Gegen Diskriminierung
Vielfalt im Alltag benötigt Aufklärung und Toleranz
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Schüler genossen Infos und Lesung zum Thema „LGBTQIA+“.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Nach der Lesung hatten die Achtklässler aus den Schulen Theodor-Heuss und Albert-Schweitzer noch Fragen: „Wie alt warst Du beim ersten Kuss, der Dir Dein Schwulsein bewusstgemacht hat?“ „Wusstest Du von Anfang an, dass Du ausschließlich schwul bist- und nicht bisexuell?“ wollten die Teenager von Tommy Toalingling wissen.
Der YouTuber, Influencer, Schauspieler und Autor las aus seinem ersten Buch „Mein erster Schwultag“ vor, in dem er davon erzählt, wie er sich selbst und seiner sexuellen Ausrichtung auf die Spur kam, von seinem offiziellen Outing, von Ausgrenzung, Diskriminierung im Job und dem allmählichen Entstehen seines Selbstbewusstseins. Die Lesung fand im Rahmen des „Regal für Vielfalt“ statt, das die Stadtbibliothek seit gut zwei Jahren in Kooperation mit dem Diakonischen Werk zusammengestellt hat und immer wieder ergänzt: Literatur zum Thema Vielfalt, Rassismus, LGBTQIA+ und Ausgrenzung.
„Ziel der heutigen Veranstaltung ist, dass sich die Schüler und Schülerinnen mit dem Thema „Vielfalt“ und „LGBTQIA+“ auseinandersetzen. Sie soll Aufklärung und Toleranz schaffen, sowie mehr Normalität für das Thema im Alltag bringen“, erläuterte Sofie Wandel, Studentin der Bibliotheks- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Köln, die das Projekt als aktuelle Semesterarbeit initiiert und organisiert hatte.
Die Lesung schloss sich einer interaktiven Rallye an
Einleitend durchliefen die Jugendlichen eine thematisch vorbereitende QR-Code-Rallye, die sie durch die gesamte Bibliothek führte: Mit Tablets sollten Fragen wie „Was ist Pansexuell?“, „Was versteht man unter Genderfluid?“ und Ähnliches beantwortet werden. Grundlage dafür war eine Plakatausstellung, die solche Dinge ausführlich und gut verständlich erläuterte.
Er habe in seiner Jugend solche Veranstaltung schmerzlich vermisst, sagte Tommy Toalingling nach der Lesung und beantwortete damit die Frage der begleitenden Lehrerin Frauke Rühl, was Schule denn leisten könne, um Jugendliche in der Pubertät besser zu unterstützen. „Ich war damals völlig alleine mit mir und kannte nur den Begriff: ‚schwul‘.“
Mit Schülern und Schülerinnen das Thema aufzugreifen und sich über die Schule hinaus Info- und Aufklärungshilfe zu holen sei genau richtig. „Uns ist das Thema wichtig, allein, weil wir immer wieder in der Schülerschaft und vor allem bei den Eltern auf die Mischung Intoleranz, Häme und Nichtwissen stoßen“, sagt Rühl.
Mit Schülern und Schülerinnen das Thema aufzugreifen und sich über die Schule hinaus Info- und Aufklärungshilfe zu holen sei genau richtig. „Uns ist das Thema wichtig, allein, weil wir immer wieder in der Schülerschaft und vor allem bei den Eltern auf die Mischung Intoleranz, Häme und Nichtwissen stoßen“, sagt Rühl.
„LGBTQIA+“
Der Begriff „LGBTQIA+“ steht für die englischen Wörter Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), Bisexual (bisexuell), Transgender (transgender), Queer, Intersexual (intersexuell) und Asexual (asexuell). Das + steht für mögliche weitere Sexualitäten.