Freundschaft

ST stellt Solingens Partnerstädte vor: Aue in Sachsen

Das Anschieben der Auer Pyramide auf dem Alten Markt läutet in Solingen traditionell die Adventszeit ein. Jetzt ist geplant, die Figuren in Aue überarbeiten zu lassen.
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Das Anschieben der Auer Pyramide auf dem Alten Markt läutet in Solingen traditionell die Adventszeit ein. Jetzt ist geplant, die Figuren in Aue überarbeiten zu lassen.

Es war ein unvergessener Akt der Solidarität, damals vor genau 20 Jahren.

Von David Bieber

Solingen. Als die Solinger schnelle und umfassende Hilfe für ihre völlig überschwemmte innerdeutsche Partnerstadt Aue und deren Menschen bereitstellten. Sie spendeten rund 300.000 Euro. Mehr noch: Einige fuhren in den Osten der Republik, um die Auer Freunde zu unterstützen im Kampf gegen das Jahrhunderthochwasser. Daran denkt man gerne zurück in Aue, das seit 2019 offiziell zur Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema gehört und deshalb nun die Erweiterung im Namen trägt.

Auch an die vor allem zu Anfang der Partnerschaft, die seit 1990 besteht, geleistete Hilfe der Solinger beim Aufbau der Verwaltung im sächsischen Aue wird gerne zurückgedacht. „Mit Begründung der Städtepartnerschaft entwickelte sich ein dauerhafter Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und den Verwaltungen“, schreibt etwa die Stadt Solingen.

Längst sind sich seither Auer und Solinger auch menschlich näher gekommen. Freundschaften entstanden, Bürgerreisen fanden statt. Jedes Jahr vor dem ersten Advent wird die gut fünf Meter hohe Weihnachtspyramide, ein Gastgeschenk aus dem Erzgebirge, auf dem Alten Markt in Solingen angeschoben. Dazu wurde in der Vergangenheit stets sächsischer Stollen verteilt, sogar frühere Bürgermeister aus Aue kamen eigens dafür in die Klingenstadt.

Durch die Corona-Pandemie war es ruhig geworden um die Partnerschaft – und um die Interessensgemeinschaft für die Städtepartnerschaft Aue-Bad Schlema, deren Leiterin Linda Cörper-Brook sich um die Organisation und Moderation des vorweihnachtlichen Pyramidenanschiebens federführend kümmert. „Durch die Corona-Pandemie wurden unsere Aktivitäten gestoppt. Ich hoffe, dass Zusammenkünfte künftig wieder möglich sind.“ Dass wenigstens das Pyramidenanschieben Ende November stattfand, sei ein schönes Zeichen für die Menschen in Solingen gewesen.

Dafür sollten die mittlerweile durch die Witterung stark angegriffenen Holzfiguren der Pyramide repariert worden sein, das ging aber nicht auf die Schnelle. „Wir planen die Instandsetzung der Figuren auf der Pyramide für dieses Jahr, aber das muss noch mit dem Auer Schnitzverein koordiniert werden“, erklärte Cörper-Brook. In der Regel brauchen die ehrenamtlichen Schnitzer in Aue einige Monate Vorlaufzeit für derartige Reparaturaufgaben.

Den letzten Kontakt zu Auern hatte Cörper-Brook übrigens erst kürzlich. „Ein befreundetes Ehepaar aus Aue war zu einem privaten Besuch bei uns anlässlich des Briefmarkengroßtauschtags.“

Wann sie und andere interessierte Solinger Bürgerinnen und Bürger wieder offiziell nach Aue reisen werden, steht noch nicht fest. Die bislang letzte Aue-Reise von Cörper-Brook war vor einigen Jahren mit der Awo. Das waren mehrere Tage und „wir haben Aue entdeckt“, erinnert sich Cörper-Brook, die bereits zweimal in der knapp 16 000-Einwohnerstadt im Erzgebirge war.

Dabei ist ihr aufgefallen, wie „schön Aue und wie nett die Menschen dort sind. Es ist ein wirklich schönes Städtchen mit schönen Fassaden, aber immer wieder mogelten sich vernachlässigte und leerstehende Häuser dazwischen.“ Das sei eine visuelle Irritation gewesen. „Aber ich denke, die ist heute wohl bereinigt“, so die 62-Jährige. Linda Cörper-Brook sucht Menschen, die sich ehrenamtlich in die Interessengemeinschaft einbringen möchten, vielleicht auch die erzgebirgische Mundart beherrscht, etwa für ein Gedicht zum Pyramidenanschieben (Tel: 81 03 54).

Partnerstädte

Serie: In einer Serie stellen wir in den nächsten Wochen in loser Folge Solingens Partnerstädte und den aktuellen Stand der Beziehungen vor. Zu vielen Städten gibt es seit Jahren intensive Beziehungen und traditionellen Austausch. Zu anderen fordern neue Entwicklungen einen Neustart.

Städte: Nach dem Start heute mit der Partnerstadt Aue in Sachsen werden ebenso die Partnerstädte Blyth (Großbritannien), Chalon-sur-Saône (Frankreich), Gouda (Niederlande), Jinotega (Nicaragua), Ness Ziona (Israel) und Thiès (Senegal) als Serienteile vorgestellt.

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