Für Solinger Sinti begann vor 71 Jahren die Fahrt in den Tod
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KUNDGEBUNG Ein „Mahngang“ soll die Erinnerung wach halten.
Mindestens 62 Sinti waren es, die heute vor 71 Jahren von Solingen aus nach Auschwitz deportiert wurden. Kaum einer überlebte diese Fahrt in den Tod. Zum Gedenken an diesen Jahrestag rufen diverse Organisationen für Mittwoch zu einem Mahngang durch die Stadt auf.
Die Solinger sollen dazu aufgerufen werden, keine weitere Diskriminierung von Roma und Sinti mehr zuzulassen, heißt es in dem Aufruf der Aktion Stolpersteine, des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und anderer Organisationen. Man wolle eine „humane Willkommenskultur“ für alle Menschen schaffen. Die Verfolgung der Sinti und Roma solle nicht in Vergessenheit geraten.
Die zwei Baracken an der Potshauser und der Wörthstraße, in denen die Solinger Sinti gezwungenermaßen lebten, räumte die Kriminalpolizei am am 3. März 1943. Die 62 Männer, Frauen und Kinder durften nur ein paar Kleidungsstücke mitnehmen.
Der Transport der bergischen Sinti nach Auschwitz begann am 9. März. Für 55 der Solinger Sinti – die Hälfte davon waren Kinder – habe damit eine Fahrt in den Tod begonnen, erklärte der Chef des Stadtarchivs, Ralf Rogge, heute vor sieben Jahren bei der offiziellen Einweihung des Sinti-Mahnmals an der „Korkenziehertrasse“.
Es wurde seinerzeit zum Gedenken an die Verschleppung und Ermordung der Sinti errichtet. Zu diesem Denkmal führt der Mahngang am Mittwoch. ate
Der Mahngang beginnt am Mittwoch, 5. März, 17.30 Uhr, an den Clemens-Galerien.