Messe Ambiente in Frankfurt am Main
Solinger freuen sich über Rückkehr nach Frankfurt
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Aussteller aus der Klingenstadt treffen internationale Kunden und stellen Neuheiten vor.
Von Manuel Böhnke
Solingen/ Frankfurt. Es ist noch keine 10 Uhr. Dennoch beschäftigt sich Dominic Gerberding bereits mit den warmen Mahlzeiten für den Tag. Gebratene schwäbische Maultaschen in asiatischem Stil und Risotto Milanese stehen auf dem Speiseplan. Der Solinger Koch arbeitet nicht in einer normalen Küche, sondern mitten in der Frankfurter Messe. Bei der Ambiente zeigt er, was die Produkte der Solinger Firma Küchenprofi in der Praxis können.
Am Freitag ist die Konsumgütermesse am Main gestartet. Wie berichtet sind einige namhafte Solinger Hersteller nicht vertreten, darunter Zwilling und Wüsthof. Und doch halten viele Unternehmen die Fahne der Klingenstadt hoch.
Den größten Stand von ihnen hat mit 500 Quadratmetern Küchenprofi. Genug Fläche, um rund 1000 Produkte der Marken Küchenprofi, Zassenhaus, Spring und Cilio zu präsentieren. Darunter befinden sich mehrere Neuheiten. Geschäftsführer Stefan Schmitz verweist unter anderem auf drei Messerserien „Made in Solingen“. Ein Kunde sei auf die Verantwortlichen zugekommen, ob sich das Projekt mit Zassenhaus, bekannt vor allem für Kaffee- und Gewürzmühlen, realisieren lasse. „Manche Hersteller gehen inzwischen seltsam mit dem Fachhandel um“, mutmaßt er zu den Gründen für den eher ungewöhnlichen Auftrag.
Küchenprofi setzt auf seine Partner im Handel. Deshalb habe ein Fernbleiben von der Ambiente nie zur Debatte gestanden, betont Schmitz. Bis zum Abschluss am Dienstag erwartet er Besuch von Partnern aus allen 60 Ländern, in die Küchenprofi exportiert. Ihnen möchte er sich als zuverlässiger Partner präsentieren. Die Solinger scheinen damit gut zu fahren: 2021 sei das umsatzstärkste Jahr der Firmengeschichte gewesen, 2022 habe man das Niveau gehalten, 2023 starte vielversprechend.
Auf viele internationale Besucher in den kommenden Tagen freut sich Giselheid Herder-Scholz. „Für uns ist die Ambiente unabdingbar. Wir könnten die ausländischen Märkte sonst nicht bearbeiten“, sagt die Chefin der Robert Herder GmbH & Co. KG.
Solinger Aussteller bei der Ambiente in Frankfurt




Mit Felix, Profino, Nesmuk, Carl Schmidt Sohn und Amefa sind einige weitere Unternehmen aus Solingen oder mit Bezug zur Klingenstadt in Frankfurt präsent. Dass einige Schwergewichte fehlen, müsse kein Nachteil sein, findet Stefan Bahns. „Vielleicht können wir davon profitieren“, sagte der Geschäftsführer der Burgvogel Cutlery GmbH. Das Unternehmen von der Burger Landstraße präsentiert in Frankfurt unter anderem neue Gemüsemesser nach asiatischem Vorbild Nakiri.
Neu im Angebot bei Picard & Wielpütz ist das Besteck „Lina“. Der Clou: Wegen der Rillenoptik der Griffe gibt es kein Problem mit sichtbaren Fingerabdrücken. „Für unsere Kunden in der Gastronomie ist das ein großer Vorteil“, sagt Paul Schultes, Vertriebsleiter und Prokurist. Für das Familienunternehmen ist die Ambiente unverzichtbar, um mit neuen Kunden ins Gespräch zu kommen. „Deshalb sind wir froh, dass sie wieder stattfindet“, sagt Schultes. Diese Einschätzung teilt Patrick Litke. Er ist im Vertrieb der Gehring GmbH tätig. „Hierher kommen Menschen aus aller Welt. Die könnten wir vom PC aus nicht alle kontaktieren.“
Erstmals Aussteller in Frankfurt ist Shpend Ibrahimi mit seinem Lohnfertigungsunternehmen Edrei und der Traditionsmarke Eikaso. „Ich hoffe, dass die Besucher nach drei Jahren Nachholbedarf haben“, sagt der Unternehmer. Ebenfalls persönliche Ambiente-Premiere feiert Jens Grudno. Seit 2020 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Dovo Stahlwaren GmbH. Sein Ziel ist, genau zu erfassen, welche Geschäfte bei der Messe angebahnt wurden – und wie nachhaltig diese waren.
Geht es nach Jens-Heinrich Beckmann, ist die Klingenstadt 2024 wieder in größerer Zahl bei der Ambiente vertreten. „Wir setzen uns sehr dafür ein, dass diejenigen, die dieses Jahr nicht dabei sind, zurückkehren“, sagte der Geschäftsführer des Industrieverbands Schneid- und Haushaltwaren. Montag ist ein Gespräch zwischen abwesenden Firmen und Messe geplant.