Musik
Symphoniker verzaubern mit Romantik
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Philharmonisches Konzert mit der preisgekrönten Pianistin Claire Huangci.
Von Sven Karasch
Remscheid. Am Dienstagabend präsentierten die Bergischen Symphoniker im großen Konzertsaal des Theaters und Konzerthauses in Solingen ihr 9. Philharmonisches Konzert. Dabei stellten sie unter der Leitung des Dirigenten Hendrik Vestmann Komponisten aus dem 19. Jahrhundert und ihre romantischen Werke in den Mittelpunkt. Sie verzauberten damit rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer.
Zu Beginn spielten die Musikerinnen und Musiker das spätromantische Stück „Koit“ aus dem Jahr 1918 des estnischen Komponisten Heino Eller. Der Titel kann mit dem Begriff „Morgendämmerung“ übersetzt werden. Und so drückte das Stück mit großen Gesten der Streicher und Bläser bis hin zu Glockenspiel und Becken die Gefühle aus, die das Naturschauspiel eines Sonnenaufgangs auslösen kann.
Pianistin erntete Jubelrufe aus dem Publikum
Anschließend konnte sich das Publikum auf einen besonderen Höhepunkt des Abends freuen – das „Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 in F-Moll“, das in den Jahren 1829 und 1830 von Frédéric Chopin komponiert wurde. Chopin hatte das Stück auf einen Solisten oder eine Solistin am Klavier zugeschnitten. Am Dienstag war dies die mehrfach preisgekrönte amerikanische Pianistin Claire Huangci.
In den ersten beiden Sätzen „Maestoso“ und „Larghetto“ konnte man deutlich den starken Bezug auf das Solo-Klavier erkennen. Und trotzdem gab es immer wieder schöne Passagen, in denen das Klavier auf einen starken Orchesterauftakt hin spielte, der in einem gemeinsamen und kraftvollen musikalischen Höhepunkt mündete.
Nach dem Ende des dritten und letzten Satzes „Allegro vivace“ brach stürmische Begeisterung im Publikum aus. Es gab nicht nur viel und langen Applaus, sondern auch Jubelrufe. Claire Huangci bedankte sich mit einer Zugabe: Sie spielte ein Thema aus dem Rondo „Alla Turca“ von Mozarts „Klavierkonzert Nr. 11“. Aber sie spielte es in einer eigenen Version, bei der sie ihre präzise Technik und ihr virtuoses Spiel noch einmal eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Nach der Pause brachten die Bergischen Symphoniker das Konzert zu einem wahrhaft großen Abschluss: die „Symphonie Nr. 8 C-Dur“ von Franz Schubert, die im Jahr 1839 posthum uraufgeführt wurde und den Beinamen „Die Große“ trägt. Der Grund liegt auch in der Komplexität und der Länge des Werks. Das Publikum spendete zum Abschluss noch einmal großen Beifall. Es passte zur sehr souveränen, aber auch außerordentlich sympathischen Konzertleitung des Dirigenten Hendrik Vestmann, dass er jede Instrumentenklasse einzeln aufstehen und für ihre Leistung beklatschen ließ.
10. Philharmonisches Konzert, Dienstag, 20. Juni, 19.30 Uhr