E-Sportler des WMTV
Solinger E-Sportler bei Finale in Leverkusen dabei
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Solinger E-Sportler des WMTV war bei Finale in Leverkusen dabei.
Von Simone Theyßen-Speich
Solingen. Zocken am PC und Sport treiben – passt das zusammen? Beim E-Sports treffen diese beiden Welten aufeinander. Sport am PC wird dabei nicht nur im stillen – gerne von den Jugendlichen abgedunkelten – Kämmerlein betrieben. In der Bayarena in Leverkusen fand jetzt bereits zum dritten Mal das Turnier „Gesundes Zocken“ der Bergischen Krankenkasse statt. Mit Tarik Selimovic aus der E-Sports-Abteilung des WMTV war auch ein Solinger Teilnehmer unter den zehn Finalisten.
Im Dezember hatte es zwei Tage lang eine Online-Qualifikation in Sachen Fußball bei der Fifa-Sportsimulation gegeben. „Aus den 130 Teilnehmern hatten sich acht Jungen für das Finale qualifiziert, dazu kamen zwei Finalisten aus den E-Sports-Vereinen“, erzählt Lukas Richter, E-Sports-Experte und Projektverantwortlicher bei der Bergischen Krankenkasse. „Gespielt wurde im 95er-Modus“, erklärt Richter für Insider. „Damit werden die digitalen Messis und Ronaldos auf den gleichen Level gesetzt wie ein Spieler vom Wuppertaler Sportverein.“
Am Ende gewann Justin Schwier aus Leverkusen das Turnier. Wichtiger als der Sieg war aber, Gesundheitsaspekte wie richtige Sitzhaltung, Bewegung und Ernährung mit dem Thema Zocken zu verknüpfen. „Kinder aber auch ältere Jugendliche sitzen oft stundenlang vor der Konsole oder dem PC. Wir möchten das nicht verbieten, sondern aufgreifen und das Attraktive, also das Zocken, mit dem vermeintlich Unattraktiven, also der Bewegung, verbinden“, erklärt Lukas Richter.
Beim Gesundheitsthema hatte die Krankenkasse die Jugendlichen schnell mit im Boot. „Es ist bewiesen, dass körperliche Leistung sich auch positiv auf kognitive Leistung und damit auch auf die Leistung beim PC-Spiel auswirkt“, erklärt Richter.
„Die bessere Sitzposition ist die nächste“
Wichtig sei vor allem das richtige Sitzen. „Die bessere Sitzposition ist die nächste“, zitiert er einen Leitsatz. Will heißen, man soll die Position regelmäßig wechseln – mit geradem Rücken sitzen, stehen, auch mal mit krummem Rücken sitzen. Auch der Abstand zum Bildschirm sei wichtig. Bei einem 24-Zoll-Bildschirm empfiehlt Richter beispielsweise einen Mindestabstand von 80 bis 120 Zentimetern.
„Und zwischendurch ist Bewegung wichtig, mal fünf Minuten bewegen, den Körper strecken, durchdehnen, aber auch Hände und Augen entspannen – und dabei die Augen auch wirklich zumachen und nicht in der PC-Pause am Handy spielen.“
Lukas Richter möchte die Jungs – etwa zwei Drittel der Gamer sind männlich – animieren, sich über die Ernährung Gedanken zu machen. „Eltern machen sich zurecht Sorgen, wenn ihre ,Nachtschattengewächse' nur im dunklen Raum sitzen und sich dabei von Cola, Pizza und Chips ernähren.“ Bedenklich findet er auch den Konsum von Energy-Drinks in größeren Mengen. „Der Rausch, in den man alleine durch die Spirale von gutem Spiel und digitalen ,Belohnungen' schnell gerät, kann durch das Taurin-Koffein-Zucker-Gemisch in den Energy-Drinks noch verstärkt werden“, warnt Lukas Richter vor übermäßigem Konsum.
Informationen
Elterninfos: Die Bergische Krankenkasse hat rund um das Thema E-Sports auch Informationen für Eltern zusammengestellt. Dabei geht es unter anderem um Alters- und Jugendschutz von Spielen, um Cybermobbing und Ego-Shooter-Spiele. Es gehe nicht darum, pauschal zu verbieten, sondern sinnvoll damit umzugehen, so Lukas Richter.
Broschüre: Viele Informationen rund um das Thema E-Sports gibt die Bergische Krankenkasse in einer Broschüre und einem Elternratgeber auf: bergische-krankenkasse.de/esports