Abschied nehmen
Solinger erinnern mit Kreuzen an „Enzo“
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An der Wupperstraße befinden sich mehrere Gedenkstellen für einen Obdachlosen.
Solingen. Viele Solinger haben ihn als liebenswerten und sensiblen Menschen in Erinnerung, der im Leben oft ins Straucheln gekommen war. Nun ist Vincenzo Sibiglio, der von allen nur „Enzo“ genannt wurde, gestorben und erlag im Krankenhaus den Folgen eines Herzinfarkt. Im Juni wäre er 60 Jahre alt geworden.
Zu seinem Gedenken haben einige Solinger Kreuze im Bereich der Wupperstraße aufgestellt. Auch fand zu seinen Ehren im Café Courage kürzlich eine kleine Gedenkfeier statt.
Der Italiener galt als obdachlos, hatte aber ein Zimmer in der Unterkunft an der Eckstraße, wo er sich aber nicht wohlfühlte und Konflikte an der Tagesordnung gewesen seien, berichtet Gisbert Friege, der Enzo gut kannte und ihn gelegentlich unterstützte. „Er war ein schwieriger, aber wahnsinnig lieber Mensch“, sagt er über den Verstorbenen. Enzo habe an Schizophrenie gelitten, eine psychische Erkrankung, die ihm schwer zugesetzt hatte. Schlussendlich habe er sich auf der Straße sicherer gefühlt als in der Unterkunft. „Dort hat er es einfach nicht mehr ausgehalten“, blickt Friege traurig zurück.
Am 1. März um 11 Uhr wird Enzo nun im kleinen Kreis auf dem katholischen Friedhof in Höhscheid beerdigt. Alle, die ihn kannten und gern hatten, können bei einer Zeremonie von ihm Abschied nehmen. KDow
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