Bargeldversorgung
Stadt-Sparkasse sucht Standort für Automaten
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Die Zukunft der Bargeldversorgung ist nach dem Hochwasser im SB-Center in Unterburg ungewiss.
Von Kristin Dowe
Solingen. Sparkassen-Kunden in Burg waren in der Vergangenheit leidgeprüft. So gibt es in Unterburg aktuell kein Bargeldangebot mehr, seitdem das Hochwasser im Juli 2021 in der Geschäftsstelle an der Wupperinsel, einem historischen Fachwerkhaus, in dem zuvor auch eine Polizeistation untergebracht war, verheerende Schäden angerichtet hat. Nun sucht die Stadt-Sparkasse einen neuen möglichen Standort für einen Automaten. Zwar könne das alte Gebäude theoretisch wieder instandgesetzt werden, doch seien die Kosten dafür außerordentlich hoch, machte der Vorstandsvorsitzende Stefan Grunwald in der Sitzung der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid am Donnerstagabend deutlich. Die Bezirksfraktion der Grünen hatte einen Antrag gestellt, der darauf abzielte, wieder ein entsprechendes Angebot zu schaffen.
„Wir möchten die SB-Versorgung in Burg auf jeden Fall sicherstellen.“
„Wir möchten die SB-Versorgung in Burg auf jeden Fall sicherstellen“, betonte Grunwald. In Bezug auf das ramponierte Gebäude stelle sich aber die Frage, „ob eine Revitalisierung tatsächlich sinnvoll wäre“. Wie schwierig es in der Vergangenheit war, die Bargeldversorgung vor Ort sicherzustellen, zeigt ein Blick in die Chronologie der Ereignisse: So musste im Sommer 2019 der Geldautomat in der Alten Schule auf Schloss Burg wegen Sanierungsarbeiten am Schloss abgebaut werden. Am 12. März 2020 dann brachen Kriminelle in die Geschäftsstelle in Unterburg ein, wobei der Geldautomat bereits stark beschädigt wurde. Daraufhin installierte die Stadt-Sparkasse vor der Filiale einen Container mit einem Geldautomaten – dieser wurde nur etwa zwei Wochen nach dem Einbruch in die Luft gesprengt. Experten unter anderem von der Versicherung hätten daraufhin die Empfehlung ausgesprochen, keinen Außenautomaten mehr aufzustellen, berichtete Grunwald weiter.
So stellt sich die Sparkasse in Solingen künftig auf
Wurde das SB-Center Burg dann im April 2020 provisorisch neu eröffnet – ein vorläufiger Gutachterbericht zeigte wenig später bereits massive Schäden am Gebäude – sorgte das Hochwasser im Juli vergangenen Jahres dann endgültig dafür, dass das Objekt nicht mehr nutzbar ist. Fotos aus dem Innenraum dokumentieren eindrucksvoll das Ausmaß der Zerstörung, nachdem das Wasser den Automaten meterhoch geflutet hatte. In der Folge mussten bei der Trocknung Schadstoffe der Abluft herausgefiltert und Schimmel beseitigt werden.
Während in Oberburg auch aufgrund der Nähe zur Autobahn mit Blick auf mögliche Sprengversuche kein Automat mehr geplant ist – im Gespräch war ursprünglich mal ein Standort am Parkplatz von Schloss Burg – nimmt die Stadt-Sparkasse nun Unterburg für die Standortsuche ins Visier. Die Bezirksfraktionsvorsitzende der CDU, Ute Schlemper, betonte, sie schätze zwar diesbezüglich die Bemühungen der Stadt-Sparkasse, doch dürfe die Suche sich schwierig gestalten. So gebe es in Burg weder geeignete städtische Gebäude noch Objekte, die nicht auch als Wohnung genutzt würden. „Da ist der Spielraum relativ eng.“ Bei Immobilien, in denen sich Wohnungen befinden, sieht die Stadt-Sparkasse Sicherheitsbedenken im Falle eines Sprengversuchs. Führten die Kriminellen früher Sprengungen eher herbei, indem sie Gas in die Automaten einleiteten, werde mittlerweile zunehmend auch Festsprengstoff genutzt, erläuterte Grunwald – mit entsprechend höherem Gefahrenpotenzial für Anwohner.
SPD-Bezirksvertreter Axel Birkenbeul warf mit Blick auf die Standortfrage die Idee in den Raum, auf die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen zuzugehen, die ohnehin ihr Gemeindehaus in Unterburg verkaufen will.
CDU-Bezirksbürgermeister Paul Westeppe schlug außerdem vor, einmal bei Seilbahnbetreiber Stefan Irlenbusch anzufragen, ob er für den Einbau eines Automaten an der Seilbahnstation offen wäre. „An der Holzfassade der Seilbahnstation ist das baulich leider nicht möglich“, bedauerte Irlenbusch auf ST-Nachfrage. „Vielleicht könnte die Stadt-Sparkasse mal prüfen, ob man ein solches Gerät nicht vielleicht an der Turnhalle an der Hasencleverstraße installieren könnte“, regte er an. Diese wird zurzeit saniert.
Hochwasser
Folgen: Beim Hochwasser am 14. Juli 2021 entstanden an dem alten Gebäude in Unterburg außerdem erhebliche Tragwerksschäden. Nachdem Handwerker die Räume mit Hilfe von Bautrocknern tagelang getrocknet hatten, wurden auch die Elektro- und Heizungsanlage aus Sicherheitsgründen vorläufig entfernt.