Nachhaltige Mobilität
Stadtwerke erhalten 32 weitere BOBs
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Vom Land gibt es eine Fördersumme von 8 Millionen Euro. 16 Busse sind bereits bestellt worden.
Von Philipp Müller
Der Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR), zudem die Verkehrsbetriebe der Solinger Stadtwerke (SWS) gehören, überreichte diese Woche einen Förderbescheid über 8 Millionen Euro. Damit können weitere 32 batteriebetriebene Busse, so genannte BOBs angeschafft werden. Schon am Donnerstag habe man die ersten 16 Busse bestellt, berichtet Silke Rampe von der Unternehmenskommunikation der SWS. Der VRR erteilte den Bescheid im Auftrag des Landes NRW. Die SWS-Sprecherin erläutert: „Der Verkehrsbetrieb macht seine Fahrzeugflotte weiter fit für eine saubere Zukunft. Ab 2020 werden die ersten der 32 weiteren BOBs die bereits vorhandenen vier Fahrzeuge im Fuhrpark ergänzen.“
Die Busse sollen Zug um Zug die Flotte der Dieselbusse ersetzen. Ihr Vorteil: Sie können ihre Batterie über das Leitungsnetz der O-Busse laden und dann bis in die Randbezirke Solingens gelangen, ohne dass ein Verbrennungsmotor eingesetzt werden muss. Daher gelten die BOBs auch als tragende Säule in der Verwaltung, die Luftqualität in Solingen durch eine Umrüstung des öffentlichen Personennahverkehrs zu verbessern.
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Mit der Fördersumme von acht Millionen Euro sind allerdings nicht die Gesamtkosten für die BOBs abgedeckt. Jeder einzelne kostet etwa 900 000 Euro. Teil des Maßnahmenbündels der Landespolitik zur Verbesserung der Luft in den Städten sei die Förderung zur Umrüstung der Busse des öffentlichen Personennahverkehrs, berichten die SWS. „So werden durch das Ministerium für Verkehr des Landes NRW 60 Prozent der Mehrkosten gegenüber einem herkömmlichen Dieselbus finanziert“, erklärt Silke Rampe.
Auch im Rathaus zeigte man sich erfreut über die Meldung von der Weidenstraße, von wo aus die BOBs künftig den Linienbetrieb aufnehmen werden.
16 NEUE BOBS
AUSSCHREIBUNG Zum Verfahren erklären die Stadtwerke Solingen: „Den Zuschlag zum Bau der ersten 16 neuen BOB erhielt nach EU-weiter Ausschreibung die Solaris Deutschland GmbH. Der Hersteller liefert ab dem kommenden Jahr insgesamt 16 der 18 Meter langen Fahrzeuge. Elektrischer Ausrüster wird die Düsseldorfer Firma Kiepe electric sein. Für den Komfort der Kunden warten die klimatisierten Busse wieder mit USB-Ladebuchsen auf und verfügen über die bekannten größeren Monitore, die die nächsten Haltestellen anzeigen.“
Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) begrüßt, dass der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Solingen diese Förderchancen nutzt: „Jetzt kommt der BOB in Solingen so richtig in Fahrt. Deshalb freue ich mich sehr über den Förderbescheid. Die neuen Busse leisten einen wichtigen Beitrag, um unsere Stadt und unsere Umwelt sauberer zu machen. Der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen unserer Stadt ist für mich eine Herzenssache. Denn wir müssen alles tun, um den nach uns kommenden Generationen ein gesundes Solingen zu hinterlassen. Mit den Batteriebussen setzt unsere Klingenstadt ein Zeichen und wird zum Vorbild.“
Die Anschaffung der neuen Busse wird bis 2022 umgesetzt
Bis 2022 ersetzen die neuen Fahrzeuge (siehe Kasten) die Reihe der Berkhof-Dieselbusse aus dem Jahr 2000. Im zweiten Schritt werde nun eine EU-weite Ausschreibung für 16 weitere BOBs als Solo-Fahrzeuge mit zwölf Metern Länge vorbereitet, berichtet Rampe.
„Vor dem Hintergrund der Emissions-Diskussion beschleunigen wir die Elektrifizierung unserer Busflotte. Dafür investieren wir in den nächsten Jahren in unseren Fuhrpark. In 2021 starten wir den weiteren Ausbau der Elektromobilität durch diese zusätzlichen 16 rein elektrisch angetriebenen Solo-Fahrzeuge, die dann sukzessive auf Dieselbuslinien in Betrieb gehen“, sagt der für die Verkehrsbetreibe zuständige Geschäftsführer Conrad Troullier.
Im Gegensatz zu anderen Städten sei in Solingen der Ausbau der Infrastruktur dafür nicht notwendig. Das vorhandene Oberleitungssystem ist sehr guter Ausgangspunkt für die dynamische Ladung der Batterien während der Fahrt –dem sogenannten In-Motion-Charging. Dadurch spare man 320 000 Liter Diesel und damit 726 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Am Ende seien die Busse insgesamt zu 80 Prozent elektrisch unterwegs.