Wettbewerb

Solala-Festival ist größte TV-Show der Stadt

Zum achten Mal gab es im großen Konzertsaal den Solala-Wettbewerb: Die Band Quintessenz eröffnete den Contest.
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Zum achten Mal gab es im großen Konzertsaal den Solala-Wettbewerb: Die Band Quintessenz eröffnete den Contest.

Weit über 500 Fans wählten im Konzerthaus und online aus fünf Vokalbands ihren A-cappella-Star 2023

Von Daniela Neumann

Solingen. Wieder weit über 500 Menschen hatten den Weg zum Solala-Festival gefunden – ins Konzerthaus oder online zum Stream. „Wir sind fast ausverkauft“, sagte Anna Frantzen als Organisatorin aus dem Team des Solinger Kulturmanagements im Foyer. „Das Festival hat sich zur aufwendigsten Eigenproduktion des Theaters und Konzerthauses entwickelt“, resümierte Initiator Lars Wierum mit Blick auf die umfangreiche Licht- und Technikshow. Sie machte den jährlichen Solinger A-cappella-Wettbewerb am Samstag erneut zur abendfüllenden Live- und TV-Show. Publikumssiegerin wurde die Vokalband Vocoder aus Hamburg. Sie ist damit bei der nächsten Auflage am 6. April 2024 außer der Reihe automatisch gesetzt.

Gruppe aus Hamburg gewinnt goldene Klingen

Nach über sechs Stunden abwechslungsreichem Festival konnten Frantzen und Wierum den drei Frauen und drei Männern von Vocoder die goldenen Klingen überreichen. Die Firma Güde hatte die Siegestrophäen im Wert von je 350 Euro auch für die achte Ausgabe der Show gespendet. Hier gaben sich preisgekrönte Gesangsensembles die Klinke in die Hand.

Vocoder hatten zuletzt beim deutschlandweit etabliertesten, einst vom Chorverband NRW mitentwickelten Contest in Sendenhorst den Publikumspreis gewonnen. Das eigene Programm-Motto „Stillos glücklich“ stellte das Star-Sextett pointiert mit einem in einem Stück zusammengefassten Gang durch die Genres vor.

Wiener Klassik, französischer Chanson, Smooth Jazz oder Rap wie im neuesten Musical-Hit Hamilton mit Zeilen wie „Unsere Intonation ist wie eine Detonation“ zeigten, wie vielfältig Gesang ohne Instrumente ist. Und dann, dass die Stimmen auch Instrumentengruppen darstellen und sie ersetzen können. Das Ganze mit einem Augenzwinkern: gekonnt, gern bewusst mal drüber, inhaltlich wie musikalisch karikierend, zum Genießen. Spaß brachte die Interpretation der beginnenden Tonfilm-Ära Richtung Comedian Harmonists. Für Gänsehaut sorgte das zudem mittels Lichttechnik funkelnde „You raise me up“.

Mit einer solchen Verschmelzung von Tönen, Farben und Bewegungen trafen auch die dezibelles aus Zürich in der Schweiz wieder ihr Solinger Publikum mitten ins Herz. Die vier Solala-Gewinnerinnen des Vorjahres lieferten auf ihrer Abschiedstournee Akkorde so akkurat wie achtsam. Ihr „Hallelujah“ sorgte für stehende Ovationen, ihre Reise zu und mit Liedgut der Welt brachten sie mit archaischer Stimmkraft, mit Ermächtigung von der Bühne ins Publikum.

Anarchisch hatte zuvor die Gruppe John Beton & the five Holeblocks die A-cappella-Fans mit Klischees konfrontiert und Lachen herausgefordert. Ihr Comedy-Schwerpunkt um die Figur Howie Potenti ging mit Schlager an die Scham(haar)grenze: zuerst gnadenvoll selbstironisch, dann gnadenlos auf Angriff. Dass sie auch empathischen Nachhall können, ging bei den Aschaffenburgern in früherer Bully-Herbig-Manier fast unter. Sie sorgten jedoch dafür, dass das Publikum erfuhr, dass es einem Kameramann gut ging, der zuvor auf der Bühne hingefallen war.

Songs mit zeitlosem Flair waren Kern des Quartetts VPS Kek aus Bronckhorst. Moderator Lars Wierum zitierte sie als „älteste Boygroup der Niederlande“ – man könnte sagen, mit Tom Jones, Joe Cocker, Phil Collins oder Hartmut Engler von Pur am Start. Ihr Arrangement von „Bridge over troubled water“ ging tief unter die Haut.

Von Beatboxen bis Pop lieferten „QuintEssenz“ aus Bamberg ein fein abgeschmecktes Potpourri als Eisbrecher zu Beginn der Show. Mehr Medleys wie ihres von Disney!

Die drei Frauen und vier Männer von Dacapella brachten etwa Queen auf Kölsch. Sie zeigten hier: Mixen, erzählen, mit Stimme: Das ist a cappella.

Unterstützung und Überraschung

Neben Snacks und Getränken innen sorgten drei Foodtrucks erstmals außen für feine Verpflegung: Gerbers`Ding und Di Vino aus Solingen sowie die „BioBude“ aus Langenfeld.

Dabei waren weitere Sponsoren und die AOK als Gesundheitspartnerin. Die Band „Die dürfen das“ mit Moderator Lars Wierum trat als Überraschung mit ihrem Solingen-Song auf.

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