Hilfsbereitschaft
Solingen stellt sich auf weiteren Zustrom aus der Ukraine ein
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Die Zahl der freien Kapazitäten in Solingen könnte bis Mai auf 768 steigen.
Von Manuel Böhnke
Solingen. 736 Geflüchtete aus der Ukraine sind bislang in Solingen angekommen. Diesen Stand verkündete Dezernent Jan Welzel (CDU) am Dienstagabend im Sozialausschuss. Den Großteil haben Solinger Privatleute aufgenommen. Knapp 100 Menschen leben in städtischen Unterkünften, etwa im Roten Esel in Wald. Darunter befinden sich viele ehemalige Bewohner des aus Brandschutzgründen geräumten Hotels In der Straßen in Burg. Um sich auf einen weiteren Zustrom vorzubereiten, erweitert die Stadt ihre Kapazitäten.
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Stand jetzt gibt es Welzel zufolge 133 Plätze in Reserve. Bis Mai könnte die Zahl auf 768 steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, plant die Verwaltung, das alte Finanzamt „in absehbarer Zeit“ wieder in Betrieb zu nehmen. Es diente bereits 2015/16 als Unterkunft für Geflüchtete. Auch kämen zwei Turnhallen im Ernstfall als Übergangseinrichtungen infrage. Darüber hinaus gebe es mögliche Kapazitäten an der Nippesstraße, und der Stadtdienst Wohnen verfüge über 53 Einheiten, die voraussichtlich ab Mai verfügbar seien.
Stadt möchte berufliche Qualifikation zukünftig erfassen
Trotz dieser Anstrengungen betonte Stefan Grohé, Leiter des Stadtdienstes Soziales: „Bei dem Zustrom, den wir in den vergangenen zweieinhalb Wochen erlebt haben, sind unsere Reserven endlich.“ Jan Welzel bestätigte: „Abhängig davon, wie sich die Krise entwickelt, werden wir weiteren Wohnraum akquirieren müssen.“ Denkbar sei, verfügbare Kapazitäten in Hotels abzufragen.
Welzel richtete sich im Ausschuss an die Solingerinnen und Solinger, die sich ehrenamtlich für die Geflüchteten engagieren: „Mein großer Dank und meine Anerkennung gilt denjenigen, die sich selbstlos für andere einsetzen.“
Derzeit gehe es vor allem darum, die Geflüchteten sicher unterzubringen und zu versorgen. Zukünftig sei geplant, auch die berufliche Qualifizierung der Betroffenen zu erfassen, um Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt auszuloten. Dafür hatte sich Uli Preuss ausgesprochen. Der Sprecher der SPD-Fraktion im Sozialausschuss erklärte: „Nach einer Zeit des Ankommens ist es wichtig, dass sie auch über ihre eigene Arbeit am Leben hier teilhaben können.“ Das deckt sich mit Jan Welzels Eindruck, wonach viele der Ankommenden gerne schnell eine Tätigkeit aufnehmen würden.
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