Auszeichnung
1. Solinger Bürgerpreis geht an Renate Butz
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In der Stadt-Sparkasse wurden am Donnerstag die Preisträger geehrt. Solinger hatten die Wahl zwischen fünf ehrenamtlichen Kandidaten.
Von Philipp Müller
Als Stefan Kob, der Chefredakteur des Solinger Tageblatts, am Donnerstag die Gewinnerin des 1. Solinger Bürgerpreises im Veranstaltungsraum der Stadt-Sparkasse bekanntgab, war Renate Butz den Tränen nahe. „Ich bin ganz baff, ganz überwältigt“, sagte sie. Ihr Engagement gilt seit 1994 Kindern aus Weißrussland. Aus dem seit 1986 durch die Reaktor-Katastrophe im nahen Tschernobyl verstrahlten weißrussischen Belynitschi kommen jährlich Jugendliche für vier Wochen zum Urlaub nach Solingen. Mit dem Bürgerpreis ist auch ein Preisgeld von 1000 Euro verbunden, das die Arbeit unterstützen soll.
Vier weitere Kandidaten für den Preis wurden ebenfalls mit einer Urkunde und einem Preisgeld von je 500 Euro als Zweitplatzierte geehrt. „Auch sie sind alle Gewinner“, sagte Kob. So auch Thorsten Marks, der vor drei Jahren ein Inklusives Training im Sportring Höhscheid initiierte. Weitere Preisträger waren Renate Krämer, die als Betreuerin für Jugendliche und Senioren arbeitet und Erika Jansen, die sich um Demenzkranke kümmert. Auch Gunter Opitz, der der Wiedereröffnung seines „Felix Kids Club“ entgegenfiebert, gehörte zu den Ausgezeichneten. Einkaufsgutscheine für den Hofgarten erhielten drei Solinger, die an der Abstimmung teilgenommen hatten.
Sparkassenchef Grundwald würdigt den Bürgerpreis als „tolle Idee“
Der Solinger Bürgerpreis geht auf eine Idee des Solinger Tageblatts und Stefan Kob zurück. „Die Stadt-Sparkasse Solingen hat das gerne aufgegriffen“, wie deren Chef, Stefan Grunwald, bei der Preisverleihung sagte. Denn viele Mitarbeiter des Hauses seien selbst ehrenamtlich engagiert. Das Haus unterstütze vielfältig Aktionen in der ganzen Stadt. „Damit sind wir ein geborener Partner für einen solchen Preis.“ Das sei eine „tolle Geschichte“, die aus der Zusammenarbeit der Bürgerpreispartner Radio RSG, Solinger Tageblatt, Stadt Solingen und Sparkasse entstanden sei.
1. Solinger Bürgerpreis




Im Zeitraum vom 10. April bis zum 5. Mai konnten Solinger Vorschläge einreichen, wer aus ihrer Sicht eine Auszeichnung für das persönliche Engagement im Ehrenamt verdient habe. Am Ende stand eine Liste mit 48 Personen. Daraus suchte die Jury, bestehend aus Alex Becker (Radio RSG), Stefan Prinz (Solinger Tageblatt), Jan Welzel (Sozialdezernent der Stadt Solingen) und Martin Idelberger (Stadt-Sparkasse) fünf Kandidaten für die Wahl durch die Solinger aus. Das ST stellte sie alle ausführlich vor, zeigte, wo der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt.
In seinem Grußwort hob Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) hervor, dass eine Stadt ohne Ehrenamt heute gar nicht möglich sei. Er selbst sei schon als Jugendlicher so aktiv gewesen und wisse daher genau, was die für den Preis Nominierten täglich leisten würden. Das sei einer der Gründe gewesen, die Schirmherrschaft für den Preis zu übernehmen. Der andere sei die Idee des Tageblatts selbst. Es sei nicht normal, dass sich „unsere Tageszeitung so für die Stadt“ einsetze.
Außergewöhnliche Menschen geben gutes Vorbild für andere ab
Stefan Kob erklärte, dass man das sehr gerne mache. Und auch Nutzen habe. Denn der Einsatz der außergewöhnlichen Menschen böte genug Stoff für die Zeitung, um einmal deren Geschichte ausführlich zu erzählen. Das wollten zwar viele der Preisträger eigentlich nicht, aber es sei richtig, sie als Vorbilder für die Stadtgesellschaft zu würdigen.
BÜRGERPREIS – ERGEBNISSE
ABSTIMMUNG 1003 Stimmen wurden bei der Wahl abgegeben. Die Resultate sehen im Einzelnen wie folgt aus: Für den ersten Platz (1000 Euro) erhielt Renate Butz 361 Stimmen. Jeweils 500 Euro erhielten für ihre Arbeit Thorsten Marks (243 Stimmen), Gunter Opitz (216), Renate Krämer (115) und Erika Jansen (50). 18 Stimmen waren ungültig. Abgestimmt werden konnte von den Solingern entweder online (310) oder per Stimmkarte (693).
Thorsten Kabitz, Chefredakteur von Radio RSG, hatte die Kandidaten, die „Alltagshelden“, in einer Vorstellungsrunde zum Grund ihres Engagements gefragt. Stellvertretend für alle steht eine typische Antwort. Renate Krämer bekannte: „Das Wichtigste ist mir, dass ich Wärme gebe.“
Das wird auch Renate Butz wieder tun. Am Sonntag kommen erneut 40 Kinder aus Weißrussland mit dem Bus an, und sie hat alle Hände voll zu tun. „Am Ende sehen wir ganz andere Kinder“, erzählte sie. „Erst sind sie oft sehr traurig und schließlich alle fröhlich.“