Energiekrise
SWS: Abrechnungen für Strom und Gas kommen später
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Grund sind erhöhte Krankheitsfälle bei der Stadtwerke.
Von Björn Boch
Solingen. Kunden der Solinger Stadtwerke (SWS), die üblicherweise im Januar oder Februar ihre Jahresverbrauchsabrechnung erhalten, müssen in diesem Jahr länger darauf warten. „Wir hatten personelle Ausfälle, die dazu geführt haben, dass wir für diese Kunden keine Rechnungen versenden konnten“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Kerstin Griese auf Anfrage unserer Redaktion.
Neben personellen Engpässen mitverantwortlich für die Verzögerungen sind nach Einschätzung von Experten auch die Regelungen und Abstimmungen rund um die Strom- und Gaspreisbremse. Verbraucherschützer raten seit vorigen Sommer zur Bildung von Rücklagen. Das gelte auch aktuell – angesichts ausbleibender Rechnungen und Verzögerungen bei Abschlagszahlungen.
Rechnungsversand: Bei den Solinger Stadtwerken würden die Rechnungen aus Januar und Februar derzeit erstellt. „Viele der betroffenen Kundinnen und Kunden erhalten im Lauf dieser Woche die ausstehenden Rechnungen“, so Griese. Aufgrund der weiteren Umsetzung der Preisbremsen werde es allerdings auch für Rechnungen, die in den nächsten Wochen turnusmäßig anstehen, zu weiteren Verzögerungen kommen, warnt die SWS-Sprecherin.
Preise: Mit sinkenden Preisen bei Strom und Gas rechnen die Stadtwerke nicht – zumindest nicht zeitnah. „Da wir langfristig einkaufen, haben wir die Kunden vor extrem hohen Energiepreisen bewahrt. So liegen wir mit den Strompreisen in den allermeisten Fällen unter der Strompreisbremse und mit den Gaspreisen nur knapp darüber“, betont Griese. Diese langfristige Beschaffung sorge aber eben auch dafür, dass die jetzt sinkenden Marktpreise erst verspätet in den Tarifen ankommen werden. „Vorerst werden wir die Preise stabil halten können – die weitere Preisentwicklung müssen wir aber derzeit noch abwarten.“
Verbrauch: In den vergangenen drei Wochen benötigten die Solingerinnen und Solinger zwischen 12 und 18 Prozent weniger Strom als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Beim Gas lag der Verbrauch in der vorigen Woche mehr als 30 Prozent niedriger. Ein allgemeiner Trend ist das nicht: In der Woche zuvor hatte der Wert 0,4 Prozent über dem Vorjahr gelegen. Eine ausführliche Verbrauchsbilanz des Winters wollen die Stadtwerke nach Ostern vorlegen.