Konzert

Symphoniker überzeugen mit Bonbons

Die Ensemblemitglieder spielten im Meistermannsaal in wechselnder Besetzung.
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Die Ensemblemitglieder spielten im Meistermannsaal in wechselnder Besetzung.

3. Kammerkonzert im Kunstmuseum.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Solingen. Der soulige Gospel „Get happy“ setzte als Zugabe einen finalen Punkt hinter ein Kammerkonzert besonderer Art und erntete erneut begeisterten Beifall vom Publikum: Am Sonntagabend präsentierten Ensemblemitglieder der Bergischen Symphoniker im 3. Kammerkonzert Jazzmusik. Dabei bewies Velina Nenchev einmal mehr ihr Talent als Sängerin.

Enthusiastisch, rauchig, vollmundig und voller mitreißender Energie räkelte sich Nenchev, die normalerweise in der zweiten Violine einen Platz hat, vor dem Mikro. Zuvor hatte sie unter anderem mit dem lasziven „Dream a little dream“ gepunktet und dafür schon prasselnden Applaus bekommen.

Gemeinsam mit ihren Kollegen Marco Göhr (Kontrabass), Antonio Villanueva (Trompete), Simon Roloff (Piano) und Thomas Esch (Schlagzeug) zelebrierte sie genüsslich eine gute Stunde Jazz im Meistermannsaal des Kunstmuseums beziehungsweise des Zentrums für Verfolgte Künste. Damit tauchten die Musiker die Reihe der Kammerkonzerte einmal in eine völlig andere Farbe. Moderiert von Antonio Villanueva, teilten die fünf ihre spürbare Leidenschaft für Klangfarben, Rhythmus, musikalische Emotion und die Freude, auch mal Neues auszuprobieren, mit ihrem Publikum.

Die Instrumentalisten überzeugten – in immer wieder anderen Konstellationen – mit verschiedenen Bonbons aus der Jazz- Literatur. Mit mehreren Sätzen aus der „Toot Suite“ von Claude Bolling etwa stellten sie Klänge vor, die Grenzen zwischen Barock und Swing aufbrachen und sowohl mutig als auch sehr beeindruckend mischten. Bass und Schlagzeug schmiegten sich lebhaft an Klavier und Trompete. Schnell „schwappte“ der Spirit der Musik in die Zuhörerreihen, die im Rhythmus mitswingten und damit Teil der Session wurden.

Schlagzeuger öffnete am Piano Träumen Tür und Tor

Sehnsüchtig und fragend suchte sich die Trompete mit klaren Tönen bei den Gershwin-Arrangements ihren Weg zur Klavierbegleitung. Mal schräg, mal harmonisch leuchtete sie zu den dunklen Tastentönen hinauf, die die Basis für alles weitere schufen.

Simon Roloff, eigentlich erster Schlagzeuger bei den Bergischen Symphonikern, servierte mit einem Klaviersolo eine besondere Fassung des Klassikers „Somewhere over the Rainbow“ und öffnete damit Träumen und Fantasien Tür und Tor. Dann verwob die Rag-Polka von Bolling aus der „Toot suite“ erneut Stile und Genres miteinander, und die Musiker schufen Neues und Ungewöhnliches im Kammerkonzert.

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