Betreuung
Zwei Kita-Plätze wären doppeltes Glück
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Familie Andres steht vor dem Problem, die zweijährigen Zwillinge gemeinsam in einer Kita unterzubringen.
Von Simone Theyßen-Speich
Solingen. Zuhause am Pfaffenberg haben sie im Garten viel Platz zum Spielen. Die Zwillinge Lotte und Johann, die in der vergangenen Woche zwei Jahre alt geworden sind, lieben es gerade, gemeinsam mit den Eltern ganz viel Hackschnitzel als Fallschutz für die Schaukel zu verteilen. Dass ihre Kinder dort, ganz am Ende des Pfaffenbergs, im Grünen aufwachsen können, freut Mutter Katrin Andres.
Da sie ebenso wie ihr Mann Christoph voll berufstätig ist, sucht das Ehepaar aber dringend nach einer Betreuungsmöglichkeit für die beiden Kinder. Das Problem: „Zwillinge gleichzeitig in einer Kita unterzubringen, ist äußerst schwierig“, so die Erfahrung von Familie Andres.
Die Einrichtungen in der näheren Umgebung haben sie schon alle angefragt. „Wir haben uns auch große Kitas, etwa an der Nibelungenstraße angeschaut, weil wir die Hoffnung hatten, dass es einfacher ist, zwei Kinder gleichzeitig unterzubringen, je größer die Einrichtung ist“, so Christoph Andres.
Die Kinder morgens in einen anderen Stadtteil zu bringen, sei kein Problem. Mutter Katrin arbeitet als Fahrlehrerin bei der Academy Fahrschule Müller am Schlagbaum. „Es ist ohnehin ein großes Glück, dass mein Chef so entgegenkommend ist und ich meine 40 Wochenstunden sehr flexibel von Montag bis Samstag legen kann“, erzählt sie. Um ihre beiden Kinder tagsüber betreuen zu können, übernimmt sie auch schon mal freiwillig die Nachtfahrten der Kollegen. Vater Christoph ist im Rettungsdienst der Stadt Erkrath in den Schichtdienst eingebunden. Familienzeit und Zeit für den Garten gibt es derzeit bei den Andres nur am Sonntag. Wenn es eng wird mit der Betreuung, kommt die Oma aus Duisburg angereist und arbeitet am Pfaffenberg aus dem Homeoffice.
Wegen Corona sind viele Angebote für Kinder in Solingen ausgefallen
„Es wäre schon sehr wichtig für Lotte und Johann, spätestens im Sommer einen Kita-Platz zu bekommen“, hofft Katrin Andres. Denn auch andere Aktivitäten wie Babyschwimmen oder Krabbelgruppe waren für die beiden corona-bedingt ausgefallen. Plätze in einer Turngruppe sind angefragt. Derweil wird zuhause auf der Turnmatte geturnt. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jetzt von der Kita Cheruskerstraße. „Dort haben wir über das Online-Portal der Stadt immerhin eine ,voraussichtliche Zusage‘ bekommen.“
Die Einrichtungen seien grundsätzlich immer bemüht, Mehrlingskindern den gemeinsamen Besuch in der Kita zu ermöglichen, „aufgrund von Belegungserfordernissen kann das aber leider nicht immer gewährleistet werden“, erklärt Stadt-Sprecher Daniel Hadrys.
Mit Blick auf die aktuelle Versorgungslage mit Kita-Plätzen ist die Stadt für den Sommer noch in der Verteilungsphase. „Eltern mit U3-Kindern, die einen Platz in der Kita angemeldet haben und dann einen Platz in der Tagespflege bekommen, haben teilweise die Bedarfsmeldung für die Kita nicht gelöscht“, skizziert Hadrys einen Unsicherheitsfaktor.
Nach aktuellem Stand geht die Stadt davon aus, dass noch etwa 600 Kinder einen Platzbedarf haben, der aktuell noch nicht befriedigt werden kann. Die Stadt rät Eltern von unter Dreijährigen, einen Platz in der Tagespflege zu suchen. „Wir planen mit etwa 580 Tagespflegestellen mehr, aufgrund des hohen Bedarfes gibt es auch hier eine große Nachfrage“, so Daniel Hadrys. Bei einem Ü3-Kind sollen sich Eltern im Familienbüro der Stadt melden.
kita online
Internetportal: Unter kita-online müssen Eltern ihr Kind für eine Kita anmelden. Bis zu drei Kitas können angegeben werden.
kita-online@solingen.de
Anmeldung: Benötigt wird die Kinderbetreuungsnummer. Die wird sechs bis acht Wochen nach der Geburt per Post zugesandt.