Historisches Foto
Welchen Platz suchen wir?
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Das vergangene Rätselfoto: Die ehemalige evangelische Kita an der Raffaelstraße. Was suchen wir dieses Mal?
Wissen Sie, wo dieses Foto entstanden ist? Der abgebildete Platz existiert in seiner damaligen Form nicht mehr. Ein kleiner Tipp: Das markante Gebäude im Hintergrund könnte beim Rätseln helfen. Und wann sich viele Walder, für den Erhalt ihres Kindergartens stark gemacht haben? Dann schreiben Sie uns gerne Ihre Erinnerungen. Zuschriften sind per E-Mail bis zum kommenden Donnerstag, 30. März, möglich: redaktion@solinger-tageblatt.de
Von Kristin Dowe
Solingen. Die Garderobenhaken mit Tiermotiven seien als Relikte der früheren evangelischen Kita an der Raffaelstraße in Wald noch erhalten geblieben, verrät einer der heutigen Bewohner Jens Stuhldreier. „Sogar die kleinen Waschbecken und die Kindertoilette haben wir lange noch gehabt“, sagt der ehemalige Leiter des Spielmobils, der das Gebäude heute mit zwei weiteren Familien teilt.
Die Einrichtung, gegen deren Schließung 2004 sich Protest regte, wurde vor knapp 20 Jahren aufgegeben. „Als wir das Haus gekauft haben, gab es den Kindergarten schon nicht mehr“, betont Stuhldreier.
Er habe damals die Chance genutzt, gemeinsam mit den anderen Bewohnern ein ungewöhnliches Wohnprojekt in den Räumen zu starten. So haben die Familien dort über die eigenen Wohnungen hinaus auch Gemeinschaftsräume, ähnlich wie in einer WG.
Seit dem Kauf hätten alle Beteiligten in die Nachhaltigkeit des Baus investiert, der heute über eine Pelletheizung und eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach verfügt. „Die energetische Sanierung war notwendig, denn so ein Kindergarten ist ein sehr offenes Gebäude und dementsprechend schwer zu beheizen“, so Stuhldreier. Eine alte Kastanie im Außenbereich sei leider krank gewesen und habe schweren Herzens gefällt werden müssen. „Dafür haben wir einen neuen Baum gepflanzt.“
Leserin denkt mit Wehmut zurück
ST-Leserin Claudia Dohle denkt wehmütig an den damaligen Kindergarten zurück. Sie habe sich in der Elternschaft vergeblich gegen die Schließung der Einrichtung in Trägerschaft der evangelischen Kirche gestemmt, die diese aus Kostengründen aufgegeben hatte. 2004 war dann endgültig Schluss. „Meine Kinder finden das heute noch schade, da sie ihre Kinder dort auch gerne hingeschickt hätten.Das war ein super Kindergarten!“, sagt sie rückblickend.
Die damaligen Erzieherinnen kennt sie alle noch mit Namen. „Unsere drei Kinder waren dort und haben sich bei Heidrun Baumann, Babsi Boll, Angelika Gerds, Angelika Röntgen, Frau Jakubeit, Frau Urban und Kolleginnen sehr wohl gefühlt.“
Die engagierten Mitarbeiterinnen hätten den Kindern viel für ihren späteren Lebensweg mitgegeben. Auch als diese später erwachsen waren, blieb die Familie dem Kindergarten offenbar eng verbunden. „Unsere Älteste hat sogar eine Ausbildung dort angefangen“, schildert die Solingerin. „Ich hatte einen sehr guten Kontakt zu allen und habe dort auch schon mal ausgeholfen – es war wie eine große Familie. So etwas gibt es heute nicht mehr.“
Generell finde sie es schade, dass Erzieherinnen und Erzieher wenig Wertschätzung erhielten. „Sie kümmern sich schließlich um unsere Kinder und müssten besser entlohnt werden“, fordert Claudia Dohle.“
Pfarrer Bernd Reinzhagen hatte damals die traurige Pflicht, die Einrichtung zu schließen. „Das war ganz bitter“, kann er sich noch gut an diese schwere Stunde erinnern. „Uns stand finanziell das Wasser bis zum Hals.“
Erkannt hat den ehemaligen Kindergarten auch Wolfgang Buchholz. „Das Gebäude wird heute wohl privat bewohnt“, lag er mit seiner Vermutung richtig.