Projekte in ganz Deutschland

Stiftung unterstützt Bedürftige

Erich und Roswitha Bethe (Mitte) spendeten mit ihrer Bethe-Stiftung 45 000 Euro für Hilfsangebote in Solingen. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (6. v. r.) bedankte sich für das Engagement.
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Erich und Roswitha Bethe (Mitte) spendeten mit ihrer Bethe-Stiftung 45 000 Euro für Hilfsangebote in Solingen. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (6. v. r.) bedankte sich für das Engagement.

Während der Pandemie förderten Erich und Roswitha Bethe Projekte in Solingen mit 45 000 Euro.

Von Jonathan Hamm

Solingen. Eigentlich könnten Roswitha und Erich Bethe gemeinsam einen geruhsamen Ruhestand genießen. Geldsorgen haben sie nicht: „Ich war früher Unternehmer, hab viel Geld verdient“, erklärt Erich Bethe. Doch die beiden wollen mit ihrem Geld etwas Gutes tun. „Wir haben uns gedacht: Meine Frau und ich können unser Geld schlecht mit ins Grab nehmen“, sagt er.

Die Eheleute wollen Bedürftigen helfen – und haben die finanziellen Möglichkeiten dazu. Daher riefen sie gemeinsam die Bethe-Stiftung ins Leben. „90 Prozent unseres Vermögens haben wir in der Stiftung und gespendet.“

Kinderschutz, Obdachlosenhilfe, Erhalt von Erinnerungskultur in ehemaligen Vernichtungsstätten der Nationalsozialisten: Die Stiftung setzt sich in vielfältigen sozialen Bereichen ein.

Als sie 2020 während der Pandemie beobachteten, dass besonders bedürftige Menschen unter den Einschränkungen litten und viele Angebote aufgrund von Abstands- sowie Hygieneregeln wegfielen, beschlossen sie, mit ihrer Bethe-Stiftung zu helfen, und spendeten insgesamt 45 000 Euro an die Stadt Solingen.

„Solingen liegt uns auch am Herzen“, sagt Bethe – und im Namen der Stadt bedankte sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) bei einer symbolischen Scheckübergabe am Mittwoch im Rathaus bei der Bethe-Stiftung. Er hob die erfolgreiche Zusammenarbeit von Stadt, Stiftung und ehrenamtlichen Initiativen hervor. „Das ist das Bild meiner Heimatstadt, worauf ich stolz bin“, fasst er zusammen. „Deshalb mein großer Dank.“

In der „Suppenküche to go“ Mahlzeiten ausgegeben

Das Geld sei bereits ausgezahlt worden, berichtet Stefan Grohé, Leiter des Stadtdienstes Soziales, denn die Stadt Solingen verteilte als Empfängerin der Spende das Geld an die teilnehmenden Organisationen. „Die Stiftung hat das für die Versorgung von Bedürftigen gespendet, die durch Corona besondere Belastungen haben. Wir haben dann geguckt, wer sich in Solingen daran beteiligen möchte.“

Die Resonanz: Zehn Initiativen und Institutionen meldeten sich. Das Resultat: Unter anderem die Aktion „Suppenküche to go“ wurde auf die Beine gestellt und sorgte dafür, dass auch während der Kontaktbeschränkungen Mahlzeiten ausgegeben werden konnten.

Auch die Solinger Jugend- und Drogenberatung nahm teil – und einen Teil des Geldes entgegen. Die Spendengelder seien für sie „ganz entscheidend“, erklärt Nina Ganzer-Hensel, Vorstandssprecherin der Jugend- und Drogenberatung. „Wir sind im Grunde auf jeden Euro angewiesen, den wir zugewiesen kriegen.“

Da ist schnell Geld geflossen von der Stiftung. Da hat man nicht lange gefackelt.

Nina Ganzer-Hensel, Jugend- und Drogenberatung

Das Ganze sei unkompliziert und unproblematisch abgelaufen, erinnert sie sich. „Da ist schnell Geld geflossen von der Stiftung. Da hat man nicht lange gefackelt.“ So konnten beispielsweise im Oktober 2020 insgesamt 862 Mahlzeiten an der Kasinostraße ausgegeben werden, berichtet Anja Hufschmidt, Leiterin der Jugend- und Drogenberatung.

Doch nicht nur für die körperlichen, sondern auch für die geistigen Bedürfnisse hätte die Aktion einen entscheidenden Beitrag geleistet, sagt Nina Ganzer-Hensel. „Letztendlich ging es auch darum, dass der Kontakt untereinander bestehen bleibt“, erklärt sie. „Die ‚Suppenküche to go‘ war wirklich eine wahnsinnig tolle Aktion“, findet Ganzer-Hensel.

Sie hebt auch die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Initiativen untereinander hervor: „Es war ganz schwer, während der Corona-Zeit ein Angebot zu schaffen, was alle Voraussetzungen erfüllt, und es war toll, dass alle das geschafft haben.“

Das betont auch Sozialdezernent Jan Welzel (CDU). „Wir sind eine lebhafte Stadt und es gibt ehrenamtliches Engagement“, erklärt er. „Wir müssen mit jedem Euro rechnen. Deswegen ist auch jeder Euro gut, der bei uns ankommt.“

Bethe-Stiftung

Gegründet 1996 von Roswitha und Erich Bethe ist die Bethe-Stiftung heute eine der größten Sozialstiftungen in Deutschland. Besonders im Bereich Kinder- und Jugendhilfe werden zahlreiche Projekte in ganz Deutschland unterstützt.

www.bethe-stiftung.org

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