Offizielle Eröffnung am Freitag
Strohner Brücke wird heute feierlich eröffnet
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Die Brücke über die Wupper in Glüder ist schon im Einsatz, jetzt folgt die offizielle Eröffnung des Neubaus. Ein wichtiges Zubehör hatte bislang noch gefehlt.
Solingen. Bereits Mitte Dezember konnte in Glüder gefeiert werden: Die neue Strohner Brücke war fertig. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) und Baudezernent Andreas Budde (parteilos) durchschnitten seinerzeit das in den Stadtfarben Blau und Gelb gehaltene Absperrband und gaben die Brücke für Fußgänger und Radfahrer frei. Offiziell eröffnet war das Bauwerk damit aber noch nicht. Dies soll am Freitag, 21. April, um 15 Uhr geschehen.
Strohner Brücke: Deshalb wurde die Eröffnung verschoben
Dass Freigabe und Eröffnung der Strohner Brücke an unterschiedlichen Daten gefeiert werden, liegt an einem wichtigen Zubehör, das im Dezember 2022 noch nicht zur Verfügung stand: eine Stele, an der messerförmige Schilder mit den Namen derjenigen angebracht werden, die mit ihren Spenden einen wesentlichen Anteil am Neubau der Wupper-Querung hatten. Um nicht auf die Fertigstellung der Stele warten zu müssen, hatte sich die Stadt zu einer zeitlichen Trennung von Freigabe und Eröffnung der Brücke entschieden.
Nach Angaben der Technischen Betriebe Solingen (TBS) ist das Fundament der Stele gelegt. Die Natursteinplatte, die die Messerrohlinge mit den Spendernamen tragen wird, ist fertig. „Vor dem Hintergrund, dass der Metallbau – Unterkonstruktion und Abdeckhaube – vorbereitet ist, hat unser Unternehmer eine Fertigstellung der Stele vor dem 21. April bestätigt“, sagt Stadtmarketing-Leiter Tim Müller.
Spendenaktion für die Strohner Brücke: So viel Geld kam zusammen
Knapp 100 000 Euro kamen durch die Spendenaktion zusammen, für die das Solinger Tageblatt 2018 geworben hatte. Insgesamt kostete das Bauwerk in Messerform rund zwei Millionen Euro, davon trug die Stadt Solingen 700 000 Euro, den Rest steuerte das Land NRW bei.
Alle Spender sind zur offiziellen Eröffnung der neuen Strohner Brücke eingeladen. Aber auch zufällig des Weges kommende Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer sind zu dem feierlichen Akt willkommen. Die Stadt erwartet deshalb rund 100 Teilnehmer, die im Anschluss zu Eis und Kaffee am Eiswagen auf dem Parkplatz des Tierheims eingeladen sind.
Hier gibt es vier Wandertouren rund um die Strohner Brücke
Warum wurde die Strohner Brücke gesperrt und abgerissen?
Gerade das Tierheim und sein Imbiss hatten wegen der ausbleibenden Wanderer lange unter der Sperrung der alten Brücke gelitten. Die war wegen Baufälligkeit im Juli 2016 erfolgt. Schließlich musste das Bauwerk abgerissen werden. Dies übernahm der Eigentümer, die Stadtwerke Solingen. Die sahen sich zunächst aber außerstande, eine Ersatzbrücke zu bauen.
Gleichwohl musste auch aus Sicht der Stadt Solingen ein Neubau her, da die Brücke eine hohe Bedeutung für Kurz- und Erholungstouristen habe. Deshalb entstand nach den Plänen der Architektin Tanja Groß-Haug eine Brücke mit viel Stahl – dem Werkstoff für Messer. Edelstahlgeländer geben Sicherheit und die geschwungenen Bögen setzen das Bauwerk von Brücken „von der Stange“ ab. Die ST-Leser hatten die Idee einer Brücke in Messerform aus ihren Entwürfen ausgewählt.
Bei der Freigabe der neuen Brücke erklärte die Architektin im Dezember 2022 die Idee. So sehe die Brücke von der Seite betrachtet wie ein Messer aus. Steht man auf der Brücke, ist der Boden der Brücke ebenfalls wie eine Klinge gestaltet. Dadurch ergibt sich in Richtung Unterburg eine Ausbuchtung. In sie kommen später noch Sitzgelegenheiten.
Denn gänzlich fertig ist die neue Strohner Brücke auch nach der offiziellen Eröffnung nicht. Die geplanten Sitzelemente werden noch nicht aufgestellt sein, da der Lieferant längere Lieferfristen habe. Mit dem Unternehmer sei vereinbart, dass als provisorische Sitzgelegenheit große Findlinge auf den vorbereiteten Fundamenten der Bänke abgelegt werden.
Warum hat der Bau der neuen Strohner Brücke so lange gedauert?
Bei der Eröffnung der neuen Strohner Brücke hatte Oberbürgermeister Tim Kurzbach betont, dass es nicht ganz einfach gewesen sei, die Brücke in einem Naturschutzgebiet zu errichten. Auch deshalb lobte OB Kurzbach seinerzeit das Team hinter der Brücke: „Das haben Sie gut hinbekommen.“
Einer aus diesem Team ist TBS-Bauleiter Stephan Mayr. Dass die Brücke am Ende zwei statt einer Million Euro kostet, wunderte ihn nicht. Die ersten Planungen hätten noch viele Kostenstellen nicht berücksichtigen können. Daher wolle er nicht von einer Verdopplung der Kosten sprechen.
Erst in der konkreten Umsetzung der Pläne würde sich der wahre Aufwand zeigen. Aber häufige Lieferengpässe und gestiegene Materialkosten hätten schon mit zu den aktuellen Kosten beigetragen.