Kein reines Senioren-Thema

SPD rückt Thema Einsamkeit in den Fokus

Der SPD-Co-Vorsitzende Manfred Ackermann (r.) eröffnete den ersten Frühjahrsempfang. Dabei waren (vorne l.) Josef Neumann (MdL), Ingo Schäfer (MdB) und OB Tim Kurzbach (hinten).
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Der SPD-Co-Vorsitzende Manfred Ackermann (r.) eröffnete den ersten Frühjahrsempfang. Dabei waren (vorne l.) Josef Neumann (MdL), Ingo Schäfer (MdB) und OB Tim Kurzbach (hinten).

Am Samstag fand der erste Frühlingsempfang der Solinger SPD im Klingenmuseum statt. OB kritisiert Schwerfälligkeit von System und Bürokratie.

Von Jonathan Hamm

Solingen. Am Samstagabend kam die Solinger SPD zum ersten Frühjahrsempfang im Stiftersaal des Klingenmuseums zusammen, widmete sich aktuellen politischen Problemen und sprach ein Tabuthema an. Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach war vor Ort, stellte in seiner Rede fest, wie stark der Gründergeist der Stadt an solch einem Ort zu spüren sei – und wie sehr er sich einen solchen zurückwünscht.

Er kritisierte die Schwerfälligkeit des Systems sowie der Bürokratie und sprach sich für eine lebensnahe Politik aus. „Was ist uns da verloren gegangen, dass sich bei so drängenden Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung, Infrastruktur so wenig tut?“, fragte er.

Einem dieser Probleme widmete die SPD sich an diesem Abend in einer Diskussionsrunde: der Einsamkeit. Ein aktuelles und akutes Thema, das jeden betreffen könne, erklärte Sabine Vischer-Kippenhahn, Co-Vorsitzende der Solinger SPD. „Es sind nicht nur Senioren, die einsam sind. Gerade in den letzten drei Jahren konnte man das merken“, sagte sie. „Corona hat die Einsamkeit so richtig an den Tag brechen lassen.“

Das stellte auch Tanja Isphording fest, die Geschäftsführerin der Fuhrgemeinschaft. Sie beobachtet vor allem, dass Kinder und Jugendliche soziale Kontakte vermissen, die nicht im digitalen Raum stattfinden und spricht sich dafür aus, niedrigschwellige Angebote zu schaffen – auch für ältere Menschen. Besonders im Alter könne es schwierig werden, diese wahrzunehmen. „Je älter man ist, desto schwieriger ist es, soziale Kontakte neu zu knüpfen.“

Das hob auch Uli Preuss, Sprecher der SPD-Ratsfraktion im Sozialausschuss, mit Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld hervor: „Die Nordstadt hat 2900 Senioren. Viele davon sind sehr einsam.“ Einmal in die Einsamkeit gerutscht, kann ein Teufelskreis entstehen, beobachtete Karen Odenius vom Awo-Kreisverband Solingen. Einsamkeit sei ein Gefühl, das jeden treffen könne. Daher wünscht sie sich mehr Mitmenschlichkeit und Miteinander.

Warum es für die Sozialdemokratie so wichtig ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen, fasste der Landtagsabgeordnete Josef Neumann zusammen: „Einsamkeit macht die Menschen krank. Einsamkeit schadet massiv der Würde eines jeden Menschen.“

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