Anpassungen im Angebot

Sparkasse: Rund 2500 Kündigungen drohen

Seit 2021 müssen Sparkassen-Kunden veränderten Bedingungen explizit zustimmen.
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Seit 2021 müssen Sparkassen-Kunden veränderten Bedingungen explizit zustimmen.

Kunden müssen neuem Girokonto-Angebot explizit zustimmen.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Viele Solingerinnen und Solinger wurden in den vergangenen Monaten von der Stadt-Sparkasse kontaktiert. Das Kreditinstitut informierte seine Kundinnen und Kunden im Oktober und Dezember über die Anpassung seines Girokonto-Angebotes. Diese mussten der Veränderung explizit zustimmen. Bislang liegt die Bestätigung für rund 97 Prozent der knapp 81 000 betroffenen Konten vor.

Hintergrund des Vorgangs ist ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem April 2021. Seinerzeit haben die Richter in Karlsruhe entschieden, dass für eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie Preiserhöhungen die ausdrückliche Einwilligung der Betroffenen notwendig ist. Vorher war es Praxis, ausbleibenden Widerspruch als Zustimmung zu werten.

Was geschieht, wenn die Kundinnen und Kunden nicht reagieren? Dann „kann die Sparkasse die Geschäftsverbindung nicht zu den alten Konditionen aufrechterhalten“, teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mit. Heißt: Eine Kündigung ist die Konsequenz. Allerdings zeigt sich die Stadt-Sparkasse zuversichtlich, „dass wir so gut wie alle noch fehlenden Zustimmungen erhalten werden“.

Nicht weniger Konten wegen höherer Gebühren

Alle Betroffenen wurden noch einmal kontaktiert – ihre Frist endete gestern. Schriftlich, per Online-Banking, an den SB-Terminals, persönlich in den Filialen sowie telefonisch (Tel. (02 12) 2 86 60 64) konnten sie grünes Licht für die neuen Modalitäten geben.

Im Herbst des vergangenen Jahres stand die Stadt-Sparkasse in der Kritik. Hintergrund war die Erhöhung der Gebühren um 25 beziehungsweise 100 Prozent – je nach Kontomodell. Den Anstieg begründeten die Verantwortlichen damals unter anderem mit gestiegenen höheren Personal- und Sachkosten sowie gestiegenen Preisen für Dienstleistungen.

Der Schritt scheint dem Kreditinstitut nicht geschadet zu haben. Ende 2021 lag sie Zahl der Privatgirokonten bei 82 338. Am 31. Dezember des zurückliegenden Jahres waren es 83 302. Der Anstieg ist unter anderem auf rund 2100 neue Konten zurückzuführen, die seit dem 1. August eröffnet wurden. Ab diesem Tag galten die aktualisierten Giropreise im Neukundengeschäft. Im Gegenzug seien bestehende Konten zusammengelegt oder aufgelöst worden.

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