Komödie

„Sex oder Ex“: Viel Applaus zur Premiere - weitere Termine

Sex oder Ex: Premiere der Komödie auf der Bühne des Kammerspielchens Solingen.
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Sex oder Ex: Premiere der Komödie auf der Bühne des Kammerspielchens Solingen.

Tiefgründige Themen für Paare zwischen Lachen und Betroffenheit. Noch sechs Termine bis Anfang April.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Solingen. Am Schluss gab es jede Menge Applaus für „Sex oder Ex“. Er spiegelte die ehrliche Anerkennung der brillanten schauspielerischen Leistung von Julia Karl und Marcus Michael Mies. Sie überzeugten beim Versuch, als Jimmy und Jessie beziehungsweise Christian und Lena vor Publikum ihre sexuell trockengelaufene Beziehung flott zu kriegen. Wie? Indem sie den ersten Sex seit genau 14 Monaten und 4 Tagen zusammen haben wollen. Zumindest laut dem bei der besuchten Paartherapie ausgearbeiteten Plan: „Just do ist.“

Der Applaus galt aber auch der lebhaften Inszenierung von Marc Ossenbrink, der dieses Stück des schottischen Autors Anthony Neilson unterhaltsam und fesselnd auf die Bühne des Kammerspielchens brachte. Zwei Stunden lang rang das Paar im Rampenlicht verbal um die gegenseitige Lust aufeinander, die ihnen trotz aller guten Vorsätze aus tief in der Seele liegenden Gründen abhandengekommen war.

Dass Lena (im Programmheft der Diskretion wegen als Jessi angekündigt, wie auch Jimmy das Pseudonym für Christian war), mit einem Ultimatum den Druck erhöhte, machte die Sache nicht leichter: „Entweder heute und hier Sex oder die neunjährige Beziehung ist vorüber.“

Was nach leichter Abendunterhaltung mit schlüpfriger Note klang, entpuppte sich schnell als kluger Blick auf die Erwartungen an Sex als Teil von Paarbeziehungen. Im Fokus standen insbesondere die offensichtlichen Unsicherheiten des feministisch-aufgeklärten Mannes. Was darf man eigentlich beim Sex wollen? Wo verletzen Wünsche die seelischen Grenzen des anderen? Was, wenn der andere eigene Fantasie nicht teilt? Wo verläuft die Grenze zwischen Begehren und Grobheit? Wie schützt man die eigene Seele vor Verletzungen durch Zurückweisungen und muss man tatsächlich über alles reden?

„Sex oder Ex“ spielte mit der Balance zwischen Lachern und Betroffenheit. Allein der Einfall, immer wieder die Ebenen zwischen Bühne, Technik und Zuschauerraum zu vermischen, machte dem Publikum sichtlich Spaß. Es machte jedoch nachdenklich, dass Partner in Beziehungen heutiger Zeit mit schwerwiegenden Unsicherheiten zu kämpfen haben und offensichtlichen Konflikten lieber ausweichen als sich ihnen zu stellen.

„Sex oder Ex“ in Solingen: Termine, Karten

Termine: Freitag, 24. März, 20 Uhr (ausverkauft); Samstag, 25. März, 20 Uhr; Sonntag, 26. März, 15 Uhr; Freitag, 31. März, 20 Uhr; Samstag, 1. April, 20 Uhr, Sonntag, 2. April, 15 Uhr. Karten ab 24,50 Euro: termine.solinger-tageblatt.de

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