktionen wie die sechs europäischen Brücken.
Gustave Eiffel hat im Übrigen zwei der sechs Brücken, die sich um das Unesco-Welterbe bewerben, erbaut: die Ponte Maria Pia in Porto, die er 1877 fertigstellte, und das französische Viaduc de Garabit. Diese Brücke war ihrerzeit mit 122 Metern die höchste Eisenbahnbrücke der Welt und wurde im Jahr 1884 eröffnet.
Die Bewerbungsfrist für die Teilnahme an der 16-tägigen „Six Bridges Rally“ ist auf Ende Juli terminiert. Im Durchschnitt stehen 375 Kilometer pro Tag an, die hauptsächlich über Landstraßen gehen werden: Somit sind die Tage voll. Jedes Team erhält ein Roadbook mit Infos und Aufgaben, doch die Erfahrungen stehen im Vordergrund, nicht die Preisverleihung nach Punkten. „Es wird acht Treffen geben, wir machen auch eine Europaparty in Bordeaux“, berichtet Timm Kronenberg.
sixbridges-rally.de
Mitmachen
6000-Kilometer-Tour von der Müngstener Brücke durch neun Länder zu fünf weiteren Brücken und zurück.
Start: 9. September
Ende: 24. September
Guter Zweck: Der letztjährige Drittplatzierte Jürgen Meurer sammelte 5000 Euro für den guten Zweck.