Wegfallende Parkplätze
Wupperinsel: Anwohner sind skeptisch
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Ärger über Umbaupläne für Unterburg: 200 Anwohner haben eine Liste unterschrieben. Die Pläne stoßen wegen wegfallender Parkplätze weiterhin auf viel Kritik. Dazu gibt es erste Reaktionen.
Von Kristin Dowe
Solingen. Mit Geschenken ist es ja so eine Sache: Idealerweise sollten sie den Bedürfnissen der Beschenkten entsprechen – ein treffender Vergleich, den in der Sitzung der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid SPD-Bezirksvertreter Axel Birkenbeul mit Blick auf die geplante Umgestaltung der Wupperinsel anstellte.
„90 Prozent der Wortmeldungen bezogen sich auf die wegfallenden Parkplätze“, berichtete Birkenbeul im Nachgang zu einem Treffen zwischen Vertretern der Stadt, Anwohnern und Gewerbetreibenden der Wupperinsel, das kürzlich stattfand. Das mit dem Umbau beauftragte Planungsbüro DTP habe angekündigt, eine mögliche Aufstockung der Parkplätze prüfen zu wollen. „Sonst haben die Burger auch keine Freude an der Maßnahme“, so Birkenbeul. Von aktuell mehr als 60 Stellplätzen sollen nach dem vorläufigen Entwurf gerade mal 48 übrig bleiben.
Bei der Gesprächsrunde hatten Anwohner der Stadt eine von circa 200 Personen unterschriebene Prioritätenliste übergeben, um ihre Erwartungen an den Umbau deutlich zu machen. Der Erhalt der Parkplätze für Anwohnende und Kunden der dortigen Gastronomie steht darauf ganz oben.
Diesen Wunsch kann auch Prof. Georg Wagner nachvollziehen. Er ist Eigentümer eines gut 400 Quadratmeter großen Teilgrundstücks der Wupperinsel - und stellt der Stadt dieses seit 15 Jahren zur Verfügung. „Die Gastronomen waren fünf Jahre lang durch die Baustelle an der Eschbachstraße, zwei lange Corona-Phasen und neun Monate lang durch die Folgen des Hochwassers extrem beeinträchtigt. Da kann ich ihre Angst verstehen, dass irgendwann niemand mehr kommt, wenn nächstes Jahr schon die Bauarbeiten starten und der Umbau ein gutes Jahr dauern wird“, so Wagner. „Fördermittel, die den Anforderungen in Unterburg nicht entsprechen, machen keinen Sinn.“
Anwohner: WC, Kopfsteinpflaster, Beleuchtung
Auch den Hochwasserschutz sehen Kritiker in der Entwurfsplanung vernachlässigt. Insbesondere der kleine Steg am Wupperufer könne beim nächsten Starkregen schnell weggespült werden, so der Einwand. Darüber hinaus drängen Anwohner auf die Errichtung einer öffentlichen Toilette im ersten Bauabschnitt (nach der aktuellen Planung war dieser Schritt erst in die späteren Bauabschnitte verlegt worden), den Erhalt beziehungsweise die Erweiterung des Kopfsteinpflasters im Bereich des Dorfplatzes vor Café Meyer und der Schloßbergstraße und einen „funktionalen Bodenbelag“ im hinteren Parkbereich in Form von Asphalt. Auch die Beleuchtung solle „dem denkmalgeschützten Kernbereich Unterburgs angepasst sein“, so die Forderung. Hier wünsche man sich vorzugsweise „warmweißes Licht“.
Siegerentwurf für die Wupperinsel steht fest




Die Kritikpunkte und Ansprüche der Anwohner nehme man ernst, versicherte Stadtplanerin Miriam Macdonald in der BV-Sitzung. Gleichzeitig müsse die Planung „förderungsverträglich“ sein. „Die Wupperinsel soll als Ankunftsort insgesamt aufgewertet werden und nicht nur in ihrer Funktion als Parkplatz.“
Umbau muss Anwohnern und Touristen nutzen - sonst fließt kein Fördergeld
In der Verbindung des praktischen Zwecks der Wupperinsel als Parkplatz auf der einen Seite und dem ästhetischen Anspruch auf der anderen dürfte die wesentliche Herausforderung für die weiteren Planungen liegen. „Da müssen wir einen Kompromiss finden“, fasste Bezirksbürgermeister Paul Westeppe (CDU) die Situation zusammen. Nur wenn die Wupperinsel auch einen stärkeren touristischen Mehrwert erhalte, flössen auch die Fördermittel des Landes. Zudem sei die Planung insgesamt noch nicht final abgeschlossen, eine Bürgerversammlung zu dem Thema sei für Mai anberaumt.
Projekt
Umgestaltung: Die Umgestaltung der Wupperinsel ist eine Maßnahme des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK) für Burg. Das Land NRW fördert das Projekt mit rund 1,8 Millionen Euro. Ein Wettbewerb war ausgelobt worden.